Orthopädische Einlagen nur mit höheren Zuzahlungen als die Kasse festlegt - Erpressung?
Ich soll ein paar orthopädische Einlagen bekommen. Zeige beim Orthopädie-Schuhmacher mein Rezept vor, und der sagt mir: Das geht nur, wenn Sie mehr als den Kassenanteil zuzahlen. Sie zahlen 30,- € zu oder ich gebe Ihnen das Rezept zurück.
Der Kassenanteil der Zuzahlung beträgt ca. 7 Euro. Er behauptet, die Einlagen nicht zu den von den Kassen festgelegten Beträgen herstellen zu können. Da er dennoch mit der Krankenkasse abrechnet, frage ich mich, ob mit der zwangsweisen höheren zuzahlung ein Vertragsbruch mit der Kasse oder eine Erpressung des Patienten vorliegt.
Und wie kann man vorgehen, um den Schuhmacher möglichst hart zu treffen, dass er es wagt, seine Budgetkonflikte auf dem rücken des einzelnen Patienten auszutragen?
6 Antworten
Mal davon abgesehen dass Einlagen oft mehr schaden als nutzen sollte der Schuhmacher die Einlagen zu der festgelegten Zuzahlung machen. Kann er das nicht hast Du die Wahl Dir einen anderen Orthopädieschuhmacher zu suchen der das kann.
Gut, dass du dich mit den Erstattungssätzen der Krankenkassen auseinandersetzen willst. Das ist nämlich wirklich ein Dilemma.
Ich kann dich allerdings nur beglückwünschen: Du befindest dich (erst!) jetzt nämlich gerade in der seltenen Lage, eine Wahlmöglichkeit zu bekommen. Denn dir hat sicher noch niemand erklärt, was Einlagen mit deiner Statik anrichten würden.
Hier eine Erläuterung sowie eine Begründung:
Nun erst kannst dich für oder gegen Einlagen entscheiden. Und erst dann lohnt der Blick auf die Kassenerstattungssätze für Orthopädietechniker.
Alles Gute!
Jetzt, wo ich deine Kommentare gelesen habe, irgendwie nicht mehr, nein. Meine Argumente kannst du dir ja reinziehen, oder du lässt es. Ich setze Zeit und Wissen nur ein, wenn ich irgendwie davon ausgehen kann, dass derjenige lernfähig und vor allem lernwilig ist - und ein Mindestmaß an Wissbegierde aufbringt. Und natürlich, dass er die Umgangsformen wahrt. Ja, schade, eigentlich (für dich).
Gerell zu Einlagen: Sie sind nur dann sinnvoll wenn ohne Einlagen Schmerzen entstehen. Verschlimmern sich die Schmerzen durch die Einlagen oder es treten überhaupt erst Schmerzen auf sollten Einlagen keinesfalls getragen werden.
"Der Nutzen von Einlagen ist wissenschaftlich noch nicht bewiesen worden" (Dr. Christian Larsen)
Ihre Antwort ging total an der Frage vorbei, der FS hat das genau richtig erkannt.
"...Meine Argumente kannst du dir ja reinziehen, oder du lässt es." (ihr Zitat)
Dieses Argument Ihrerseits lässt Feinfühligkeit und Einsicht diesbezüglich "vermissen". Wohlbekannt, leider.
Dazu darf ich zitieren: 'Man darf alles sagen - es kommt immer drauf an, wie klug jemand sonst noch ist.' (Gerburg Jahnke auf WDR5). Dem ist nichts hinzuzufügen.
...Wie bereits häufig, verstehen Sie mal wieder überhaupt nichts. Ebenfalls wohlbekannt (seufz).
Wer das glaubt, wartet bestimmt am 25. auch auf den Mann mit dem Bart und dem Schlitten. Dümmer geht´s ja wohl kaum noch - wie kann man nur auf so einen Stuss hereinfallen?
Vielleicht, weil es einige gibt, die das so sehen? Schon mal mit Spiraldynamik befasst?
