Kann man das schon als chronische ,,Krankheit" bezeichnen?
Aus welchen Gründen auch immer, muss ich mir ständig alles aufkratzen, vor allem bei Wunden ist das ganz schlimm, wenn es niemand bemerkt und mich nicht direkt darauf anspricht merke ich das 1. gar nicht und 2. kann dann eine Wunde schon mal ein Jahr nicht verheilen.
Ist das schon chronisch bzw. was kann man dagegen tun (habe es schon öfter mit Fidget Spinnern und Dingen die man in der Hand halten kann versucht, hat auch funktioniert, aber dauerhaft ist das auch keine Lösung)?
5 Antworten
Edit: Ich deute deinen Post so, dass sich dein Kratzen nicht um eine Reaktion auf eine Hautkrankheit oder Allergie handelt, sondern eher zwanghafte psychische Ursachen hat.
Ich kenne mich mit dem Verhalten, das du beschreibst, aus. Bei mir ist es ein Stress-Symptom, dass immer wieder auftaucht. Eine eigene Diagnose für diesen Verhaltenszug habe ich persönlich nicht, da er bei mir in Verbindung mit anderen Problemen auftritt. Wenn das Verhalten bei dir eigenständig, ständig und sehr stark auftritt, könnte es sich um eine Form von Dermatillomanie handeln: https://de.wikipedia.org/wiki/Skin_Picking_Disorder
Achtung: Wenn du diesen Artikel liest, pass bitte auf dich auf. Er muss nicht auf dich zutreffen! Solche Verhaltenszüge kommen in einem großen Spektrum vor!
Was du versuchen kannst, dagegen zu unternehmen: Weitere Methoden, wie den Ball ausprobieren - vielleicht war das noch nicht das richtige für dich. Du kannst beobachten, in welchen Situationen du dich vermehrt kratzt und dich in diesen Situationen dann vorsorglich beschäftigen: an etwas herumspielen, häkeln, kneten, ... Ich bin eine zeitlang mit einem sehr weichen Schal aus Kaninchen-Wolle herumgelaufen. Wenn ich an dem herumgespielt habe, war das für mich beruhigend und gleichzeitig sehr unauffällig (Stichwort "damit es niemand merkt"), denn ich nestelte ja bloß an einem Schal. Wenn du herausgefunden hast, in welchen Situationen, du vermehrt kratzt, frag dich, was dich genau an den Situationen stresst und versuch diese Stressfaktoren zu mindern. Wenn du sie nicht mindern kannst, versuch dich auf diese Situation mit maximaler Entspannung vorzubereiten. Tu vorher und nachher Dinge, die dich nicht stressen, sondern dir gut tun und nimm dir deine Zeit!
Wenn dich dein Verhalten sehr stark belastet und im Alltag einschränkt (Stichwort "dass es niemand merkt"), du dich versteckst, nicht mehr verabredest, etc, dann solltest du dich deinem Hausarzt anvertrauen. Er wird dich an eine/n Psychotherapeuten/in überweisen. Wenn du minderjährig bist, kannst du auch zu einer psychotherapeutischen Beratungsstelle für Jugendliche gehen - so etwas gibt es in fast jeder Stadt. Kostenlos und niedrigschwellig.
Ich wünsche dir alles Gute!
Danke für ausfürliche Antwort!
Es ist grundsätzlich fast immer so, dass ich mich irgendwie kratze bzw auf irgendetwas herumkaue, vor allem aber in Situationen wo ich entweder nur dastehe oder dasitze und quasi nichts tue (Hausübung machen, in der Schule sitzen, einkaufen, am Pc sein,...).
Hört sich nach zwanghaftem Verhalten an, wenn keine körperliche Ursache für den Kratz-Impuls vorliegt. Besprich das mit deinem Arzt
ich würde zu einem Hautarzt gehen. Spekulationen helfen nicht weiter.
Und erst wenn der Hautarzt nichts feststellen kann, würde ich einen Psychologen befragen.
Icj kenne mich damit nicht sodnemroch gut aus aber klingt stark nach einem Zwang, stellt sich mir nur die Frage: woher kommt dieser (liegt oft auch im Unterbewusstsein)
Für eine chronische Erkrankung muß erst einmal eine Diagnose vorliegen.