Keine Diskretion beim Arzt (Anmeldung)!

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Ich würde ihr an Ort und Stelle sagen, dass es nicht in Ordnung ist, Deine Angelegenheiten so laut hinauszubrüllen, dass es auch der hinterletzte Ureinwohner Neuguineas mitbekommt. Und sag ihr auch gleich, dass Du mit ihrem Arbeitgeber darüber sprichst, sollte das noch einmal vorkommen. Die Gute hat ebenso Schweigepflicht!

Es ist vollkommen okay, die Menschen in einem freundlichen Ton darauf hinzuweisen! Und selbst wenn Du mit dem Arzt darüber spríchst, ist das kein Anschwärzen...

M0naMaus 
Beitragsersteller
 07.11.2014, 09:52

Danke, so werde ich es wohl machen müssen. Bei solchen Sachen bin ich eher immer unsicher, aber langsam hab ich die Schnauze voll, dass dann immer gleich die gesamte Praxis samt Patienten weiß, warum ich ausgerechnet zum Arzt muss...

19jewelhearts71  11.11.2014, 13:36
@M0naMaus

♥lichen Dank für das Sternchen!

Ich wollte bis jetzt nicht unhöflich sein und diese Dame auch nicht vor den anderen Patienten bloßstellen.

Aller Voraussicht nach geht es den anderen Patienten auch so und da niemand etwas sagt, kommt sie gar nicht auf die Idee, dass das Verhalten unangemessen sein könnte. Vielleicht ist es ihr gar nicht bewußt, wie laut sie spricht.

Wie kann ich sie drauf ansprechen, ohne dass es "unmöglich" rüberkommt?

Ich würde beim nächsten Besuch an der Anmeldung so etwas versuchen wie:

"Guten Tag Frau xy. Vorab hätte ich eine kleine Bitte an Sie. Es ist mir unangenehm, wenn alle anderen Patienten, die hier gerade zufällig mit mir anwesend sind, genau über meine Beschwerden informiert sind. Daher wäre ich Ihnen verbunden, wenn Sie nicht alles laut wiederholen würden, was ich Ihnen leise sage. Geht das?"

Bei meinem Arzt möchte ich sie auch nicht direkt anschwärzen... Was würdet ihr tun???

Ich finde es absolut ok, wenn man dem Arzt mal einen freundlichen Hinweis gibt. Wenn der wirklich so toll ist, wird er wissen, wie er das Thema geschickt bei seiner Vorzimmerdame anbringt. Man könnte z. B. sagen:

"Herr Dr. xy. Sie wissen ja, dass ich seit vielen Jahren Patientin bei Ihnen bin und mich herovrragend betreut fühle. Dennoch hätte ich die Bitte, dass Sie vielleicht einmal Ihre neue Mitarbeiterin am Empfang darauf hinweisen, dass Krankheits-Diagnosen sensibel sind und es nicht so geschickt ist, diese lautstark zu wiederholen, so dass neben dem Patienten, der mit ihr spricht auch alle anderen Anwesenden in der Praxis am Ende bestens informiert sind, warum man hier ist. Ich gehe nicht davon aus, dass ihre Mitarbeiterin dies in böser Absicht tut, aber es ist mir einfach unangenehm, wenn so unbedacht damit umgegangen wird. Ich bin nicht schwerhörig. Es würde auch reichen, wenn man Rückfragen in gedämpfter Lautstärke an mich richtet. Verstehen Sie dies bitte nicht als Vorwurf sondern als gut gemeinte Kritik."

M0naMaus 
Beitragsersteller
 07.11.2014, 10:48

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich denke, so werde ich es das nächste Mal machen. Und hoffentlich bessert sich das dann auch. Wäre wirklich schade, wenn ich wegen einer Empfangsdame die Praxis wechseln muss. Hausärzte sind ohnehin dünn gesät bei uns in der Region....

