Kann ein Psychologe vom Beruf her genauso angesehen sein wie ein Arzt?
9 Antworten
Hallo, gute Frage! Müsste man glaube ich differenziert beantworten.
Die Psychologie hat sich von knapp 100 Jahren der Naturwissenschaft verkauft, damit sie (genau wie Ärzte) Anerkennung bekommt. das war nicht unbedingt schlau und viele Ärzte sehen nach wie vor die Psychologie als der Medizin untergeordnet.
Das wiederum hängt damit zusammen, dass Ärzte häufig das Bild einer organischen Dysfunktion haben, die sie mit Medikamenten kurieren können. Oftmals ist das jedoch ein sehr sehr beschränkter Blick auf Psyche, was in zahlreichen Fällen nicht erfolgreich verläuft.
Therapeuten verstehen psyche auch unterschiedlich, dort gibt es keine einheitliche Perspektive. Dennoch arbeiten sie mit dem Patienten, was Psychiater häufig kaum oder gar nicht tun... Oft wird ein gemeinsamer Weg zwischen Medikation und Therapie gewählt - also kommt die eine Seite ohne die Andere nicht aus und beide wissen um ihre Einschränkung.
Gesellschaftlich sind Ärzte schon recht gut angesehen, Psychologen (leider) auch. Wann immer ich auf Fremde Leute treffe, versuche ich das weitestgehend nicht zu erzählen, dass ich Psychologe bin. entweder wird einem alle an Problemen erzählt, oder man wird herausgefordert jemanden zu analysieren oder aber die Personen wenden sich ab, weil sie glauben man könne in Köpfe gucken.
Möchtest Du den gerne einen angesehenen Job ausüben?
Dann: er wird glauben, er stünde über Dir - das aber nur, weil zu schnell und oberflächlich arbeitet, um Psyche richtig zu verstehen. Für ihn ist die Welt leichter, wenn sie funktioniert wie ein Uhrwerk, bei dem alles eine eindeutige und sichtbare Ursache hat, die man auswendig lernen und universell einsetzen kann.
Ein zu mechanisches Menschenbild, ich bin eher holistisch veranlagt.
Hallo,
ganz allgemein gesehen und unter Berücksichtigung der Meinungen sehr vieler Leute, denke ich, wird ein Psychologe nicht ein gleich hohes Ansehen genießen können wie ein Arzt. Man kann diese Frage aber nicht einfach so pauschal beantworten. Es kommt sehr darauf an, welchen Stellenwert derjenige Beruf bei einer Person einnimmt. Man darf z. B. nicht unterschätzen, dass viele Leute mit dem Arztberuf automatisch "Leben retten" verbinden, was auf viele Fachrichtungen nur indirekt zutrifft, aber meist jedem Arzt automatisch hohes Ansehen verschafft. Bei Psychologen werden demgegenüber alle ähnlichen Begriffe (Psycholge, Psychiater, Psychotherapeut) in einen Topf geschmissen und man ist automatisch ein Seelenklempner.
Andererseits wird ein Quantenphysiker eventuell von einem Arzt, genauso wie von einem Psychologen, wenig halten, da ihm die Tätigkeit zu banal erscheint. Auch ein Handwerker muss die Arbeit beider Berufsgruppen nicht sehr schätzen, nur weil diese eine höhere Berufsausbildung genossen haben. Hierbei lehne ich mich aber schon sehr weit aus dem Fenster. Letztendlich ist auch entscheidend, ob du als Psychologe gute Arbeit leistest, diese von deinem Umkreis so wahrgenommen wird und dadurch dein Ansehen bei diesen Personen steigt.
Ich hoffe, dass konnte Dir weiterhelfen.
Viele Grüße
Ein Psychologe ist jemand, der sich mit der Psyche beschäftigt. Es ist kein geschützter Beruf, jeder könnte sich Psychologe nennen. Anders sieht es aus, wenn jemand eine anerkannte Ausbildung abgeschlossen hat, dann darf er sich z. Bsp. "Psychologe DSGA" nennen.
Anders beim Psychiater. Der darf sich nur so nennen, wenn er ein abgeschlossenen Medizinstudium hinter sich hat.
Zuminest in der Schweiz ist das so.
Ich meine damit aber tatsächlich nir Psychologen, die ein Psychologiestudium abgeschlossen haben.
Wenn ein Psychologe ein offiziell anerkanntes Studium abgeschlossen hat, ist er vom Stand her gleich zu werten wie ein Psychiater, die Ausbildung hat einfach andere schwerpunkte als die des Psychiaters.
Wie schon angesprochen, wird der Schutz der Berufsbezeichnung in verschiedenen Ländern unterschiedlich gehandhabt.
In Deutschland ist die Bezeichnung "Psychologe" gesetzlich geschützt. So darf sich nur eine Person nennen, die einen Studiengang Psychologie erfolgreich abgeschlossen hat.
Die Zugangsvoraussetzungen für Psychologie sind ähnlich hoch wie beim Medizinstudium.
Schau auch mal hier:
http://www.bdp-verband.org/psychologie/faq_titelanerkennung.shtml#17
Naja das kommt drauf an was man damit persönlich verbindet. In meinen Augen sind es beides sehr angesehene Berufe aber da gibt es sicherlich auch andere Meinungen.
Aber ein Psychologe und ein Arzt sind nicht das gleiche. Ein Psychologe studiert Psychologie und ein Arzt Medizin
Also, mein Zwillingsbruder studiert Medizin, leider habe ich (weil ich oft fehlen musste) nicht den NC für Medizin. Das stört mich aber nicht, da Psychologie mein Traumfach ist. Ich wollte bloß nicht unter ihm stehen :D Kleines Konkurrenz denken. Ist blöd, aber spornt an und erzeugt ein gesunder Ergeiz.