Kann man bei einer vermuteten Lebensmittelvergiftung einen Notarzt rufen?
Am Sylvesterabend fingen bei mir die Symptome einer Lebensmittelvergiftung an. Erbrechen (10 mal), Durchfall noch bis gestern Abend und gestern Abend bestialische Magen und Rückenschmerzen. Heute geht es mir wieder gut und es scheint ausgestanden zu sein. Mein Mann und ich waren uns nicht so ganz einig, was das Rufen eines Notarztes angeht (Ich wollte einen haben, er nicht). Ich konnte zu dem Zeitpunkt auch nicht recherchieren oder selbst einen Arzt aufsuchen. Ich war froh, dass ich es überhaupt zum WC geschafft hatte. Mein Mann las im Internet, dass man in so einem Fall keinen Notarzt rufen soll (habe ich jetzt auch gelesen), sondern nur wenn Kinder, ältere Menschen oder kranke Menschen betroffen sind. Ansonsten erst wenn die Symptome länger als 2 Tage andauern. Oder halt wenn der Verdacht einer Pilz, oder Fischvergiftung vorhanden ist. Das ist ja alles schön und gut, aber ich frage mich ob das wirklich so korrekt ist? Ich meine wenn man ne Grippe hat, dann geht man doch auch zum Arzt und holt sich Medizin, damit man nicht so leiden muss. Wenn man eine Lebensmittelvergiftung hat und man deswegen nicht zum Arzt kann bedeutet es, dass man keine Medikamente die helfen bekommen kann. Das kann doch eigentlich nicht korrekt sein, oder? Ich bitte hier um keine Meinungen, sondern um Erfahrungen und Fachwissen. Vielen Dank!
Nachtrag wegen Missverständnisse: Es ging nicht um den Rettungsdienst 112 sondern um den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116117. Habe mich nicht korrekt ausgedrückt. Mein Mann meinte er kennt nur die 112 und ich sagte es gibt noch ne andere Nummer wo ein Arzt kommen kann. Die suchte er raus und las dann im Internet, dass man keinen Arzt rufen soll bei den Symptomen.
8 Antworten
Das man auf keinen Fall den Arzt rufen soll ist kompletter, lebensbedrohlicher Quatsch!
Übermäßig häufiges Erbrechen und Durchfall kann zu Kreiislaufkollapsen und Dehydrierung führen und ist so, vor Allem wegen Ersterem, ernst zu nehmen.
Außerdem können die Symptome sehr vielfältig sein, weshalb, sofern die genaue Ursache nicht bekannt ist, das rufen oder aufsuchen eines Arztes dringend anzuraten ist.
Das dein Mann an Silvester nicht unbedingt die Notrufzentrale mehr belasten möchte als notwendig ist sowohl lobenswert als auch töricht, noch dazu wo du einen Arzt verlangt hattest, denn wenn ärztliche Hilfe benötigt wird, dann wird sie benötigt.
Trotzdem kann ich verstehen, dass in derartigen Situationen oft andere Entscheidungen getroffen werden als rückblickend.
Alternativ zum Notruf hätte auch eine Bereitschaftspraxis aufgesucht oder der ärtztliche Notdienst(116 117) verständigt werden können.
Das ist mir, nachdem ich deine Kommentare unter den anderen Antworten gelesen und sogar einen Kommentar geschrieben habe, indem ich einem anderen Antworter darauf hinwies, durchaus bewusst.
das war es allerdings nicht, als ich meine Antwort schreib, da der Nachtrag in der Frage zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden war.
Was meine Meinung bezüglich des konkreten Falles betrifft ändert das allerdings eher wenig...
Ich wollte es hier der Vollständigkeit halber auch noch erwähnen. Ich bedanke mich herzlich für deinen Kommentar und habe einen Daumen hoch gegeben. Sollte nicht böse gemeint sein.
