Reitunfall -> Notarzt?

10 Antworten

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@ Sturmwolke: DH!Die einzig wahre Antwort!

"ich muss mich ja eigentlich nicht darum kümmern" ist schon mal ne ganz falsche Grundeinstellung! Wenn die jeder hätte, wird keinem Geholfen!

Auf jeden Fall nach einem Sturz den Patienten nicht groß durch die Gegend schleifen (Stichwort: Frakturen) sondern an Ort und stelle bleiben und auf den Rettungsdienst warten. Wenn man selbst nicht weiss wo man sich befindet hilft die Handy-Ortung (unterstützt von der http://www.steiger-stiftung.de/ - siehe rechts unten im Eck!)

TIP: Eine Rettungsdecke ("Alufolie" passt in jede Jackentasche und schützt einen Verunfallten vor Unterkühlung)

Als 1.: Macht mit mehreren dringenst einen Erste Hilfe Kurs und da lernst du/ihr an einem Wochenende die notwendigen und sinvollen Hilfemaßnahmen im Falle eines Falles.
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Doch das verstehe nicht: Zitat: Da wir sehr oft ausreiten gehen kann man sich ja vorstellen, dass öfters mal ein Unfall passiert.

Warum soll da öfter ein Unfall passieren? Dann sind entweder die Pferde oder die Reiter oder noch eher beide mangelhaft ausgebildet...
In meinen 35 Jahren Reiterfahrung (Davon gut 20 Jahre als Ferienreitbetrieb und auch Reitunterricht ausserhalb der Ferien) wobei wir zu 99% im Gelände waren, sind genau 3 Unfälle passiert und die waren bis auf eine Kopfverletzung (mit Gehirnerschütterung und Platzwunde) nicht schlimm. Klar ist auch mal zwischendurch jemand vom Pferd gepurzelt, doch es waren nie Unfälle in dem Sinne.
Von daher, wenn das bei euch so ist, kann ich dir nur eine Erste Hilfe Kurs (nicht Sofortmaßnahmen am Unfallort!!!) empfehlen und viel Glück für die Zukunft wünschen, Muli +++++++++++++

PS: habe unten gelesen, das das eigentl. Sache der RL sei, doch das verstehe ich nicht: Paragraph 323c Strafgesetzbuch verpflichtet jeden zur Ersten Hilfe
In Deutschland ist jeder gesetzlich verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten, sofern ihm unter anderem die Hilfeleistung den Umständen nach zuzumuten ist, er durch die Hilfeleistung nicht andere wichtige Pflichten verletzt und sich der Helfer durch die Hilfeleistung nicht selbst in Gefahr bringen muss (vgl. Paragraph 323c Strafgesetzbuch). Wer nicht hilft, macht sich der unterlassenen Hilfeleistung, die mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden kann, schuldig...

Askingexpert 
Beitragsersteller
 28.09.2010, 14:26

weil unsere pferde manchmal ihre tollen 5 minuten haben und eins davon fängt z.b. an bei jeder pfütze zu bocken und ein anderes rennt rechts in den acker wenn derjenige keine gerde hat^^

Maultier  28.09.2010, 17:57
@Askingexpert

Sorry, aber solche Pferde sind in meinen Augen nicht für den Reitunterricht geeignet. Das mal 1 irgendwelche Gruselgestalten in einer Pfütze entdeckt, mag ok sein, doch der Rest darf sich von solch einem Gezampel nicht anstrecken lassen, sonst sind sie an der falschen "Arbeitsstelle".
Aber gerdade unter solchen Voraussetzungen solltest Du dir überlegen, selbst Erste Hilfe leisten zu können....
LG Muli

Askingexpert 
Beitragsersteller
 28.09.2010, 19:30
@Maultier

ich sagte ja nicht dass dann alle mit gehen das tun die nicht die bleiben alle ganz ruhig wenn mal jemand vorbeigallopiert aber ich denke so gut wie alle pferde haben mal einen schlechten tag!

Das kann man so pauschal gar nicht sagen, kommt eben drauf an, wie schlimm das ist. ich würde Dir raten, einen Erste-Hilfe-Kurs zu machen. Unter vielem anderen sagen sie Dir dort auch, wann Du den Notarzt rufen solltest, und wann eher nicht.

Maultier  28.09.2010, 00:52

genau

Hallo,

wenn du dich für den Bereich erste Hilfe interessierst und deinen Reitkameraden helfen möchtest würde ich dir empfehlen gelegentlich deinen Erste-Hilfe-Kurs auf zu frischen.

