Krankenkasse und Psychotherapie: Warum nach 2 Jahren Schluss?
Ich hatte schon Psychotherapien hinter mir und überlege, bald eine neue anzufangen. Jedoch finde ich es merkwürdig, dass meine Krankenkasse eine Psychotherapie nur zwei Jahre lang finanziert, danach gibt es eine zweijährige Sperrfrist und erst dann kann ich wieder eine neue Therapie machen. Die Begründung der Krankenkasse: es sei kostspielig.
Meine letzte Therapie ist nun fast sieben Jahre her, es wäre also wieder möglich. Jedoch wurde diese nach anderthalb Jahren auch schon wieder abgestellt. Eine ehemalige Bekannte von mir ging sieben oder acht Jahre lang zu ihrer einen Therapeutin.
Warum ist das so? Ist das von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden in Sachen Dauer und Finanzierung der Therapien?
5 Antworten
Hallo Brotjungfer,
das ist bescheiden und die Krankenkassen argumentieren immer dagegen, obwohl diese sehr viel Gewinn erwirtschaftet haben. Es kommt auch auf Deine Kasse an.
Krankenkassen verstehen oft nicht, dass einmal eine gescheite OP oder dauerhafte Behandlung "nachhaltiger" ist, als Flickschusterei! Das haben die Kassen aber schon immer so gemacht! Dumm!
Du kannst doch zwecks Antrag einer psychotherapeutischen Behandlung auch Widerspruch gegen die Antragsablehnung der Kasse erheben. Zudem kann doch Dein Therapeut das begründen oder ist bestimmt so schlau, das der Kasse "anders" zu verkaufen.
Und dann muss der Therapeut eben etwas tricksen oder das anders "abrechnen". Ich sehe da noch lange kein Ende der Fahnenstange!
Dann soll Dein Therapeut doch "psychosomatisch" daraus machen und schon kann ein anderer Kostenposten "abgerechnet" und vorher "beantragt" werden.
Ich würde mir das nicht gefallen lassen. Wenn es notwendig ist, dann eben Widerspruch erheben und der Therapeut soll das begründen oder "anders" begründen.
Ich hatte auch schon unendlich viele Klagen gegenüber meiner Kasse durchgestanden. Für was bezahle ich 500-600 € pro Monat, wenn fast alles gestrichen wird. Was ist mit meinem Geld, den Gewinn der Kassen?
Ich müsste z.B. teuer "operiert" werden, aber die Kasse bezahlt nur Medikamente, Sprays (enthalten auch Wirkstoffe usw.) und Behandlungen für die kurzzeitige Symptomatik. Rechne ich das seit meiner Kindheit aus, dann wäre eine OP finanziell "locker" drin. Da ich mich "PRIVAT" schon erkundigt hatte, weiß ich, dass die OP, Vorbereitung, Nachsorge usw. "nur" 30.000-35.000 € kostet.
ist auf jeden fall unterschiedlich. sowohl von krankenkasse zu krankenkasse als auch von einzelfall zu einzelfall. ich hatte bisher wie deine freundin gott sei dank auch keine probleme damit dass mir verschiedene maßnahmen oder auch verlängerungen nicht genehmig wurden. da kann man sich sehr glücklich schätzen, ist wirklich schlimm wenn man nicht die hilfe bekommt die man benötigt
Ja das ist mit Sicherheit wohl verschieden von Kasse zu Kasse.
Wahrscheinlich haben die Krankenkassen bei Psychotherapeuten angefragt, wie lange es grundsätzlich dauert, bist jemand therapiert ist und da kam dann wohl auf 2 Jahre, bzw. je nach Schwere des Falls mehr oder weniger.
Man kann ja auch schlecht sein ganzes Leben beim Therapeuten verbringen. Irgendwann muss man doch auch mal über alles geredet haben.
Ist bei dir denn eine schwere psychische Erkrankung festgestellt worden? Man kann sich ja auch in die Psychiatrie einweisen lassen.
Nein, das nicht. Die Krankenkasse hatte da bei mir wohl keinen so hohen Bedarf erkannt. Trotzdem ist die Logik dahinter sinnlos. Denn psychische Erkrankungen verschwinden nicht mal eben pünktlich nach anderthalb oder zwei Jahren Psychotherapie, weil es immer gute und schlechte Phasen geben wird.
Dann andere Krankenkasse suchen oder Stunden aus eigener Tasche bezahlen, bzw. mit der Krankenkasse reden ob sie anteilig was übernehmen. Aber bei dem Massenaufkommen von psychischen Krankheiten ist es verständlich, dass die Krankenkassen nicht jedem eine Therapie von zig Jahren schenken. Immerhin kostet die Stunde durchschnittlich knapp 100€, bei der maximalen Anzahl von 100 Therapiestunden sind das 10.000€.
Ist das von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden in Sachen Dauer und Finanzierung der Therapien?
Anzahl bewilligunngsfähiger Therapiestunde ist u.A. von der Diagnose abhängig.
Desweiteren werden ob in diesem Sektor explodierender Kosten weniger Therapien / -Stunden bewilligt, als früher.
Die Therapie Stunden sind für 2 Jahre bei der Praxis aufgebraucht wo du zurzeit bist.
Wenn du dich an eine andere Praxis wendest, kannst du dort auch vor Ablauf der 2 Jahre wieder eine Therapie machen.
Es gibt aber schwere psychische Erkrankungen, die leider mehr Zeit brauchen als nur 2 Jahre.