Kaiserschnitt oder spontane Geburt bei BEL - Beckenendlage?

7 Antworten

Ich war in der Situation und habe mein Kind per geplantem KS entbunden. Das war völlig unproblematisch und schmerzfrei (nach 20 Minuten war alles vorbei), nur danach ist es halt nicht so ganz witzig, da es eine Weile ganz schön unangenehm ist mit dem Schnitt und den Klammern etc. Ich würde es aber immer wieder so machen. Psychisch hatte ich überhaupt keine Probleme, denn was zählt, ist ausschließlich das Ergebnis, also das Baby und dass es gesund ist. Alles andere ist doch altmodischer Mist von Supermuttis, der einem eingeredet wird (ich empfehle Dir zur Entspannung das Buch "Die Müttermafia" von Kerstin Gier). Ein KS ist eine "richtige" Geburt, wenn auch auf andere Art. Mein Kind ist übrigens absolut familien- und gesellschaftstauglich, gut in der Schule und hat eine Menge Freunde.

karo13 
Beitragsersteller
 27.01.2014, 20:41

Vielen Dank, auch für den Buchtipp ;) hab ich bei Amazon direkt bestellt. Schön auch mal von einer positiven Kaiserschnitt-Erfahrung zu lesen! Letzten Endes wurde mir ja vor beidem (KS und Spontangeburt) Angst gemacht... Aber eines von beidem wird es wohl werden müssen ;)

Hallo Karo,

vor 15 Monaten war ich genau wie du vor der gleichen Frage gestanden. Von allen Seiten habe ich viele meist unnütze Ratschläge bekommen. Ich bin fast verrückt geworden. Mein Traum war, dass ich im Geburtshaus entbinden wollte - was ja bei BEL leider nicht möglich ist. Ein Kaiserschnitt war für mich undenkbar.

Es war mein 3. Kind. Die ersten beiden sind ohne Pobleme sehr schnell geboren, so dass mir die Hebamme Mut gemacht hat, es auf jeden Fall spontan zu probieren.

Ich rate dir in eine Spezialklinik zu gehen. Ich war in Nürnberg-Süd. Die machen täglich BEL-Geburten. Ein kleineres Krankenhaus hatte mir versprochen, dass sie bei mir eine Ausnahme machen würden. Als wir dann da waren, hatte die betreffende Ärztin keinen Dienst und ich musste nach Nürnberg verlegt werden. Es waren ca 4 verlorene Stunden. Ich bekam für die Fahrt einen Tropf, der die Wehen hemmt.

In Nürnberg angekommen, gings dann ganz schnell - nach 19 Minuten war meine Tochter geboren. Gut 2 Std nach der Geburt saßen wir im Auto und fuhren nach Hause. Ich muss sagen, das war von den 3 Kindern meine schönste Geburt.

Wir hatten

  • Haptonomie (Handauflegung) versucht
  • Spieluhr auf die Beine
  • "Mit der Taschelampe" den Weg nach unten gezeigt
  • Gymnastik
  • .... alles ohne Erfolg

Ich wünsch dir alles Gute. Such dir eine Hebamme, eine gute Klinik und gute Ärzte. Dann wird alles gut. Lass dich von deiner Umwelt nicht verunsicheren. Es ist dein Kind, deine Geburt und dein Körper. Vielleicht meldest du dich ja mal und erzählst deine Geschichte. Alles Liebe

karo13 
Beitragsersteller
 27.01.2014, 20:34

Wow, aber das war ja wirklich eine turbulente Geburt! Super, dass dann alles noch so geklappt hat.

Die ganzen Tricks mit Spieluhr, Taschenlampe, indische Brücke etc. probiere ich auch schon fleißig. Demnächst hab ich in meiner eigentlichen Wunschklinik den Anmeldetermin, da werde ich mal ganz genau nachfragen, ob sie aus BEL spontan entbinden und wenn ja, ob auch wirklich garantiert jemand mit Erfahrung das machen wird. Ansonsten würd ich mich tatsächlich nochmal nach einer anderen Klinik umsehen und mich da beraten lassen.

Es ist eben auch mein erstes Kind, das trägt zu der Unsicherheit noch bei. Vielen Dank auf jeden Fall für deine Antwort und für deine Geschichte! Mein Geburtsbericht folgt :)

Ich würde wohl einfach eine natürliche Geburt versuchen und wenn sich abzeichnet, dass das nicht klappen wird oder dieser Versuch dem Kind nicht mehr so gut bekommt, kann ja immer noch in Ruhe die Entscheidung für den Kaiserschnitt getroffen werden.