Für solche Situationen ist der ärztliche Bereitschaftsdienst zuständig, dieser kümmert sich um Angelegenheiten die eine medizinische Versorgung bedürfen, allerdings kein lebensgefährlicher Zustand ist. Es betrifft also Krankheiten die einen Arzt erfordern, die Behandlung aber nicht bis zum nächsten Tag warten kann.
Den ärztlichen Bereitschaftsdienst erreicht man Bundesweit unter der 116117, dort wird in einer solchen Situation entsprechende Hilfe angeboten und weitere Maßnahmen getroffen.
Weitere Informationen über den ärztlichen Bereitschaftsdienst findest du hier:
Auch hier: Es ging genau um diese Nummer, nicht um den Rettungsdienst 112.
Wenn du Hilfe benötigst, egal ob medizinisch oder nur Auskünfte, dann ist die 116 117 die richtige Nummer und auch dafür gedacht. Man weis manchmal einfach nicht wie man weiter vorgehen soll, dort wird einem dann geholfen.
Der Notruf 112 ist für Notfälle gedacht, auch wenn dieser oft schon gewählt wird wenn kein Notfall vorliegt. In deinem Fall wäre die 116 117 durchaus eine Möglichkeit gewesen.
Betrachten wir das ganze doch einfach mal so:
Du warst zuhause und dein gesundheitlicher Zustand war mit Schmerzen und Ratlosigkeit gefüllt. Ihr wusstest beide nicht so recht was ihr tun sollt, ob also ein Arzt notwendig ist oder nicht. Der erste Anlaufpunkt wäre dafür natürlich der Hausarzt, in deiner Situation war dieser aber offenbar keine Option.
Bevor man sich also in Ratlosigkeit durch die Krankheit quält kann man die Bereitschaft anrufen und dort weitere Informationen einholen. Selbst ist man oft nicht in der Lage Krankheiten richtig einzuschätzen und da wäre es falsch keinen ärztlichen Rat einzuholen, dafür ist die 116 117 aber da um eben genau solche Situationen entschärfen zu können.
Wenn der Hausarzt telefonisch erreichbar ist kann man auch diesen Anrufen und nachfragen welche Schritte man einleiten sollte, bei Bedarf ist auch ein Hausbesuch nicht auszuschließen.
Es gibt einfach Krankheiten die einen so sehr ans Bett (oder dich in dem Fall an die Schüssel) binden das man nicht vor die Türe gehen kann, dafür gibt es dann den ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Die 116 117 hättet ihr also durchaus anrufen können, dafür ist die Nummer auch gedacht. Nur die 112 wäre in diesem Fall falsch gewesen, aber das habt ihr ja bereits richtig gemacht und dort nicht angerufen.
Der Rettungsdienst ist eine Dienstleistung, um Menschen in medizinischen Notfällen ins Krankenhaus zu bringen, und nötigenfalls vorher Maßnahmen zu ergreifen, die einer Verschlechterung der Situation vorbeugen.
Erstes Merkmal eines Notfalls ist die Zeit: Wenn du schon 2h überlegt hast, ob du jetzt Hilfe brauchst oder nicht, dann hättest du in der Zeit auch locker selbst ins Krankenhaus fahren können; kann nicht so schlimm sein.
Zweites Merkmal eines medizinischen Notfalls: Man braucht medizinische Hilfe, weil sonst (bleibende) gesundheitliche Schäden oder Lebensgefahr zu befürchten sind.
Wenn man nun "ein Bisschen" Durchfall und Erbrechen hat, dann ist das in aller Regel nichts, womit man nicht zurecht käme. Der gesunde Menschenverstand gebietet, dass man reichlich trinkt und sich nicht von der Keramik entfernt. Ansonsten wartet man in der Regel einfach ab, bis es vorbei ist. Nur, dass es alle 5min kommt und du es deshalb nichtmal mehr bis auf die Couch schaffst, macht daraus keinen Notfall. Es geht bei "Notfall oder nicht" nicht um Komfort.
