Kann ein Hausarzt ein Rezept für Krankengymnastik ausstellen?
Ich habe schon seit ein paar Monaten Rückenschmerzen. Mein Hausarzt hat mich daraufhin zum Orthopäden geschickt. Er verschrieb mir Krankengymnastik aber die Stunden reichen nicht aus. Jetzt will er einen Therapiebericht haben und um das zu umgehen habe ich meinen Hausarzt gefragt ob er mir auch ein Rezept ausstellen könnte was er verneinte. Darf mein Hausarzt keine Rezepte schreiben?
4 Antworten
Wenn ein Hausarzt sein Job gelernt und mindestens eine funktionstüchtige Hand hat, kann er Rezepte ausstellen - auch für Krankengymnastik, die allerdings nicht in bliebiger Zahl, sondern am tatsächlichen Bedarf orientiert.
Warum willst du keine Therapiebericht? Hast du was zu verbergen? Ist Die Behandlung eigentlich nicht mehr nötig, aber für dich Wohlfühlprogramm? Dein Orthopäde ist offenbar ein sehr vernünftiger Arzt, der erst einmal die Qualität der Behandlung sich angucken will, bevor er weiteres verordnet. Und du willst das umgehen? das spricht nicht für dich.
Im Augenblick sind die Zusatzbeiträge der Krankenkassen groß in der Diskussion. Die sind erforderlich wegen zu hoher Kosten. Deine Krankengymnastik kostet Geld. Und nun überlegst du mal, ganz egal, wofür du dich entscheidest: wenn das alle so machen würden, wie du, was würde dann passieren? Und ob es nicht andere, billigere Möglichkeiten gäbe, das Problem zu lösen. Selbst zu Hause regelmäßig Gymnastik machen bspw.
Um dann noch die Frage mit dem Hausarzt zu beantworten: Theoretisch kann er ein Rezept ausstellen. Wobei er aber von alle Fachgruppen das kleinste Budget dafür hat, d.h. er kann tatsächlich so gut wie nichts verschreiben, weil er sonst drauf zahlt.
Und warum sollte er das. Er hat dich an einen Facharzt, den Orthopäden, überwiesen, der gucken sollte, woher deine Rückenschmerzen kommen. Der hat dir Krankengymnastik verordnet. Diese Krankengymnastik ist als Anleitung (!) gedacht, damit man Übungen erlernen kann, die man zu Hause ausführt. Das klappt auch normalerweise, wenn man das macht. Und nun will der Orthopäde, der auch kein endloses Budget für Krankengymnastik hat, halt wissen, was gelaufen ist. Bevor er weiter für eine Krankengymnastik Rezepte ausstellt, die vielleicht gar nichts bringt, weil es die falsche Therapie ist, weil der Therapeut schlecht ist oder das falsche macht, oder weil der Patient nicht mit macht, oder ..... Jedes Rezept, was der Orthopäde dir ausstellt, kann er einem anderen Patienten nicht ausstellen. Denn auch ein Orthopäde hat ein Budget.
Und nun kommt da ein Patient daher, der die sehr sinnvolle Qualitätskontrolle verweigert. Was würdest du an Stelle des Orthopäden oder es Hausarztes tun? Dem Verweigerer das Rezept geben oder dem Patienten, der mitarbeitet?
- Der Therapiebericht muss von Deinem Krankengymnasten ausgestellt und an den Orthopäden geschickt werden, also kein Problem für Dich!
- Selbstverständlich kann und darf Dein Hausarzt ein Rezept für Krankengymnastik ausstellen. Frag im Zweifelsfall einfach bei Deiner Krankenkasse nach! Manche Hausärzte mauern hier wegen Ihres Budgets.
Ich wollte den Orthopäden umgehen weil mein Therapeut es erst nach ca. 1-2 wochen schafft diesen Therapiebericht zu schreiben und habe gehofft das Rezept auch vom Hausarzt zu bekommen (weil es schneller gehen sollte). Außerdem hat mein Hausarzt auch den Ruf sehr sparsam mit Rezepten umzugehen und stattdessen lieber Tabletten zu verschreiben. Ich möchte kein "Wohlfühlprogramm" nutzen sondern einfach wieder schnell gesund werden! Danke für eure Antworten:-)