Werden Wunschkaiserschnitte von der Krankenkasse übernommen?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Theoretisch gibt es keine ICD Diagnose "Wunschkaiserschnitt", die die Krankenkasse bezahlt. Die (Mehr-)Kosten müssten also von der Patientin selbst getragen werden.

In der Praxis "findet" aber fast jede Klinik eine "medizinische" Notwendigkeit (also eine absolute oder relative Indikation und damit die Abrechnungsmöglichkeit mit der Kasse) um die Patientin als Kundin zu binden, in dem Wissen: "Wenn wir es nicht machen, macht es die nächste Klinik".

Die Operation ist immer dann zwingend notwendig, wenn die Gesundheit von Mutter und Kind bedroht ist. Bei der Mehrzahl der Kaiserschnitte wäre eine natürliche Geburt zwar grundsätzlich möglich, stellt jedoch ein Risiko für Mutter und Kind dar.

Schwerwiegende psychische Gründe mögen vielleicht eine Indikation darstellen; z.B. unüberwindbare Geburtsängste.

Zu den Vor- bzw. eher Nachteilen eines Kaiserschnitts kannst du gerne hier nachlesen:

https://www.gutefrage.net/frage/geburt--normal-oder-kaiserschnitt

In Fällen, bei denen eine medizinische Indikation für einen Kaiserschnitt völlig fehlt, darf der Geburtshelfer dem Kaiserschnittwundch der Mutter entsprechen, er ist jedoch nicht dazu verpflichtet.

Alles Gute für dich!

Luckerbuck 
Beitragsersteller
 06.04.2020, 14:24

Vielen Dank für deine ausführliche, verständliche und hilfreiche Antwort. 😊

Dir ebenfalls alles Gute. 😊

isebise50  08.04.2020, 18:03
@Luckerbuck

Dir vielen Dank für deinen Stern!

Luckerbuck 
Beitragsersteller
 08.04.2020, 21:16
@isebise50

Gerne. ☺

Ein Kaiserschnitt darf nur dann durchgeführt werden, wenn er medizinische notwendig ist - so die Theorie.

Da die Klinik an einem Kaiserschnitt aber leider wesentlich mehr verdient, wird sie einem Wunsch danach in den meisten Fällen gern entsprechen - ein Grund findet sich dann schon.

Ich kenne eine Hebamme, die wegen der „Kaiserschnitt-Quote“ die Klinik gewechselt hat.

Luckerbuck 
Beitragsersteller
 06.04.2020, 08:15

Danke für die hilfreiche Antwort

Nein, "offiziell nicht" .... aber meist finden dann die Gynäkologen eine Begründung einen Kaiserschnitt durchzuführen.

Bedauerlicherweise ist es nun einmal so, dass ein Kaiserschnitt für eine Klinik deutlich lukrativer ist, als eine natürliche Geburt.

Luckerbuck 
Beitragsersteller
 06.04.2020, 00:25

Danke für deine Antwort

Ja... wenn es medizinisch machbar ist

okieh56  06.04.2020, 00:22

„Machbar“ ist es immer!

Luckerbuck 
Beitragsersteller
 06.04.2020, 00:26
@okieh56

Stimmt, manchmal sogar erwünscht, obzwar nicht notwendig.

okieh56  06.04.2020, 00:28
@Luckerbuck

Ja - und leider gehen die Kliniken dann oft darauf ein.

Luckerbuck 
Beitragsersteller
 06.04.2020, 08:15
@okieh56

Ist das nicht zum Wohle der Mutter?

Lysandra13  06.04.2020, 08:17
@Luckerbuck

Eine natürliche Geburt ist für den Körper wesentlich angenehmer als ein Kaiserschnitt. Eine Narbe hast du ein Leben lang, öfters kommt es zu Verwachsungen und lebenslangen Schmerzen. Auch ist die Erholungsphase nach einem Kaiserschnitt wesentlich länger, als wenn man das Kind auf natürlichem Weg zur Welt bringt

Luckerbuck 
Beitragsersteller
 06.04.2020, 08:17
@Lysandra13

Oh Danke, das wusste ich nicht

okieh56  06.04.2020, 10:04
@Luckerbuck

Ein Kaiserschnitt ist nur dann zum Wohle der Mutter und des Kindes, wenn er aus medizinischen Gründen unvermeidbar ist. Jede Operation birgt Risiken, die man möglichst vermeiden sollte.

Außerdem ist es für sowohl für die Mutter als auch für das Kind wichtig, das Trauma der Geburt zu erleben. Sprich mal mit einer Hebamme, die wird dir das besser erklären können als ich.