Problematisch wird das Ganze bei Menschen, die kreislaufmäßig schlecht auf den Flüssigkeitsmangel reagieren und obendrein Schwierigkeiten haben, den Verlust wieder auszugleichen. Da kann es zu Kreislaufproblemen kommen. Aber die kommen normalerweise auch nicht von jetzt auf gleich, sondern mit der Zeit... wodurch sich auch wieder die Gelegenheit ergäbe, den Hausarzt kommen zu lassen oder dergleichen.
Und ja, auch für gesunde, fitte Erwachsene wirds irgendwann problematisch, wenn der Brechdurchfall tagelang anhält und man deswegen keine Nahrung zu sich nehmen kann und der Flüssigkeitshaushalt in die Binsen geht. Allerdings auch hier wieder die Frage: Wenn mans zwei, drei Tage lang ausgehalten hat... warum braucht man dann unbedingt den Service, der nach 10min da ist, und kann nicht noch die 2h auf den Hausarzt warten?
Ich meine wenn man ne Grippe hat, dann geht man doch auch zum Arzt und holt sich Medizin, damit man nicht so leiden muss.
Du meinst nen grippalen Infekt... und ja, das macht man. Und jeder würde sich lächerlich fühlen, wenn er den Rettungsdienst ruft, weil seine Nase läuft.
Wenn man eine Lebensmittelvergiftung hat und man deswegen nicht zum Arzt kann bedeutet es, dass man keine Medikamente die helfen bekommen kann.
Nein. Der Hausarzt oder seine Vertretung kommt im Bedarfsfall zu dir und viele Apotheken liefern mittlerweile Medikamente nach Hause. Und normalerweise ist auch niemand so einsam auf der Welt, dass er niemanden zur Apotheke schicken kann.
Meine persönliche Erfahrung mit Lebensmittelvergiftung ist die, dass man auch noch hunderte Kilometer Autobahn fahren kann. Ich hab dann halt an jedem zweiten Parkplatz angehalten, um wieder ne gefüllte Spucktüte wegzuwerfen... Aber irgendwann ist der Magen halt leer.
Es geht nicht darum jetzt einen Arzt zu rufen, das wäre lächerlich, weil ich jetzt wieder auf den Beinen bin. Es ging um den Zustand in dem ich mich befand. Und auch hier nochmal: Ich meinte nicht den Rettungsdienst 112 sondern den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116117. Da ich kaum in der Lage war es zum WC zu schaffen finde ich es anmaßend zu behaupten, man könne in so einem Zustand noch Auto fahren.
Du nimmst Medikamente damit du nicht leiden musst?
Ich weiss, dass das viele machen, ist aber Geld i die Taschen der Pharmafirmen gesteckt. Es gibt genug Hausmittelchen.
Zum Arzt geht man, wenn man in einer Lebens- und Gesundheitsgefährdenden Situation ist.
Eine kleine Erkältung und eine Magenverstimmung von einem Tag ist das meist noch nicht.
Wenn es allerdings Vergiftungserscheinungen gibt, heisst ausser Erbrechen und Dünnschiss richtig schlecht geht, waehlt man den Notarzt. Aber sicher nicht um sich besser zu fühlen, sondern nur um sein Leben zu retten. Und ja, wenn man das Gefühl hat, es ist ernst lieber einmal zu viel anrufen.
Auch bei Erbrechen Durchfall länger als zweit Tage wird es gefährlich, je nachdem wie schlimm man austrocknet, wegen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust.
Aber auch da gilt, nicht um sich besser zu fühlen, sondern um ernste Schäden abzuwenden.
In deinem Fall viel trinken, Tee, Obstsaft, salziges, gegen Dünnschiss, wenn es geht waessrigen Reis, Haferschleimsuppe. Und wenn es wenn alles draussen ist nach ca 10 Stunden nicht besser wird und es gleich schlimm ist, ab zum Arzt notfallmässig.
