Muss ich bei einem Bewerbungsgespräch 100% ehrlich sein?
Habe bald ein Bewerbungsgespräch für einen medizinischen Bereich, der psychisch und physisch sehr anstrengend ist.
Nun war ich aber insgesamt ca. 3 Jahre lang auf stationärer Therapie wegen Anorexie und Depressionen und einer Persönlichkeitsstörung.
Wenn ich im Bewerbungsgespräch darauf angesprochen werde warum ich so lang auf Therapie war, reicht es dann wenn ich nur eins erwähne und sage wegen Magersucht, oder muss ich alles sagen?
Es wäre ja nicht gelogen, es wäre dann halt nur die halbe Wahrheit.
7 Antworten
Hallo!
So ganz stimmt es nicht, dass man Krankheiten nicht angeben muss geschweige denn nicht danach gefragt werden darf. Das ist ein heißes Eisen!
Hier gilt die Regel: Wenn ein Bewerber weiß, dass eine eigene Erkrankung eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit im Job mit sich bringt, dann muss er sie von sich aus benennen.
Hier ist also sogar der Fall, dass Du von Dir aus davon erzählen musst. Warum gerade bei Dir? Schon zu Beginn Deiner Frage erzählst Du, dass Du sowohl physisch als auch psychisch gefordert bist und benennst Deine Erkrankungen als eine Mögliche Einschränkung.
Zum Nachlesen: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2010-12/arbeitsrecht-krankheiten-kandidaten
Ich bin da leider kein Jurist. Da wäre eine Anfrage vorher sinnvoll, oder?
Generell: du musst GAR NICHTS sagen,w enn Du nach den Gründen, also der Diagnose gefragt wirst. Das ist der rechtliche Fakt. Du willst ja nicht mit Dauerschwindel Hochseilakrobat werden (da solltest Du es sagen).
Und wenn Du nun also nur eins sagst.. dann ist das doch sehr nett und Du nimmst bitteschön das, was einem Arbeitgeber noch am unverfänglichsten erscheint.
Depression und Perso-Störung.. da denken die womöglich, nene, der/die ist dann bestimmt nicht so belastbar/öfter krank..eollen wir nicht..
Ne Esstörung.. hört sich da, wenn sichtbar nicht mehr vorhanden, doch wesentlich harmloser an.
Ich hatte mal nen Burnout übelster Art (was im Endeffekt auch eine Art von Depression ist). Ich bin da immer offen mit umgegangen,weil ich dachte, hgey, ihr seht doch, ich bin drüber weg und hab was draus gelernt.
Ich muss zugeben: das hab ich mir sehr schnell abgewöhnt, denn in der Arbeitswelt sieht niemand, dass man gefallen, aufgestanden und wesentlich stärker geworden ist.. siondern nur: ah, 1b-Ware, nicht belastbar.
Und mal ehrlich.. wer hat schon Bock auf so was.
War zwischendurch auch in Positionen, wo ich über Bewerber mit entschied.. und merkte auch da, wie es lief. Die meisten Leute haben wenig Ahnung davon und sehen jemanden, der mal psychische Probleme hatte, nur als "wird dauernd Probleme haben, unwirtschaftlich" (es ist toll,w enn Du dann dabei sitzt, solche Gespräche hörst.. und Dir denkst: ihr **, ich hatte genau das Problem und ich sitze hier und ihr kämt gar nicht auf die Idee sondern schätzt mkich als motivierten, guten Mitarbeiter)
Also, nenn nur die Anorexie, fertig.
Alles Gute für die Zukunft!
Und nochmal: offiziell brauchst Du denen gar nichts sagen, die haben danach nicht mal zu fragen,w enn sie korrekt sind.
Danke :)
Hau rein und lass Dich bloss nicht frusten,w enn es mal nicht so läuft. Dasgeht jedem so, egal, wie gut mann ist oder was mans so0 alles hinter sich oder nicht hinter sich hat
B-)
Das kommt immer darauf an. Wenn Du z.B. weißt, dass Deine Erkrankungen Deine Arbeitsfähigkeit einschränken können, dann solltest Du es erwähnen
Persönliche Sachen musst du gar nicht beantworten. Die hat es nicht zu interessieren, warum du so lange in Therapie warst.
Betonung liegt auf WAR labil
Bin mittlerweile komplett gesund und habe mich auch sehr verändert. Im positivem Sinn
"Darauf möchte ich nicht eingehen.
Bin mittlerweile komplett gesund und habe mich auch sehr verändert. Im positivem Sinn"
Wenn man eh merkt, das läuft ganz falsch im gespräch, dann klann man auch mal auf Konfrontation gehen: kalt lächeln und freundlich fragen: sie wissen schon, dass ein Arbeitgeber das nciht zu fragen hat?
(das macht man nur,w enn eh klar ist, man will die Stelle nicht bzw. die werden einen eh nicht nehmen. Manche Gespräche entwickeln sich ja recht komisch.).
Keine schlechte Idee ;)
Darf ich dann einfach sagen, darauf möchte ich nicht eingehen?
Ja. Wichtig ist nur, dass du jetzt offiziell von alle dem "geheilt" bist.
Darfst Du.
Jedoch wirst Du, wenn du psychisch so labil bist, Dir sicher mit dem Job nichts gutes antun...
Das würde ich nicht machen, denn das dürfte deine Jobaussichten stark vermindern. "Darauf möchte ich nicht eingehen" ruft bei dem GEsprächspartner alle möglichen Phantasien auf, meist solche die schlimmer sind als die Realität.
Gib den Leuten eine bereinigte Fassung. Sag doch einfach: "pubertär bedingte Magersucht." (pubertär, wenn du im passenden Alter warst.) Das Wort "Persönlichkeitsstörung" würde ich keinesfalls in den Mund nehmen.
Du solltest schon ehrlich sein aber du musst nicht alles beantworten.
Danke für deine gute Antwort
Wenn ich nun aber persönlich denke, dass es mich nicht einschränkt, muss ich es dann auch benennen?
(Die Depression kam auf Grund der Anorexie. Da diese aber vollständig geheilt ist, denke ich dass auch die Depression nicht mehr auftritt.)