MPU + Amitriptylin - Nachweisbar?
Hallo,
ich muss demnächst zur MPU wegen Alkohol, ist eig. kein Problem weil ich schon länger Abstinent lebe aber ich nehme seit 1 1/2 Wochen wieder Amitriptylin (Behandlung Spannungskopfschmerz + Migräne) und habe gelesen, dass deswegen die MPU negativ sein kann...
Sieht man das Medikament im Bluttest nach der kurzen Zeit? Ich würde es nur ungern verschweigen aber wenn ich deshalb "Ärger" bekomme, wäre es auch doof.
Danke schon mal!
Hintergrund der Frage:
Werden Krankheiten und Krankheitssymptome mit höheren Dosen psychoaktiver Arzneimittel behandelt, so können unter Umständen Auswirkungen auf das sichere Führen von Kraftfahrzeugen erwartet werden, und zwar unabhängig davon, ob das Grundleiden sich noch auf die Anpassungs- und Leistungsfähigkeit eines Betroffenen auswirkt oder nicht.
Begründung
Die Beurteilung der Anpassungs- und Leistungsfähigkeit eines Kraftfahrers an die Erfordernisse beim Führen eines Kraftfahrzeuges im Zusammenhang mit einer Arzneimittelbehandlung muss in jedem Falle sehr differenziert gesehen werden. Vor allem ist zu beachten, dass eine ganze Reihe Erkrankungen, die von sich aus die Voraussetzungen zum Führen von Kraftfahrzeugen ausschließen können, durch Arzneimittelbehandlung so weit gebessert oder sogar geheilt werden, dass erst durch die Behandlung die Voraussetzungen zum Führen von Kraftfahrzeugen wieder erreicht werden können. Entscheidend für die Beurteilung ist aber, ob eine Arzneimitteltherapie, insbesondere auch die Dauertherapie, zu schweren und für das Führen von Kraftfahrzeugen wesentlichen Beeinträchtigungen der psycho-physischen Leistungssysteme führt. Medikamentöse Behandlungen, in deren Verlauf erhebliche unerwünschte Wirkungen wie Verlangsamung und Konzentrationsstörungen auftreten, schließen die Eignung in jedem Falle aus. Ob solche Intoxikationen vorliegen, wird vor allem dann zu prüfen sein, wenn ein chronisches Grundleiden zu behandeln ist, das mit Schmerzen oder starken "vegetativen" Beschwerden einhergeht (auch chronische Kopfschmerzen, Trigeminusneuralgien, Phantomschmerzen, Schlafstörungen usw.). Von Bedeutung sind in diesem Zusammenhang aber nicht nur Schmerzmittel, Schlaf- und Beruhigungsmittel (Tranquilizer), Antikonvulsiva, Neuroleptika und Antidepressiva oder Antiallergika, bei denen im Falle des Auftretens von Intoxikationserscheinungen qualitativ vergleichbare Gefahrensymptome zu berücksichtigen sind, sondern auch andere, zur Dauerbehandlung eingesetzte Stoffe mit anderen gefährlichen Nebenwirkungen bzw. Intoxikationssymptomen (siehe Kapitel 3.10.4 Affektive Psychosen und 3.10.5 Schizophrene Psychosen).
Und: bei Fahrfehlern oder unsicherem Fahren sind selbst bei verordnungskonformer Einnahme in solchen Fällen die Tatbestände Trunkenheit am Steuer und Gefährdung im Straßenverkehr erfüllt....
Ich vertrage das Medikament zwar sehr gut aber das kann ja jeder behaupten. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich gegen die Behandlung damit ausgesprochen.
4 Antworten
Offenheit und die Wahrheit wird sicher nicht schaden. Erkläre es denen , wie es ist. Rausfinden werden sie es sowieso.
Das wird , falls du durchfällst, sicher nicht der Knackpunkt sein.
Ich mache mir trotzdem deswegen Sorgen. Meine Ergänzung zur Frage sagt halt z.T. etwas anderes
Da wirst du wohl keine abschliessende Antwort bekommen.Hadt du ein Attest vom Arzt, wird es wohl trotzdem eine Ermessensfrage sein- dazu die Auswertung und Beurteilung des gesamten Tests. Viel Glück und Erfolg
Es werden nur die Alkoholmarker im Blut geprüft. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, schreibt Dir der Arzt eine Bescheinigung.
Ich hoffe es :)
Wenn die Indikation von Amitriptylin Migräne und Spannungskopfschmerz ist, dann empfehle ich vorerst dieses Medikament auszusetzten nach Rücksprache mit dem Behandler. Dann kannst Du den Test machen, und das Problem der Kopfschmerzen wird später angegangen.
Dafür reicht die Zeit leider nicht... am Dienstag muss ich zur MPU
Im Blut selber wird wohl kaum danach gefahndet, aber beim Drogenscreening werden trizylische ADs oft mit erfasst. Doxepin steht schon so viele Jahre in der Kritik.... Bis max. 7 Tage nach der letzten Einahme nachzuweisen (Urin). Eine Intoxikation steht mit dem positiven Ergebnis aber genau so wenig in Verbindung wie eine Psychose.
Drogensceening sollte eigentlich nicht gemacht werden bei einer Alkohol-MPU. Ich hab keine Psychose (zum Glück) aber lt. der Ergänzung zu meiner Frage kann es zu Problemen kommen, das verunsichert mich ziemlich.
Pro und Kontra sind mir bekannt. Aber wenn du mich nach einer Entscheidung diesbezüglich fragst, ich wüsste es auch nicht zu 100%. Gegen das Medikament ist nichts negatives einzuwenden. Missbrauch liegt nicht vor. Eine reine Ermessens Angelegenheit also....
Das heißt aber nicht, dass ich dann auch bestehe...