Magensonde ja oder nein nach Schlaganfall?

6 Antworten

in seiner patientenverfügung steht ausdrücklich, auch wenn der tod noch nicht in aussicht ist möchte er keine lebenserhaltenden Maßnahmen

steht das da wirklich drin? falls ja, würde das die Entscheidung deines vaters gegen die PEG unterstreichen.

denn der satz heisst: auch wenn ich leben könnte, möchte ich - auch nicht vorübergebend - lebenserhaltende Maßnahmen.

lilmania12 
Beitragsersteller
 04.03.2016, 10:21

Ja das steht da wirklich drin. Ich vermute er wollte damit verhindern zu leiden. Nur was ist wenn er uns versteht sich aber nicht bemerkbar machen kann ... :*(

Schokolinda  04.03.2016, 12:51
@lilmania12

es kann aber genauso sein, dass er bei seiner Meinung geblieben ist und hofft, dass ihr seinem willen entsprecht.

eine PEG nicht zu setzen, führt nicht unmittelbar zum tod- das musst du dir verdeutlichen.

in der Zwischenzeit werden sehr wahrscheinlich versuche gemacht, was er schlucken kann. es ist also zu hoffen, dass er sich vielleicht in ein paar tagen doch ernähren kann. wichtig ist aber, dass ihr in die Richtung nichts versucht- das kann nämlich zur Katastrophe führen, wenn ein Patient mit schluckstörungen eigene versuche unternimmt.

Akzeptiert bitte seinen Willen - auch wenn es schwerfällt.

Sein Zustand kann sich immer noch bessern. Falls nicht: Ich denke, für ihn wäre es eine Erlösung.

Ich habe meinen Vater verloren, da war er 52 Jahre alt. Er war auf dem Weg zur Arbeit, fiel vom Moped und war tot. Das war für uns auch ein harter Schlag.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Ich glaube diese Entscheidung kann hier keiner abnehmen...

Aber Du solltest Dich vielleicht zwei Dinge fragen...

Willst Du ihn unbedingt bei Dir behalten ? ( also ist es egoistisch, wenn Du gegen seinen Willen handelst?)

Und zweitens ( und das wissen die Ärzte besser als wir hier) 

Wird sich sein Zustand je wieder bessern ?

Wird er je wieder essen laufen und normal denken können ?

Menschen erkennen ? Sich freuen ? Mit ihnen lachen ?

Oder sitzt er nun bis zum Ende seiner Tage in Windeln apathisch in der Ecke und sein "ich" ist und bleibt schon lange fort ?

Würdest Du dann so existieren ( Leben ist es ja nicht) wollen ?!

Denn Dein Dad hat sich offenbar genau damit beschäftigt, als er es noch konnte.

Euch viel Kraft bei der richtigen Entscheidung.

ICH wüsste trotz allem keine Antwort, wenn es um meinen Dad gehen würde.

lilmania12 
Beitragsersteller
 03.03.2016, 17:18

ja das würde ich akzeptieren wollen, nur die ärzte meinen sein zustand wird sich nicht verbessern und eben erzählt mir meine mama er konnte ein paar schritte laufen... 

das ist doch alles so absurd! :(

moniqueweissner  03.03.2016, 17:23
@lilmania12

Ja ist es auch, sein Wille weiter zu Leben muss da sein um sich wieder vom Schlaganfall zu regenerieren. Jedoch ist es schwer, wenn er fortschritte macht und die Peg-Sonde trotzdem ablehnt. Vielleicht redet ihr nochmal in ruhe mit ihm als Familie. Wenn er selber sieht, das er trotz Apoplex fortschritte macht, vielleicht überlegt er sich das nochmal.

Ich drücke euch die Daumen.

Liebe Grüße

Hallo,

als Altenpflegerin kann ich dir sagen, dass man sich an die Patientenverfügung halten muss. Eine Peg-Sonde wäre für den ersten Moment hilfreich für deinen Vater, gerade weil er nicht mehr eigenständig schlucken kann und irgendwie weiter ernährt werden muss, jedoch möchte er keine lebenserhaltende Maßnahmen erhalten. Ich kann es vollkommen nachvollziehen wie du und deine Mutter euch fühlt, aber den Wunsch von deinem Vater müsst ihr akzeptieren. So schwer es auch immer ist für die Angehörigen, aber da sind auch die Ärzte gebunden, sich dran zu halten.

lilmania12 
Beitragsersteller
 03.03.2016, 17:19

auch wenn er laufen kann? ich finde das so heavy! :(

moniqueweissner  03.03.2016, 17:25
@lilmania12

Ja auch wenn er laufen kann. Er hat es ja schriftlich festgehalten. Leider :(

Kann er leichte Fragen mit Nicken oder Kopfschütteln oder Händedruck beantworten? Wenn ja, würde ich ihn fragen. Z.B.: Papa willst du leben. Oder Papa willst du nach Hause.

Meinen Vater hatte man auch aufgegeben. Er wollte aber auch keine Intensivmedizin.(hatte er uns immer gesagt) Die Ärzte sagten uns damals, dass er ein Schwerstpflegefall bleiben würde und wir auf die Suche nach einem Heimplatz gehen sollten. Trotzdem habe ich  ihn 2x täglich  besucht und angefangen sehr leichte Übungen mit ihm zu machen. Babyspiele wie stapeln usw. Er hat sich ganz von alleine so gebessert, dass wir ihn daheim versorgen konnten.Er hat noch 9 Jahre mit recht guter Lebensqualität daheim verbringen dürfen.

Da ihr rein rechtlich nicht entscheiden dürft, müsst ihr  seine Pat.Verfügung respektieren. Vielleicht habt ihr ja auch Glück und sein  Zustand bessert sich doch noch.

Übrigens, eine Magensonde kann man auch wieder entfernen.