Es muss ja nicht bis zur Notsectio kommen, überlege dir vorher zusammen mit deiner Hebamme, wie lange du es versuchen möchtest bzw. was alles probiert werden soll und auch, ab wann nicht weiter "rumexperimentiert" sondern dann eben eine Sectio durchgeführt werden soll.

Ich denke, dann kannst du auch gut mit einer eventuellen Sectio leben und brauchst dir nicht einreden zu lassen, du hättest versagt. Du hast es in dem Fall dann ja versucht und dein Bestes gegeben.

Außerdem tut es dem Kind auch gut, wenn es selbst seinen Geburtstag bestimmt, Wehen erlebt hat und nicht schon (oft mehrere Wochen!) vorher der Gebärmutter entrissen wird. Selbst wenn es schlussendlich dann doch per Sectio geboren wird.

Alles Gute!

karo13 
Beitragsersteller
 27.01.2014, 20:36

Danke dir :) vielleicht ist das wirklich eine gute Kompromisslösung, und man muss ja auch nicht immer vom schlechtesten Fall ausgehen. Ich hoffe aber nach wie vor, dass mir der Kleine die Entscheidung noch abnimmt und sich in SL dreht ;)

Ich habe meinen Sohn selbst vor drei Monaten per Kaiserschnitt wegen BEL bekommen und kann nur positives berichten. Ich hatte noch eine Woche vor der Geburt eine äußere Wendung in der Klinik versuche lassen. Es tat höllisch weh und war ohne Erfolg. Drei Wochen vor dem ET hatte ich einen Blasensprung und wir sind direkt ins Krankenhaus. Wehen haben keine eingesetzt. Der Kleine wurde dann per Kaiserschnitt geholt. Gerade beim ersten Kind ist eine natürliche Geburt bei BEL sehr gefährlich. Auch ich wollte wie du unbedigt das Kind "normal" bekommen. Aber letztendlich ist das Leben von Mutter und Kind doch viel wichtiger als das. Ich hätte es mir nie verziehen wenn ich es normal probiert hätte und das Kind stecken geblieben wäre. Eine Behinderung ist da nur ein Risiko für das Kind. Viele Kliniken bieten heute an, dass man zum Kaiserschnitt kommt wenn sich das Kind ankündigt und nicht nach Termin. Das kann ich dir nur empfehlen. Ist doch ein guter Kompromiss, oder? Von Kaiserschnitten lang vor dem ET bin ich auch kein Fan. Einziger Vorteil ist dann nur das du schon genau weißt wann du Mama wirst (wenn kein Blasensprung dazwischen kommt wie bei mir). Wenn man dann daliegt nach dem Kaiserschnitt mit dem Kind im Arm ist die Welt eh am allerschönsten. Ich bin lieber mit Sicherheit Mama geworden als mit unnötigem Risiko, viele Schmerzen und Tränen. Ich habe es nie bereut. Bis heute nicht. Mein Sohn ist das allerbeste was mir passieren konnte. Um nichts in der Welt wollte ich zulassen das es ihm nicht gut geht. Er sollte nicht leiden nur weil ich um jeden Preis eine natürliche Geburt wollte. Deshalb habe ich mich so entschieden. Nicht umsonst sagt man das es schon einen Grund haben wird warum sich manche Kinder nicht drehen. Vielleicht ist z.B. dein Becken recht eng? Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche Dir von Herzem alles Gute und eine tolle Geburt und viel Freude am Nachwuchs! :)

Alles was dir eingeredet wird, solltest du getrost unter "Schwachsinn" buchen.

Hast du keine Hebamme? Manchmal kann man mit ein paar kleinen "Turnübungen" dafür sorgen, dass sich Baby doch noch für den richtigen Weg entscheidet.

karo13 
Beitragsersteller
 27.01.2014, 20:26

Danke für deine Antwort. Ja, ich hab schon eine Hebamme, die geht dem Thema nur leider ein bisschen aus dem Weg. Alles was sie mir zu dem Thema momentan sagt ist: "Noch hat er Zeit, sich zu drehen". Die indische Brücke übe ich aber schon fleißig ;)