Mein Vater stirbt bald, was soll ich machen?
Hey, ich bin 14 (bald15) und mein Vater liegt im sterben. Vor ca. 1 1/2 Jahren wurde bei meinem Vater Darm Krebs diagnostiziert, am Anfang sah alles noch harmlos aus und er hat die erste Chemo gemacht, ihm ging sogar den Umständen entsprechend gut. Naja die erste Chemo hat aber nichts gebracht und so musste er eine ändere (stärkere) machen. Durch diese ging es ihm auch immer schlechter und er bekam schließlich Probleme mit der Leber (Krebsgeschwüre drückten) und musste immer häufiger ins Krankenhaus, trotzdem hat er immer gesagt dass das halb so wild ist. Ninja so ging dann immer weiter bis man ihm angesehen hat das es ihm gar nicht gut ging, er war extrem dünn am Oberkörper, Arme Kopf und hat einen Blähbauch und Wasser in den beinen. Trotzdem hat er mir und meiner Schwester erzählt das er bald wieder nachhause kann. (Als info meine Eltern sind getrennt und beide haben neu geheiratet. Ich und meine Schwester wohnen bei unserer Mutter und waren sonst jedes 2te Wochenende bei Papa, unserer Stiefmutter und unserem mittlerweile 3 Jahre alten Halbbruder) Jetzt haben wir aber erfahren das es keine Hoffnung mehr gibt. Er liegt jetzt auf der Palliativen Station und jeder Tag kann sein letzter sein. Man wartet quasi nur noch auf sein sterben. Er bekommt zwar eine ziemlich hohe Dosis Morphium aber trotzdem denke ich das er seelisch leidet ich meine er hat zwei Töchter die er nie erwachsen sehen wird und ein Sohn den er nicht mal einschulen kann. Außerdem mache ich mir so große sorgen um meine Stiefmutter, sie ist jetzt alleine mit ihrem Sohn und sie hatten schon vorher(als beide noch gearbeitet haben)keine Unmengen an Geld. In meinem Kopf geht es rauf und runter erst denke ich es ist okay für mich und dann realisiere ich erst das ich ihn dann nie wieder sehen kann und halte es kaum aus. Ich vermisse ihn jetzt schon obwohl ich in jeden Tag sehe. Einerseits hoffe ich das es schnell für ihn vorbei ist damit er nicht leiden muss andererseits will ich nicht das er geht. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen das er weg ist, mein Vater war immer so einKämpfer und hat uns immer aufgebaut, am liebsten wär ich zu ihm gezogen. Ich halte es kaum aus darüber nachzudenken aber ich denke fast nur darüber nach und erinnere mich an alles. Das tut so weh weil er so ein starker und lebensfroher Mensch war, ich will einfach nicht das er geht! Wie soll ich ohne ihn weiterleben? Was soll ich machen? Wie soll ich damit klarkommen? Ich kann mir nicht vorstellen da sich jemals darüber hinweg komme! Ich liebe meinen Papa so sehr, wie soll ich das schaffen???
6 Antworten
SchillixD, Du bist in einer der traurigsten und verzweifeltsten Situationen, die es im Leben gibt. Du musst hoffen, dass ein Wunder geschieht und Dein Vater es doch noch schafft. Du musst Dich auch damit auseinandersetzen, dass ein geliebter Mensch wahrscheinlich bald nicht mehr lebt. Aber Du schaffst das, weil Du Deinen Vater so liebst. Er kann sterben, aber durch Deine Gedanken an ihn und Deine Liebe wird er unsterblich sein, solange Du lebst. Er wird damit in Dir weiterleben, und er wird Dir eine unglaubliche Kraft verleihen. Wenn er stirbt, wirst Du seinen Tod nicht als Ende sehen. Der Kämpfer, der er vor der Krankheit war, der wirst Du dann hier auf der Erde sein, und das was Du von ihm bekommen hast, wirst Du weitergeben. Er wird derjenige sein, mit dem Du Dein Leben lang stille Zwiesprache halten wirst, mit ihm wirst Du alle Sorgen und Ängste, aber auch alle Freuden und Erfolge teilen. Er wird Dich immer begleiten.
