Medikamenten Missbrauch in der Pflege?

6 Antworten

Hi,

Mittlerweile kommt es mir so vor als wäre es Standard.

Standard ist es in dem Sinne nicht - vorkommen tut es zweifellos, wobei die Bandbreite und Häufigkeit sehr variabel ist.

Ob man nun eine Ibuprofen aus dem Medikamentenschrank nimmt, weil man nun mal Kopfschmerzen hat, oder ob man sich in Eigenregie eine Maximaltherapie mit diversen Medikamenten regelmäßig zugute kommen lässt, macht in der Summe jedenfalls einen Unterschied.

Diebstahl (§ 242 StGB) dürfte in beiden Fällen vorliegen und für den Arbeitgeber von Interesse sein.

Wie soll ich in Zukunft darauf reagieren, wenn sie mir wieder einmal davon erzählt dass sie zu viele geklaute Medikamente genommen hat und es ihr dann sooo scheiße ging?

Ein direktes Gespräch mit der betroffenen Person und die Ansprache deiner Bedenken wäre sicherlich die erste Möglichkeit, die man wählen sollte - unter der Prämisse, dass die Person dafür zugänglich ist.

Ansonsten ist es eine moralische Frage: da ist eine Pflegekraft unterwegs, die Arzneimittelmissbrauch betreibt, evtl. abhängig ist, und bei der das mangelnde Fachwissen zweifellos zu einer Eigengefährdung führt. Ob man in diesem Falle nicht schon zum Schutze der Person selbst (und ihrer Patienten) tätig werden sollte, muss man sich zweifellos fragen.

Sollte man der Stationsleitung/ dem Hause in den sie arbeitet einen anonymen Tipp geben, ohne Namen zu nennen natürlich, dass diese mal bitte besser auf ihre Medikamente aufpassen sollten?

Hand auf's Herz: eine solche Meldung bringt wahrscheinlich gar nichts.

Ohne irgendetwas konkretes wird eine solche Meldung höchstwahrscheinlich kein Tätigwerden bewirken - das, was streng kontrolliert werden muss, wird es auch. Beim Rest ist eine "strengere" Kontrolle schlichtweg gar nicht umsetzbar.

Wenn, muss man hier Nägel mit Köpfen machen - auch wenn es dann die Pflegekraft treffen wird.

LG

Sie haben zu funktionieren. Beschwerden werden mit Tabletten unterdrückt, damit man eben funktioniert. Krankenpflege heißt 8 Stunden im Laufschritt rennen, meist 2 für 40 Patienten auf Normalstation, wovon noch die Hälfte der Patienten gewaschen, zu den verschiedenen Untersuchungen und in den Op gebracht werden müssen, ständig klingeln und auch die Dokumentation Überhand nimmt. Krankenpflege ist ein extrem harter Job. Die Zeiten mit stundenlang Kaffee trinken sind lange vorbei. Ich würde es allerdings niemanden erzählen, wenn es mich betreffen würde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Nexax 
Beitragsersteller
 13.02.2022, 09:43

Aber wieso geht man denn nicht zum Arzt und lässt sich selber was verschreiben? Dann weiß man immerhin worauf man sich einlässt und muss nicht alle paar Tage ne neue Drama Story auspacken wo es mal wieder darum geht wie sehr man sich damit zugeballert hat

Salus03  13.02.2022, 09:45
@Nexax

Manche gehen ja auch zum Arzt, nicht alle machen das so. Aber einen Arzttermin zu finden ist auch schwierig im Schichtsystem

Nexax 
Beitragsersteller
 13.02.2022, 09:47
@Salus03

Oder es ist einfach Schön bequem so. Die um die es hier gehen, sind ja BEIDE In Behandlung. Nur dass die eine zu ihrem Arzt meint, sie brauche keine Medikamente.. eben weil sie sie klaut und sich selber ihre Medikamente aussucht, nur das erwähnt sie komischerweise nicht mit

Salus03  13.02.2022, 09:50
@Nexax

Schwächen lassen sich auch bei Fachpersonal nicht ausschließen. Aber im Moment sind alle extrem überlastet, weil auch noch die Ausfälle wegen Covid-19 und Quarantäne irgendwie kompensiert werden müssen. Viele machen jetzt auch 16-Stunden oder gar 24-Stunden Schichten

Nami2772  13.02.2022, 10:26
@Salus03

Lasse gut sein. Der will hier nur die Pflege schlecht machen

Es liegt einfach an den Kontrollen, die nicht gemacht werden.

Aus welchem Grund auch immer,

Pflegekräfte kommen jederzeit an Medikamente, auch an verschreibungspflichtige. Natürlich ist Diebstahl verboten...

Nein standard ist das definitiv nicht!

Erstens mal ist Diebstahl bei der Arbeit ein Grund zur fristlosen Kündigung.

vielleicht kannst du dies ja beim nächsten mal zu den Personen sagen.

wenn man mal eins oder zwei ibu 400 mitnimmt wird keiner was sagen.

sobald es ins verschreibungspflichtige geht, hat ein Arzt die Medikamente zu verorden, da diese auch nur bei Erkrankungen verschrieben werden, welche einer ärtzlichen Behandlung bedürfen.