Ja. Rudolf-Steiner-Mystizismus in Verbund mit kapitalistischer Markenabzocke der betreffenden Schweizer Markenrechtsinhaberin.
Man könnte es auch Instant-Anthroposophie als Geschäftsmodell nennen.
Wow, du legst ja los!
Ich kenne die Spiraldynamik aus dem Buch 'Gut zu Fuß - ein Leben lang. Trainieren statt operieren' von Dr. Larsen. Ich kann Buch wie Methode nur empfehlen. Selbst aktiv zu werden und sich nicht auf Prothesen und Krücken zu verlassen, die den Körper nur verhätscheln, ist auf längere Sicht das einzig Richtige!
Nicht jedermanns Sache, verstehe, besonders wenn einer gut daran verdient.
Naja, so gut scheint's ja dann doch nicht zu sein - wenn man schon bei so einer harmlosen Antwort so in Kampfmodus gerät.... :-)!
Das ist kein seriöses Sanitätshaus. Es gibt vereinbarte Festbeträge, zu denen eine Versorgung möglich ist. Man zahlt lediglich einen Eigenanteil von ma. 10 €.
Wenn du dir ein Deluxe-Produkt aussuchst, zahlst du natürlich die Mehrkosten. Doch der Schumacher muss dir auf jeden Fall eine Versorgung ohne Aufpreis anbieten.
Leider ist dies kein Einzelfall. In unserer Region musste ein Versorger wegen solcher Machenschaften Vertragsstrafe zahlen, weil er sich nicht an die Festpreise hielt - jetzt macht er es.
Du kannst dich bei deiner Krankenkasse beschweren, wenn du nicht vertragsgemäß versorgt wirst.
danke, das werde ich tun. Oder sollte ich vielleicht zur Polizei gehen und Anzeige wegen erpressung erstatten?
Die Polizei interessiert sich dafür leider nicht. Es zwingt dich ja keiner zu kaufen, du kannst auch zu einem andern Anbieter gehen.
Das SEK gleich noch anfordern....
Mal überlegt, dass du außer den paar Euronen hier eine medizinische Vollversorgung fast zum Nulltarif bekommst? Du kannst wg. jedem Pickel zum Facharzt rennen und deine Kasse zahlt! Auch dann, wenn du nichts einzahlst!
Erwartungshaltungen und Forderungen dieser Art zusammen mit den Dumpinghonoraren der Krankenkassen sind der Grund, warum ich nicht mehr fürs Kassensystem arbeite.
Gehirn einschalten, und DANACH erst posten! Abzocker im
Gesundheitswesen muss das Handwerk gelegt werden. Wer zulässt, das Tarifkonflikte auf dem Rücken desd Patienten ausgetrasgen werden, der öffnet immer mehr Abzocke Tür und Tor. Die Abzocker werden dadurch nicht besänftigt, sondern nur noch animiert, immer mehr zu nehmen.
In unserem Bereich ist ein orthopädischer Schuhmacher aus dem Grund in Regress genommen worden. Nun ist er vorsichtiger und bietet die Einlagen zu Kassensätzen an - natürlich alternativ auch höhenwertige, aber das ist dann die Entscheidung des Kunden.
Deshalb habe ich den SEK- Einsatz empfohlen.
Merkwürdig- genau dieselben Menschen, die ohne nachzudenken über die Leistungserbringer urteilen, schimpfen aus vollem Hals über Privatversicherte, weil die in Anspruch nehmen können, wofür sie bezahlt haben und den Honorarkonflikt gelöst haben.
In meinem Bereich hat die Kasse einen Leistungserbringer in 9 Jahren um einen satten 4stelligen Betrag an Honorar betrogen.
Schwamm drüber...
Das glaubst du doch selbst nicht. Die Kasse kann sich um den Festpreis nicht drücken, wenn der Leistungserbringer liefert und ordnungsgemäß abrechnet - wenn!
Ruhig! Nicht so aufregen, sonst brauchst du gleich wieder welche von den Abzockern, die deinen Herzinfarkt behandeln... Du kannst dein Feindbild behalten und weiterhin alles, was dir suggeriert wird, kritiklos nachplappern.