Und wenn Du an Gott glaubst, wird es Dir leichter sein, den Verlust zu überstehen. Denn dann hast Du die Gewissheit, dass Dein Vater nicht im Nichts verschwindet, sondern von jemandem aufgenommen wird, bei dem er wieder der starke und lebensfrohe Mann ist, den Du kennst.
Zeige Deinem Vater, wie sehr Du ihn liebst. Und wenn es sich irgendwie einrichten lässt, sei bei ihm, wenn es soweit ist.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht.
Egal wie stark man ist krebs ist stärker. Ich kann dich vollkommen verstehen und du hast mein größtes beileid. Auch ich bin 14. Ich kann dir empfehlen jetzt mit deinem vater viel zi reden und das beste aus der restlichen zeit machen was geht. Und wenn er dann weg ist, din leben muss halt weiter gehen. Es ist sehr tragisch. Genieß die zeit. Du schaffst das. Du bist eine starke frau. Du wirst das schaffen. Ich wünsche dir das aller beste. Liebe Grüße alexanderrl1
Das tut mir sehr leid, dass man nichts mehr für deinen Vater tun kann! Sei bei ihm, so oft es geht, das reicht schon! Mehr kannst du nicht tun! Du hast die Möglichkeit dich von ihm zu verabschieden, ihm noch zu sagen, wie sehr du ihn liebst. Das konnte ich weder meinem verstorbenen Kind, noch meinem Vater noch sagen!
Die Zeit "danach" wird nicht leicht, lass dir nicht einreden bis wann du zu trauern hast, sondern lebe deine Trauer aus, solange du sie brauchst!Denke aber daran, dass dein Vater nicht würde, dass du leidest!
Bin in Gedanken bei dir und wünsche euch viel Kraft!
Als ich den Text gerade Gelsen habe musste ih etwas weinen das tut mir so mega leid für dich.
Klar du wirst ihn immer vermissen er ist immerhin dein Vater aber irgendwann wirst du damit klar kommen weil du weist das er im Herzen immer bei dir sein wird
Mein Beileid zu Eurer Situation. Wichtig ist, die gemeinsame Zeit soweit es möglich ist, zu nutzen und (soweit es möglich ist) zu genießen. Nichts kann diese gemeinsame Zeit später ersetzen.
Irgendwann stirbt jedes Lebewesen. Das ist sicher für jemanden traurig, der nicht an ein leben nach dem Tod glaubt. Entsprechend meinem Glauben ist es aber eher eine Möglichkeit, in einem ewigen Dasein wieder und weiterhin glücklich zusammen bleiben zu können. Meine Großmutter und auch mein Großvater mütterlicherseits hatten es in ihren letzten Jahren auch nicht gerade leicht. Beide nahmen in ihren letzten Jahren täglich eine ganze Menge an Medikamenten, sicherlich auch um Schmerzen unter Kontrolle zu behalten. Natürlich hat mich der jeweilige Verlust betrübt, aber als meine Großmutter etwa 17 nach meinem Großvater (beide mütterlicherseits) verstarb, fand ich Trost in zwei Details meines Glaubens. Erstens war sie nun nicht mehr auf diese Medikamente angewiesen und brauchte nicht mehr unter ihren gesundheitlichen Gebrechen leiden und zweitens glaube ich in der Tat, dass sie nun mit ihrem Mann wieder zusammen sein kann, in einem ewigen, glücklichen Dasein. Entsprechend dem, woran ich glaube, gibt es keinen dauerhaften Abschied, sondern nur einen vorübergehenden, und Liebe, Ehe und Familie können entsprechend diesem Glauben auf ewig bestehen.