Kann man stolz auf sich sein, wenn man mit 33 schon Oberarzt für Neurologie bei einer großen Klinik ist?
Bist du dieser Oberarzt?
Nein bin ich nicht, aber ich interessiere mich für Medizin
13 Antworten
Kommt darauf an: ist diese/r Neurologe/in den richtigen Leuten ordentlich in den Po gekrochen oder waren die bisherigen Leistungen derart meisterlich, dass diese Anstellung absolut gerechtfertigt ist?
Man darf auf alles stolz sein, was man an "guten Leistungen" erbracht hat.
Mit 33 Jahren Oberarzt der Neurologie halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich (wobei es immer Ausnahmen gibt). Es sei denn, Du hast Dein Abi schon so mit 15/16 J. gemacht und das Studium zum Arzt im Eilverfahren ... fehlen noch das Facharztstudium (wobei ich jetzt gerade nicht weiß, ob das für die Ernennung zum Oberarzt Pflicht ist ... aber ich glaube, dass man als Oberarzt auch zwingend eine Facharztausbildung braucht) und die Berufserfahrung. Da muss derjenige wirklich mega obermeierschlau sein (so sagt man bei uns gerne mal) und auch noch eine Klinik finden, die das Vertrauen dazu hat.
Hat man all das wirklich in der Zeit geschafft, kann man wirklich mehr als stolz auf sich sein.
Ich wünsche alles Gute und noch einen schönen Sonntag 🍀.
Ja, find ich schon. Darauf kann man stolz sein. Für alle die das anzweifeln: Ja, sowas ist durchaus möglich! Selten, aber möglich.
Solche Fälle gibt es natürlich auch. Es gibt ja Leute die ein enormes Pensum an Lehrmaterial sehr schnell durchziehen. Solche die die Regelstudienzeit um die Hälfte oder noch mehr verkürzen. Und solche die eine verdammt gute Auffassungsgabe haben und alles sofort verstehen und umsetzen können.
Solche die sie sich schon früh als herausragend beweisen.
Aber das schafft nur einer unter hunderttausenden Medizinstudenten. Jemand der auch noch obendrein sehr viel Glück hatte.
Ich denke schon dass man darauf stolz sein kann.
Aber er ist nicht das Maß der Dinge. Oder eine Person an der sich jeder Mensch orientieren sollte.
Für die meisten Medizinstudenten ist so einer natürlich ein Vorbild und einer den man beneidet, einer an dem man seine Leistungen aber nicht bemessen sollte.
Das macht langfristig nur unglücklich, denn es gibt immer einen der in einem Bereich besser und weiter ist als man selbst.
Genau so gut kann jemand stolz auf sich sein, der nur putzen geht und weiter keine Abschlüsse mit sich bringt, dafür aber eine Erfindung hervorgebracht hat um das Putzen zu erleichtern. Oder jemand der sich sein eigenes Putzunternehmen mit 15 Angestellten aufgebaut hat. Oder jemand der schneller putzt als andere, weil er mit herzblut dabei ist. Oder jemand der putzen geht und fitter und gesünder ist als ein Chefarzt der nur auf seinem Hintern sitzen muss um den Orgakram der Klinik zu erledigen hat und das mit 15 std. Arbeitszeit täglich.
Der Chefarzt ist ein mieser Typ der von seiner Familie verachtet wird weil er nur arbeitet und seine Kinder sind drogenabhängig.
Während der Putzmann eine heile Familie hat und ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern.
Verstehst du? Es ist nicht das Maß aller Dinge die besten Abschlüsse zu machen in rasendem Tempo, sondern den Balanceakt des Lebens zu meistern.
Mit 33 Oberarzt zu sein macht dich nicht klüger als andere Menschen oder bringt dir mehr Erfolg bei Frauen oder macht dich besser als den 34 jährigen Oberarzt. Das ist menschlich aber auch kindisch sich daran zu orientieren :)
Wenn du verstehst was ich meine wieso erkennst du dann eine Verallgemeinerung wo keine ist?
Ich meine nur, dass das wieder so ein typisches Vorurteil ist, was bei weitem nicht auf jeden Chefarzt zutrifft.
Ich weiß durchaus, wie Du es Dir gedacht hast und das ist überhaupt kein Vorwurf (Sorry, wenn das so rübergekommen ist.).
"Ich" habe es verstanden, aber ich bin mir sicher, dass es Personen gibt, bei denen ein solcher, in einem eigenen Absatz und für sich verpackten Satz nicht richtig verstanden wird.
Wie gesagt, war jetzt nicht böse gemeint, nur so als Ratschlag, dass man mit solchen Sätzen durchaus ins Fettnäpfchen treten kann... so wie ich offensichtlich mit meinem Einwand in ein Fettnäpfchen bei Dir getreten bin. 😜
Okay ich werde es mir merken solche Beispiele in Zukunft anders zu formulieren. Wenn sich das jetzt ein Chefarzt durchlesen sollte bei welchem ich mich in der Klinik bewerben würde, könnte es sein dass ich dadurch Nachteile erfahre. Mal hoffen dass soetwas nicht passiert 😆
Mit 33 kann man sich realistisch gesehen sowas von der Backe putzen, in dem Alter ist man noch lange nicht fertig da kommt noch etliches mehr.
Anders sieht es aus wenn man sich den Arzttitel gekauft hat dann kannst du auf dem Papier gleich alles sein, nur nicht anwenden am lebenden Objekt oder dich als Arzt bezeichnen oder was auch immer.
Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig, auch wenn ich durchaus verstehe, was Du damit meinst. Nur die Verallgemeinerung ist hier problematisch. Auch ein Chefarzt kann viel effektive und glückliche Zeit mit der Familie verbringen, genauso wie ein Arbeitsloser, der den ganzen Tag Zuhause ist, überhaupt nicht für seine Familie da sein kann.