Ich muss nichts glauben, sonder weiß, wovon ich rede. Zum Glück muss ich mich nicht mehr mit solch unverschämten Kassenpatienten ärgern, für die alle med. Dienstleister generell Abzocker sind.
Was gäbe es für einen Aufstand, wenn die „Abzocker“ jedes Mal einen solchen Aufstand proben würden, wenn ein Kunde/ Patient weder seinen Termin eingehalten noch die Ausfallrechnung bezahlt hat!?!?
Weißt du was? Wie wäre es, wenn du die Leistungserbringer-Abzockerbande gar nicht mehr in Anspruch nehmen würdest?
Warum so bissig? Ich möchte mich nicht streiten, habe nur noch nicht von Regressfällen gehört, die nicht gerechtfertigt waren. Das hat nichts mit „Feindbild“ zu tun. Nur Abzocke kann ich nicht leiden - egal von wem.
Wir sind alle auch Patienten und froh, wenn man uns hilft - egal ob seitens der Krankenkasse oder der Leistungserbringer.
Ich kenne fordernde Versicherte/Kunden ebenso wie du zur Genüge und nehme nicht alles wörtlich, was sie erzählen - es sei denn, es häuft sich. Einige wenige bringen nicht selten die ganze Branche in Verruf.
Wir sitzen vielleicht auf verschiedenen Seiten des Bootes, aber wenn einer von uns kippelt, kommt das ganze Boot ins trudeln. Wir können nur zusammen in eine Richtung rudern und zusehen, dass wir uns über Wasser halten.
In dem Sinne alles Gute und ein frohes, friedliches Fest!
Oh, plötzlich so zahm?
Überleg doch mal, was Regresse „rechtfertigt“. Der Arzt wird zur Kasse gebeten, weil er etwas verordnet hat, was seinem Patienten hilft, gesund zu werden. Der Kasse war das aber zu viel. Punkt. Die Richtgrößen sind pauschal willkürlich festgelegt worden. Nachdem der Regelfall ausgeschöpft ist, muss der Versicherte geheilt sein. Fertig. Was rechtfertigt also Regresse?
Der von mir o.g. Honorar“betrug“ betrifft flächendeckend alle Leistungserbringer. Das wird aber nicht medial breitgetreten. Deshalb ist diese Art der Kostensenkung auch nicht bekannt. Ich war die einzige, die das immer (anonymisiert!) öffentlich gemacht hat.
Es genügt ein einziger falscher Buchstabe auf einer Verordnung und der Gesundheitsdienstleister bekommt für seine hochqualifizierte, komplett erbrachte Leistung keinen Cent! Das Ganze ist so gewollt und gesetzmäßig so legalisiert. In dieser Richtung nennt man das Absetzung oder Regress. Anders herum ist das Abzocke. So soll und so wird es vom Versicherten wahrgenommen.
Die Folge davon sind immer weniger Gesundheitsdienstleister, die sich diesen legalen Betrug und ständig wachsende Bürokratie antun wollen. Die Versorgungslücken sind nicht mehr schön zu reden. Allen Leistungserbringern Betrug zu unterstellen, macht es nicht besser.
Der FS hätte seinem Sanitätshaus einfach nur sagen müssen, dass er das billigste Kassenmodell haben möchte, weil ihm die 30 € für ein hochwertigeres Hilfsmittel nicht wert sind und das Thema wäre gut.
Die Verlustbremse, die das Sanitätshaus praktiziert, ist bei vielen anderen GDL vergleichbar. Versuche mal, in einer Physiotherapie einen Termin für Lymphdrainage oder Massage im Hausbesuch unter Einhaltung aller Fristen zu bekommen.
Eine Änderung der Gesetze kann ein GDL nicht bewirken, manche (Verbände) haben nicht einmal ein Mitspracherecht. Also sorgt jeder für sein Geschäft- indem er Verlustpositionen nicht erbringt, aus dem Kassensystem aussteigt oder im Ausland zu fairen Bedingungen arbeitet.
