Klettern - Was zu tun wenn der Sicherer bewusstlos ist

6 Antworten

Ich würde zuerst versuchen mich zu sicher (Bandschlinge/Express), dann mit dem Handy Hilfe rufen (es sei den man ist wie mein Vater, der nie auch nur ein Handy im Auto hat). Ob das professionell ist oder ob man das anders macht weiß ich nicht, so würde ich es halt machen. Kommt wahrscheinlich auf die Situation darauf an. Aber wenn du es genau wissen willst, könntest du dich zum Beispiel beim Alpenverein oder bei einem Kurs fragen. Du musst dich ja nicht gleich für einen Kurs anmelden, so eine kurze Auskunft gibt's auch so.

Das kommt drauf an, mit was der Sicherer sichert.

Hat er einen Halbautomaten (GriGri, Cinch, Eddy) oder Hybriden (Smart, Click-Up, Mega-Jul) und der ist blockiert, dann hängst du da, wie Männiken Blöd. Aber: Besser blöd rumhängen als abstürzen. Gleiches gilt übrigens bei Mehrseillängen bei einem Alpin-Tuber im Fixpunkt, der blockiert auch.

Wenn er ein normales dynamisches Sicherungsgerät (Tube, Abseilachter, ...) verwendet und das Sicherungsseil nicht mehr festhält, geht es für dich ungebremst abwärts. Also nicht einfach ins Seil setzen, ein Tuber im Körpersicherungsmodus bremst ohne Bremshand absolut null.

Dann geht es nach der Priorität:

  • 1: Eigensicherung
  • 2: Kollegen rettern
  • 3: Material bergen kommt als Allerletztes

Um dann wieder runter zu kommen, würde ich dir empfehlen, dich mit deiner Selbstsicherungsschlinge in deiner nächsten erreichbaren Zwischensicherung (Auf- oder Abklettern je nachdem, was einfacher erscheint). Eigensicherung geht absolut vor, erst mal in die Wand hängen und gucken, dass du stabil bist.

Dann solltest du dich darauf vorbereiten, dich selbst abzulassen oder das Seil soweit durchzuziehen, dass du dich abseilen kannst. Material wie Exen bleibt erst mal oben. Sobald du nämlich sicher nach unten unterwegs bist, guck, dass du schnell runter kommst, Hilfe rufen (falls du das nicht schon von oben tun konntest - aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab mein Handy beim Klettern auch nicht am Mann, sondern am Boden im Rucksack) und deinen Partner versorgen kannst.

Sobald der Partner geborgen ist, kannst du gucken, ob du mit einem anderen Sicherer noch mal aufsteigen oder dich am liegenden Seil aufprusiken und das Material bergen kannst. Aber keine Free-Solo-Aktionen bringen und dich selbst in Gefahr bringen.

Im Zweifel ist Prio 3, das Material zu bergen, absolut unwichtig, wenn du keine weiteren Leute mehr hast.

Insgesamt ist die Situation für mich persönlich aber schon einigermaßen abstrakt, zumindest in unserer Gruppe sind wir meist mindestens zu Dritt am Fels unterwegs, da es erstens sicherer und zweitens viel geiler ist (mehr Gruppendynamik, mehr Spaß).

Das wünsche ich wirklich keinem! Denn mir ist schon sowas ähnliches passiert. Mein Sicherungspartner wurde damals vom Steinschlag getroffen.

  • Wenn du im Vorstieg unterwegs bist, versuchst du die nächst mögliche Sicherungspunkt (Bohrhaken) zu erreichen, ohne dass du ins Seilsetzt. Dann machst du Stand

  • Falls du im Nachstieg gehst, und merkst da ist was passiert, sofort ins andere Seil greifen und dich möglichst zum nächsten Punkt Stand machen.

  • Jetzt mußt du schauen dass du wieder runter kommst. Wenn andere in der Nähe sind können sie vielleicht das Sichern übernehmen (währen du schon Stand hast!) und dich dann ablassen.

  • Dabei ist es wirklich unwichtig ob das Material gerettet werden soll oder nicht. Der Verletzter muß asap versorgt werden / und Hilfe geholt werden (telefonisch oder durch rufen oder Hilfe persönlich holen)

Bitte nicht alleine ausprobieren! Unbedingt in Begleitung erfahrene Leute bzw. vorher mit einer Kursleiter das nötige Wissen holen bevor Du dich selbst in Gefahr begibst.

Es kommt in der Tat auf den Sichernden an bzw was für ein Gerät er zur Sicherung benutzt. Ohne diese Information kann man Dir hier keinen echten Rat geben. Zum Glück klettere ich grundsätzlich allein. Da kann mir soetwas nicht passieren.

wenn der Sicherer bewusstlos wird kleterst du ungesichert runter wenn du fällst machst halt nen Abgang :D

Ich hoffe dir geht es nciht im Moment so

sajde 
Beitragsersteller
 23.05.2014, 11:50

Hahaha, nein! Ich möchte es draußen probieren (mit Helm!) aber möchte auch spezifische Techniken lernen, wenn sie existieren

volker79  24.05.2014, 23:40
@sajde

Gut, dass du dir auch um solche Extremfälle gedanken machst. Aber in der Regel, gerade wenn man mit Helm unterwegs ist, passiert sowas nicht. Außerdem sind erschlossene Klettergebiete, also die, in denen auch Bohrhaken und Co hängen, so stark besucht, dass sich immer jemand findet, der schnell eingreifen kann.

Ansonsten mach dir lieber Gedanken um die Materialkunde, was man halt eben noch zusätzlich braucht, wie eine Selbstsicherungsschlinge und andere Dinge, die man in der Halle nicht braucht, sowie um die passenden Techniken wie Umbinden im Hängestand. Vielleicht erst mal in Begleitung erfahrener Leute gehen.