Ohnmacht: Ohnmacht an sich ist eine kurzfristige Bewusstlosigkeit, mutmaße du meintest Bewusstlosigkeit. Jede Bewusstlosigkeit sollte klinisch abgeklärt werden. Bei einer bewusstlosen Person heißt es ansehen, ansprechen und anfassen (an der Schulter rütteln). Danach Atemkontrolle, heißt eine Hand an Stirn, eine ans Kinn und Kopf überstrecken, dann maximal 10 sec. mit Ohr und Wange über Mund und Nase des Betroffenen und Richtung Brustkorb schauen. Dann kannst du hören, fühlen und sehen, ob sich dieser bewegt. Ist dies der Fall Seitenlage durchführen, sonst die Herz-Lungen-Wiederbelebung. 

Seitenlage: Hand auf deiner Seite in rechten Winkel legen, dann die andere Hand mit dem Handrücken an die Wange auf deiner Seite legen und fest halten. Dann das dir entgegen gesetzte Bein am Oberschenkel greifen und die Person zu dir ziehen. Kopf überstrecken (Kopf in den Nacken) und ggf. Bein korrigieren, damit die Person stabil liegt.

Atemnot: Person hinsetzen, Arme nach Hinten, das aktiviert die Atemhilfsmuskulatur.

Kopfverletzung: Wenn ansprechbar, Kopf hoch lagern, erbrechen erleichtern

Bruch: betroffenen Bereich ggf. mit einer Decke umpolstern

Bei jedem Notfall mit den Leuten reden und diese beruhigen. Notruf absetzen. Wärmeerhalt mittels Jacke oder ähnlichem durch führen. Wichtig: Die Person auf die Decke legen.

Stürze vom Pferd können, je nach Unfallhergang, durchaus sehr gefährlich sein. Bei einem schwereren Sturz sollte man den ansprechbaren Patienten möglichst wenig bewegen und den Rettungsdienst verständigen. Welche Fahrzeuge dann kommen entscheidet die Leitstelle aufgrund der Unfallmeldung.

Bewusstlosigkeit: Eine Person die nicht ansprechbar ist aber über eine ordentliche Atmung verfügt wird in die stabile Seitenlage gedreht. Man muss sofort einen Notruf absetzten, da Lebensgefahr besteht und die Atmung fortlaufend kontrollieren.

Atemnot: Je nach Ausmaß ist auch hier der Rettungsdienst erforderlich.

Kopfverletzung: Wenn die Kopfverletzung vom Sturz vom Pferd herrührt und mehr als ein Kratzer ist würde ich keinesfalls mehr durch die Gegend reiten.

Fraktur: Mit einer Fraktur zu reiten wird extrem schmerzhaft (ggf. auch unmöglich) sein und muss unterlassen werden. bei einer Fraktur braucht man nicht zwangsläufig einen Notarzt. So kann beispielsweise bei einer Unterarmfraktur, die nicht stark schmerz auch einfach selbst das krankenhaus aufgesucht werden, wohingegen die Leitstelle bei einem Oberschenkelbruch nicht nur einen Rettungswagen, sondern auch einen Notarzt schicken wird.

Mein Tipp: Alle Hilfsorganisationen (ASB, DRK, JUH, MHD, etc.) in deiner Umgebung bieten Erste Hilfe Kurse an. Einen solchen solltest du mal besuchen, um im Notfall helfen zu können. Es gibt nichts schlimmeres als im Notfall nicht zu wissen, was man tun muss. Statistisch gesehen trifft es am häufigsten Angehörige oder Freunde und grade dann will man ja gut helfen können. Die Kurse sind nicht teuer und dauern auch nicht so lange. Vielleicht kann man ja als Gruppe einen solchen Kurs belegen? Wäre doch eine Überlegung wert.

Askingexpert 
Beitragsersteller
 03.10.2010, 16:05

wenn es jetzt aber keine Bewusstlosigkeit ist sondern eine Ohnmacht ist?

Reiswaffel87  03.10.2010, 17:35
@Askingexpert

Wo liegt denn der Unterschied? ;o) Wenn der Patient dir nicht mehr antwortet und auch auf stärkeres Anfassen nicht reagiert gilt er als bewusstlos. Daraufhin muss man die Atmung überprüfen. Ist diese vorhanden kommt er in die stabile Seitenlage, ist keine vorhanden wird reanimiert. In beiden Fällen muss man den Rettungsdienst rufen.

Askingexpert 
Beitragsersteller
 05.10.2010, 13:38
@Reiswaffel87

mit ohnmacht meine ich dass der patient wieder "aufwacht" wenn man ihn/sie ruft oder berührt.

Reiswaffel87  08.10.2010, 10:07
@Askingexpert

Achso. Wenn der Patient eingetrübt ist benötigt man ebenfalls den Rettungsdienst. Irgendwas ist dann da ja ganz offensichtlich nicht in Ordnung.