Noch eine kleine Frage habe ich: Wenn ich sie vorab schon drum bitte, sie sich aber nicht bewusst ist, dass sie laut redet und dann evtl. mit Empörung oder so reagiert, was mache ich dann? Nicht, dass am Ende ich dann die Böse bin... Bin bei solchen Sachen immer etwas vorsichtig :-(

Gerneso  07.11.2014, 10:57
@M0naMaus
Wenn ich sie vorab schon drum bitte, sie sich aber nicht bewusst ist, dass sie laut redet und dann evtl. mit Empörung oder so reagiert, was mache ich dann?

Wenn Du das ganze in gedämpfter Lautstärke zu ihr sagst und sie noch dazu freundlich anlächelst, sollte sie dies professionell aufnehmen und verarbeiten können.

Falls sie wider Erwarten empört reagiert, wäre es wichtig dass Du ruhig, besonnen und freundlich (lächelnd) bleibst. Zum Beispiel sagst:

"In dem Fall ziehe ich es vor die Gründe für meinen Besuch dem Chef persönlich mitzuteilen und bitte sie lediglich darum mich auf die Warteliste für heute zu setzen. Um was es genau geht bespreche ich gerne mit Herrn Dr. xy, der mich ja seit 15 Jahren kennt."

Bei dieser Begegnung mit dem Arzt würde ich dann auch Teil zwei meiner ersten Antwort gleich beim Arzt anbringen.

Was zwar kindisch ist..bereite doch schon zu Haus einen Zettel vor, wo du den Grund des Arztbesuches aufschreibst.!?

Irgendeine Reaktion wird dann sicher kommen und nimm das dann als Gelegenheit ihr zu sagen..weshalb du das tust.!

Wenn du dich damit nicht anfreunden kannst/willst..dann sag ihr beim nächsten Mal, daß du sie um Diskretion bitten möchtest so, wie es auch von den nachfolgenden Patienten verlangt wird.

da man bei der Anmeldung schon ungefähr angeben muss, worum es geht.

Muss man das? In Praxen, wo ich das Gefühl habe, dass gleich das ganze Wartezimmer mithört, sage ich auch einfach mal auf die Frage, warum ich da bin: "Ach, das bespreche ich dann gleich mit dem Doktor!"

Man kann es ja auch vorher am Telefon klären..

Ich würde sie wirklich bein nächsten Mal (spätestens) darauf ansprechen.

Frau x, ein bisschen mehr Diskretion bitte

ich hatte das mal bei einer Gynäkologin, netterweise standen an Nebenplätzen mehrere Männer, die ihre Frauen/ Schwestern begleiteten und sehr interessiert zuhörten.

Da hab ich dann auch gesagt: Muss hier jeder alles mitkriegen oder gibts hier auch so was wie Diskretion?

Fands einfach unmöglich.

Das war dann auch das erste und einzige Mal, das ich da war, denn die Antwort war "wir haben doch keien geheinissekicher"

Doch, meine werten Mitbürger geht das nichts an.

M0naMaus 
Beitragsersteller
 07.11.2014, 09:56

Also bei einer Gynäkologin ist es ja noch privater und intimer... Wenn da jemand so laut redet dann wäre ich wahrscheinlich auch nicht auf den Mund gefallen... Ist ja schon fast peinlich, wenn man da mal ein Problemchen hat und andere Patienten oder sogar Männer kriegen das dann mit!

Ja, ich denke ich werde sie beim nächsten mal gezielt drauf ansprechen.

Danke für deine Antwort!

Warg1  07.11.2014, 10:01
@M0naMaus

Hatte ich denen und auch der Ärztin auch gesagt. Stiess bei beiden auf Unverständnis. Als ich dann von Kolleginnen hörte "das ist da immer so" hab ich mir eben wirklich wen anders gesucht.

Umgekehrtes Beispiel mein HA: Da hab ich- ich wohnte damals in sehr kleinen Ort, wo ich fast schon ein öffentliches Amt hatte,- mitgekriegt wie mein Doc zu seiner Dame sagte: Sprechen sie Frau x Diagnose bitte in der Rezeption nie aus, das muss keiner durch Zufall mitkriegen (hatte grad frisch MS diagnostiziert und mein Arbeitgeber quasi die Ohren überall)