Mir wird schlecht im OP-Saal, was tun?
Hey Leute,
ich mache mein Schülerpraktikum bei einem Facharzt und heute durfte ich in meine erste OP. Es war eine Operation an der Wirbelsäule, bei der ein Nerv gelockert werden sollte, da er eingeklemmt war..oder so ähnlich. Jedenfalls der Schnitt kam überraschend, da er schnell ausgeführt wurde und nicht lange überlegt wurde. Dann fummelte der Doktor an der Wirbelsäule mit einem Skalpell herum und mir wurde schwarz vor Augen. Dann ging ich raus und aß etwas. Nach einer halben Stunde wollte ich es noch einmal versuchen, aber nach 5 min merkte ich schon, wie es wieder anfing.
Ich glaube, mein Problem liegt darin, dass ich mich immer in die Lage versetzte und mir vorstelle, wie mir jemand an meiner Wirbelsäule herumfummelt. Alleine der Gedanke daran....
Am Freitag darf ich noch einmal in den OP-Saal. Hat jemand Tipps, wie mir nicht so schnell schlecht wird und ich wenigsten etwas von der OP mitbekomme?
LG.
4 Antworten
Iß etwas vorher und trinke genug.
Beschäftige dich vor der OP mit dem Ablauf. Vllt. gibt es Lehrvideos, die du dir anschauen kannst und mit denen du dich "desensibilisieren" kannst.
Schau beim Hautschnitt weg!
Konzentriere dich auf die Fakten! Lass dir erklären, was da passiert, was der Operateur gerade macht, stell Fragen... das lenkt von den Empfindungen ab und du lernst noch etwas dabei.
Schau den Patienten nicht an und denke während der OP nicht an ihn und auch nicht daran, wie es ihm (danach) gehen mag....sondern reduziere die OP auf die fachliche Ebene.
Sprich das Personal vorher an. Bitte sie, dir so viel wie möglich zu erklären. Auch das lenkt ab und wenn du dich darauf konzentrierst, wird das ganze zu einer spannenden, interessanten Erfahrung.
Die Übelkeit kommt nicht plötzlich, du spürst das ja. Dann kannst du dich umdrehen und dich mit etwas anderem ablenken. Wenn es dir besser geht, schaust du wieder zu. Sollte es schlimmer werden, gehst du in den Waschraum/ Einleitungsraum (irgendwie raus), wartest einen Moment und gehst dann zurück.
Hab keine Angst! Manche machen zwar Witze darüber, aber das, was du empfindest, ist völlig normal. Das haben fast alle "Erstlinge". Es zeigt, dass du noch emotional stark beteiligt bist. Das ist nicht ungewöhnlich und nichts, wofür man sich schämen muss.
Ich wünsche dir, dass es ein gutes, spannendes Praktikumserlebnis für dich wird.
FZ
Das kriegst du hin!
Da bist Du wohl nicht alleine, daß Du bei der 1. OP Schwierigkeiten hast, und es Dir schlecht wird. Das ist wohl so ganz normal! Versuch es morgen einfach wieder, sollte die Übelkeit wieder kommen, mußt Du keine Angst haben, es bleibt immer so. Irgendwann hast Du Dich daran gewöhnt, und Du stehst die OP ohne Übelkeit durch. Vorerst kannst Du nichts dagegen tun, es braucht Zeit, sich an diese neue Situation zu gewöhnen. Schau Dir heute Abend "In aller Freundschaft" vom ARD an, da siehst Du, wie sich alle an solche Operationen gewöhnt haben, keiner kippt mehr um.
Danke für die wundervollen Tipps. Ich werde ganz bestimmt um 21 Uhr einschalten!
Vorher genug trinken und vielleicht einen Happen essen. Vermeide die Gedanken dir vorzustellen,wie jemand bei dir rumfummelt. Der Patient ist in Narkose und bekommt den Eingriff nicht mit-Deshalb,mach dich nicht so verrückt!
Eventuell kannst du ja mal mit einem Arzt oder mit einem Arzthelfer sprechen und deine Sorgen erzählen. Gegebenenfalls kann dir jemand einen Tipp oder Ratschlag geben. Vielleicht hatte jemand auch schon ein solches Problem.
Ich denke,dass es keine Rolle spielt,ob ich schonmal bei einer OP zugeguckt habe oder nicht. Ich habe hier auf eine Frage geantwortet und einen Ratschlag gegeben. Ich denke nicht,dass du da deinen Senf zugeben musst.
Danke für das gute Einreden :)
Ich werde versuchen mich abzulenken. Es werden eine Hüft- und zwei Kniegelenkoperationen sein..vielleicht denkt mein Kopf da nicht so „einsetzt“ rüber. Danke auf jeden Fall für dein Kommentar!!
hast du schonmal bei einer op zugeguckt?
Wer?
Du musst dich in dieser Hinsicht abstumpfen. D.h. im konkreten Fall solltest du es vermeiden dich mit dieser Person zu identifizieren.
Hilfreich kann es auch sein sich Videos im Netz zu Operationen anzuschauen. Ich denke dass es bei Youtube bestimmt gewisse Lehrvideos gibt. Diese solltest du dir öfter anschauen, nebenbei kannst du sicher auch was Lernen.
Sollte das jedoch nicht vergehen, solltest du dich nach einer beruflichen Alternative umsehen ;)
DANKE! DANKE! DANKE! Jeder kann nur auf solche Antworten warten. Ich freue mich, solch eine hilfreiche Antwort zu bekommen. Ich werde deine Ratschläge befolgen und probieren, nicht über den Patienten nachzudenken und viel zu reden.
Ich werde unbedingt Bescheid geben, wie der Freitag für mich gelaufen ist.