Kann man darauf bestehen, dass die OP am eigenen Körper auf Video aufgezeichnet wird?
Die Erfahrung und Medienberichte haben gezeigt, dass auch Ärzte vor sogenannten "Kunstfehlern" nicht verschont bleiben. Im Regressfall (Schadensersatzanspruch) stehen geschädigte Patienten ohne Beweise dar. Kann ein Video helfen, die Beweislast des Patienten zu erleichtern, um im Falle eines Operationsschadens das Krankenhaus bzw. den Operateur zur Rechenschaft zu ziehen und Entschädigung zu verlangen.
2 Antworten
Wenn man bedenkt, dass die Lobbyisten der Ärzte es immer wieder schaffen die Umkehrlast per Gesetz zu verhindern wäre dies eine wichtige Hilfe für einen Patienten um einen Behandlungsfehler nachzuweisen. Denn wie soll der Patient als Laie gegen die Ärzte und deren Versicherungen ankommen um einen Behandlungsfehler nachzuweisen. Es gibt aber Chirurgen, die aus Werbegründen eine Videoaufzeichnung der Operation anbieten. Das ist aber sehr selten. Warum kann man sich ja denken. Das würde sich aber ganz schnell ändern, wenn die Politik nun endlich mal etwas für den Patienten tun würde und per Gesetz in Zukunft der Arzt beweisen muss, dass er keinen Fehler gemacht hat. Dann würde der Chirurg schon aus Eigeninteresse die OP aufzeichnen. Bisher konnten dies die Lobbyisten immer erfolgreich verhindern. Die Technik dafür gibt es schon lange. In vielen Geräten für eine Operation ist eine Videoaufzeichnung möglich. Sie müsste nur aktiviert werden. In den USA ist dies schon lange Alltag. Da diese Geräte sowieso vor jeder OP mit sterilem Material verkleidet werden, ist kein größerer Aufwand nötig. Die Anschlüsse und Kabel sind sowieso vorhanden und haben kein größeres Risiko als die anderen Kabel der Überwachungsgeräte. Zugleich möchte ich hier einmal mit dem Märchen aufräumen, dass ein OP steril ist. Den Anspruch hat man schon lange aufgegeben. Ein OP-Saal wird nach jeder OP gereinigt aber nicht steril gemacht. Dies ist schlichtweg unmöglich. Keine Reinigungskraft schafft es in dieser kurzen Zeit in jede kleine Ecke oder Ritze zu putzen. Darum wird der Patient so gut es geht mit sterilen Decken oder Tüchern abgedeckt die auch nur einmal benutzt werden. Und dennoch schafft es keiner den Patienten Keimfrei zu halten. Auch wenn das OP Gebiet desinfiziert wird. Allein der Patient selber bringt Millionen Keime mit in den OP die in laufe der OP verschleppt werden. Leider! Darum ist auch ganz wichtig, dass in einem OP geschultes Fachpersonal arbeitet um die Kontamination so gering wie möglich zu halten. Den größten Anteil gegen Wundinfektionen nach einer OP haben immer noch unser eigenes Immunsystem, die Desinfektion und Antibiotika. Auch wenn Antibiotika immer mehr in Verruf geraten. So sind sie jedoch in vielen Fällen immer noch unverzichtbar. Leider! LG
Übrigens jedes Jahr müssen nach einer OP (z.B. beim Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks) hunderte Kniegelenke wieder entfernt werden, weil bei der OP nicht sauber gearbeitet wurde und Keime in die Wunde bzw. an das künstliche Gelenk gekommen sind welches sich dann entzündet und nicht heilen kann. Manchmal muss sogar danach das Bein amputiert werden weil kein Antibiotika mehr anschlägt wie z.B. bei manchen MRSA Stämmen. Wenn alles steril wäre, könnte dies gar nicht vorkommen.
Gegenfrage: wie willst Du das steril machen? Wo soll die Kamera stehen? Soll die ein Arzt auf der Stirn tragen?
Ich denke nicht dass das im OP erlaubt ist : Keimfreiheit.
Und wenn Du so grosse Angst vor der OP hast dann lass sie nicht machen oder geh in ein Krankenhaus in dem Du keine Angst hast.