Ich bin weder aufgeregt noch zahm, versuche nur sachlich zu sein (was nicht immer leicht ist).
Die FS schrieb: „...Sie zahlen 30,- € zu oder ich gebe Ihnen das Rezept zurück.“ Das ist ein Vertragsverstoß und Abzocke (falls es stimmt).
Es ist nicht alles perfekt im Gesundheitswesen, doch wenn man meint, als Arzt oder Leistungserbringer nicht angemessen honoriert zu werden, kann man das nicht auf dem Rücken der Patienten austragen.
Die Leistung zu kürzen, weil ein „Kreuz“ fehlt, ist nicht fair, aber - wie ich hörte - bei einigen Krankenkassen wohl leider gängige Praxis.
Wo waren Sie denn mit Ihrem Rezept?
Gehen Sie bitte in seriöse Sanitätshäuser, wie von einem anderen User bereits empfohlen.
Es muss Ihnen auch eine preisgünstigere Alternative angeboten werden (siehe Eigenanteil Zuzahlung von max. 10 Euro, wie hier bereits erwähnt).
Wählen Sie dagegen persönlich eine teure Alternative, müssen Sie natürlich die mehr entstandenen Kosten davon tragen.
...Und es gibt Erkrankungen der Füße, da sind Einlagen durchaus auch sinnvoll. Aber es ist klar, liest man, aus welcher "Ecke" die Kritik hier diesbezüglich kommt.
...War nicht anders zu erwarten. Man darf und soll als mündiger Leser nicht alles glauben, was hier auf Gf "verbreitet" wird.
Ist traurig, das so sagen zu müssen - entspricht aber leider den Tatsachen.
...und den genannten Schuhmacher können Sie übrigens lediglich "persönlich" strafen.
Nämlich, indem Sie nicht mehr da hingehen und ihm den Auftrag zur Fertigung Ihrer Einlagen n i c h t erteilen - sondern jemand anders.
Wie bei der freien Arztwahl, kannst Du also auch Deinen Schuhmacher frei wählen. Die Zuzahlungen sind nicht eingefroren. Daher musst Du bei Apo's auch nicht immer fix 10€ pro Medikament zahlen
nein, das kann ich bei dem Schuhmacher nicht wählen. Der Schuhmacher bietet kein Modell zum Preis der gesetzlichen Zuzahlung an. Er zwingt die Rezepteinlöser, ein teureres Modell zu nehmen. Ja, die gesetzliche Zuzahlung ist fix. Und ja, auch die Rezeptgebühren sind vertraglich festgelegt und die einzelne Apotheke kann sie auch nicht erhöhen, nur weil sie glaubt, nicht genug an einem einzelnen Medikament zu verdienen.
Du kannst den Schuhmacher wechseln, wie auch den Arzt. Die manuelle Herstellung von Einlagen weicht enorm ab, von der industriellen Fertigung von Medikamenten. Ich finde es okay, dass Mehraufwabd auch bezahlt wird
aber den kann er nicht erzwingen, ebensowenig wie die Apotheke
Klar, du kannst jederzeit woanders hingehen, vor Auftragserteilung
Gehen Sie zu einem anderen Schuhmacher. Sie müssen Ihre Einlagen nicht bei dem abholen. Es steht Ihnen frei, jemand anders mit den Auftrag zu betrauen.
...Mich selbst hätte solch ein Kerl sowieso gesehen.
Zu solchen gehe ich höchstens einmal, und dann nicht mehr. Den Fertigungsauftrag bekommen sie aber auch nicht von mir - egal, wie sie sich "die Finger danach schlecken".
Nichts anderes sagte ich ;)
...Und ich sagte es auch nochmal.
Einlagen sind sinnvoll, das ist außer Frage, da spielt es auch keine Rolle, dass einer sich weiße Klamotten anzieht und ne hübsche lächelnde Assistentin an seiner Seite hat und sich einen zurechtfaselt. Die Frage ist, was ich gegen den abzockenden Schuhmacher tun kann. Hast du dazu was Sinnvolles beizutragen?