Und sofort Hilfe suchen, wenn man Fieber hat, zittert,Ohnmächtig wird, Blut iwo raus kommt, Nervenprobleme (Zuckungen, Taubheit)auftreten usw. man Fisch, selbstgesammelte Pilze usw. gegessen hat
Es war keine kleine Magenverstimmung. Das steht fest. Ich habe zum ersten mal so gegen 23.30 Uhr gespuckt und zuletzt gegen 8 Uhr morgens. Ich habe am Anfang dazwischen immer versucht etwas Wasser zu trinken, da es aber immer wieder raus kam, habe ich es dann gelassen. Dazu kam bis gestern Abend noch wässriger Durchfall.
Trotz Deiner Beschwerden/Symptome ist es fraglich, ob es eine Lebensmittelvergiftung war. Wahrscheinlich hast Du Dir ein Virus eingefangen.
Der Notruf ist für Notrufe da.
Beispielweise deinem Mann platzt ne Bauchschlagader, aber 40 Tanten, die sich den magen verdorben haben blockieren die Leitung...nicht sonderlich toll wie?
Es gibt Krankenhäuser, Arztbereitschaftsdienste und im schlimmsten Fall Notaufnahmen. Da muss man nicht den Notruf wählen.
Ist aber auch Einschätzungssache von einem selbst. Nur muss man im zweifelsfall dann auch die Kosten tragen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Freund bei Minusgraden bewusstlos am Boden lag und die Leitung ne halbe Stunde belegt war..
Heutzutage rufen die Leute doch schon wegen jeder Kleinigkeit den Notarzt!
Sehr traurige Entwicklung......dadurch sterben womöglich Menschen die wirklich in Not sind!
Auch in den Notaufnahmen selbst wird schon umgedacht. Glaube ne gebühr von 50 Euro wollen Sie einführen, wenn sich rausstellt, dass man kein Notfall war. hab iwas gelesen.
Das war halt eben nicht klar. Ich sagte meinen Mann er soll bei dem Bereitschaftsdienst anrufen (nicht 112) und die Beschreibungen im Internet sagen, dass erst nach 2 Tagen ein Arzt notwendig ist, weswegen er keinen Arzt gerufen hat.
Im Zweifelsfall leiber einen Arzt anrufen.
Deine Gesundheit würde ich als wichtiger Einstufen als das Wohlbefinden des Arztes, dem es durch deinen Anruf vermutlich auch nicht schlechter gehen wird, den schließlich ist das ja sein Job...
Aussagen aus dem Internet zu vertrauen, wenn es potentiell um die Gesundheit geht würde ich nur, sofern sie mir nicht abraten professionelle Hilfe zu suchen.
"Mein Mann las im Internet, dass man in so einem Fall keinen Notarzt rufen soll (habe ich jetzt auch gelesen), sondern nur wenn Kinder, ältere Menschen oder kranke Menschen betroffen sind"
Da ihr beide wohl verwirrt wart, hat sich das auch in der frage niedergeschlagen.
Jedenfalls beim Notarzt gilt das was ich oben schrieb.
Beim bereitschaftsdienst oder ärtzl. Notdienst, der die hausärzte vertritt, kannst immer anrufen.
Es ging um einen Notarzt, nicht um den Rettungsdienst. Also nicht 112 sondern die örtliche Notarztnummer.
Was nun? Du meintest keinen Notarzt des Rettungsdienstes, der als bestandteil des Rettungsdienstes vor ort Hilfe leistet?
Sondern einfach den ärtzlichen Notdienst? Sprich die Vertretung der hausärzte ? xDDDD Dann wäre die Frage ja sinnfrei.
Gemeint ist der ärtztliche Notruf: 116 117
ja also doch die vertretung der Hausärzte...ohje..ja dann kannst natürlich immer anrufen.....
Auch hier: Es ging genau um diese Nummer, nicht um den Rettungsdienst 112.