Oma ist seit ein paar Tagen total verwirrt.
Meine Oma wird 90 Jahre alt. War immer fit. Seit den letzten paar Wochen fragt sie nach ihrer Mutter oder andere Verwandten, die schon lange tot sind. Das ist ja noch nicht verwunderlich. Jetzt war sie vor kurzem im KH wegen Bauchschmerzen. War aber was harmloses. Seit dem ist sie total orientierungslos und noch verwirrter als vorher. Seit drei Tagen läuft sie auch nachts durch die Wohnung und bringt alles durcheinander. Am Morgen weiß sie nichts mehr davon. Seit gestern lallt sie auch beim sprechen und heute morgen läuft ihr Speichel unwillkürlich aus dem Mund. Was kann das sein? Man könnte es jetzt auf das Alter schieben, aber es kam alles so plötzlich.
14 Antworten
Es spricht viel dafür, dass Deine Oma eine Demenz erkrankt. Üblicherweise kommt diese Krankheit schleichend, insbesondere, wenn es sich um die Azheimer Demenz handelt. Es gibt noch einige andere Demenzformen, die zum Beispiel als Folge eines Schlaganfalls vorkommt. Die Verläufe können völlig unterschiedlich sein.
Mit 90 Jahren ist eine Demenz nicht unwahrscheinlich, um nicht zu sagen, sogar wahrscheinlich, insbesondere wo Du schreibst, dass sie in die Vergangenheit zurückfällt. Das Kurzzeitgedächtnis geht verloren, tief verankerte Erinnerungen kommen vermehrt hoch. Volkslieder, Sprichwörter, alte Kindheits- und Familiengeschichten bleiben lange.
Die Krankheit Demenz kann große Herausforderung für die Familie bedeuten. Die meisten Probleme bei der Krankheit werden jedoch nicht durch die Krankheit selbst, sondern durch das fehlende Wissen und unangemessenen Umgang mit der Krankheit auf seiten der Angehörigen verursacht. Man sollte die Krankheit mit all ihren Konsequenzen annehmen. Auch den Fakt, dass sie nicht heilbar ist.
Als Beispiel: Wenn Deine Oma in ihre Vergangenheit zurückfällt, und von Verwandten spricht, die schon lange tot sind, nützt es nichts, ihr zu erklären, dass wir 2011 haben, und sie 90 Jahre alt ist. Es wird nicht bei ihr ankommen. Wenn Sie behauptet, jemand hätte ihre Perlenkette geklaut, nützt es nichts, zu erklären, dass sie sie doch bereits vor 20 Jahren auf Korfu verloren hätte. Für sie steht absolut fest: Sie ist geklaut! Realitätsbezogene Reaktionen verstärken eher Unverständnis und Misstrauen in Eurer Beziehung, und das Miteinander wird allmählich und zunehmend unerträglich.
Es gibt einige Methoden und Kommunikationstechniken, die einen vertrauenvollen und würdigen Umgang mit Demenzkranken ermöglichen, und sogar bewirken können, dass man seinen Verwandten noch einmal viel besser und von einer anderen Seite kennenlernt.
Vor allem kann man durch das Vermeiden von Spannungen und seelischer Belastung bewirken, dass Deine Oma entweder gar nicht oder aber erst viel später in ein Pflegeheim überführt werden muss.
Das generelle Ziel sollte sein: So lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben mit Unterstützung durch ambulante Pflege. Eine Alternative können auch Demenz WGs sein.
Einige Anregungen: Deutsche Alzheimergesellschaft e.V. IVA (Integrative Validation) nach Nicole Richard Ilses weite Welt - Interaktive Filme für Menschen mit Demenz
ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Es ist alles nicht so schlimm, wie es sich anhört.
Semmelbart
@iris66, Hallo, Ja wenn sie bis jetzt aber nicht als dement gegolten hat, so wie bei meiner Mutter heute nacht wieder, ich betreue sie seit 3 Jahren, damals ließ ich sie nach so einer verwirrten Nacht, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme und totale Schwierigkeiten zu sprechen, wegen Verdachts auf Schlaganfall ins KH bringen, nach 2 Tagen schickten sie sie mir mit Windelhose(hatte sie vorher noch nie gebraucht, bettlägrig) und als schwer dement nach Hause! Zwei Tage später ließ ich sie einweisen in ein KH meiner Wahl, dort stellte man fest, sie habe eine Lungenentzündung übergangen und diese Erreger wandern bei alten Leuten in den Kopf, sie wurde noch 2 Tage sehr ruhig gestellt, da sie dort auch agressiv ( ist sie in dieser Form auch nicht gewesen), wir hatten uns alle schon aufs Schlimmste vorbereitet, alle erwachsenen Enkel usw. sich verabschiedet und zwei Tage später, saß sie, aß wieder, trank, und meinte auch bis gestern noch, wenn wir darüber reden, wir seien alle dumm ;) was wir erzählen, kann nie gewesen sein! Heute nacht hat sie auch wieder alles durcheinandergebracht, agressiv nur in Worten, Erscheinungnen, die sie sich einbildet, sie hustet auch schon die ganze Woche, ist aber im Geiste immer noch gut, normale Altersvergesslichkeit, doch diese Nacht war furchteinflössend. Sie hat kein Fieber, die Beschwerden hängen seit paar Tagen mit der Luft zusammen, leider ist der gewohnte Arzt noch heute auf Urlaub, morgen soll er gleich kommen, denn alles anderer ist für sie noch schlimmer und verwirrt sie noch mehr. Ich denke, dass solche Anfälle schwerer Demenz in diesem Alter auch immer wieder plötzlich auftreten können, leider bleibt immer mehr zurück, Information ist sehr hilfreich!!Viel Geduld, aber wenns einen so ´plötzlich trifft, ist es schlimm, ich kann sie gut verstehen!
Schließe mich der Antwort von Semmelbart an. Es deutet auf ein Schlaganfall hin. Bei Verdacht auf Schlaganfall schleunigst 112 anrufen und ab ins Krankenhaus. Gegen die wahrscheinliche Demenz gibt es kein Heilmittel. Du kannst aber mit ihr respektvoll umgehen. Sich in die "Zeit" in der sie sich bei ihren Erzählungen befindet "begleiten". http://www.zukunftsforum-demenz.de/
Sie muss unter ärztliche Beobachtung und zwar sofort! Ruf den Notarzt oder gleich den Krankenwagen!
Im alter shcaltet das gehirn imme rmerh ab das kan aber auch an tehrmatsichen fieber oder so liegen wen sic starkes fiebr hat besser nomma zum kh wenn nicht vil mal einen altenfleger fragen