Schiefe Nasenscheidewand, OP?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Thema ist zwar schon etwas älter aber ich habe kürzlich solch eine OP machen lassen und es gibt bestimmt noch ein paar die ab und zu hier vorbeischneien und das interessiert. :) Die OP selbst ist bei mir nun 9 Tage her und ich habe diese machen lassen, da meine Nase trotz Nasenmuschelverkleinerung sich spätestens nachts immer wieder dazu entschied, komplett zuzuschwillen. Ich fange mal von vorne an.


TAG1

Von der OP selbst habe ich nichts mitbekommen, das diese unter Vollnarkose durchgeführt wird. Aufgewacht bin ich dann im Zimmer mit Tamponagen in den Nasen, die mit einer Art Gummischicht überzogen waren. Zusätzlich noch eine Mullbinde unter der Nase, die den Schleim, der aus der Nase läuft (und ohja, das wird er!), aufzufangen. Diese musste ich auch mehrmals am Tag wechseln bis zum Ziehen der Tamponagen. Die Schmerzen waren durch die Nachwirkungen der Narkose auszuhalten, zusätzlich habe ich aber auch noch Schmerzmittel bekommen (Voltaren Dispers und Ibu 600 im Wechsel). Diese Musste ich mir zum Abend hin aber immer öfter geben lassen, da die Schmerzen heftiger wurden und sich zusätzlich ein immer stärker werdendes Druckgefühl in meinem Kopf breit machte. Trotz der Schmerzmittel konnte ich durch diesen Druck die Nacht über nicht schlafen und hörte größtenteils Musik. Mein Bett schon zu ca. 45° hochgeneigt war, dies behielte ich die nächste Nacht auch noch so bei.

TAG2

Ich verbrachte den ganzen Tag eigentlich nur damit, im Bett die angenehmste Position zu finden, die diesen furchtbaren Druck an "angenehmsten" macht. Sowohl Sprechen als auch Trinken/Schlucken haben diesen Druck verschlimmert. An jeglicher Art Ablenkung habe ich keinen Spaß gefunden. Das einzige an was ich denken konnte war, dass diese Tamponagen raus müssen. Diese wollte der Arzt mir jedoch erst am nächsten Morgen ziehen, selbst nachdem ich ihn gefragt habe ob er sie nicht vielleicht doch heute schon ziehen könnte. Ich muss nochmal dazu sagen, dass dieser Druck wirklich für mich kaum auszuhalten war und meine Augen seit dem Abend davor permanent am Tränen waren. Abends habe ich mir ein Schlafmittel geben lassen, welches sich dann auch bemerkbar gemacht hatte. Nach 2 Stunden bin ich jedoch wieder aufgewacht und konnte auch nicht mehr einschlafen. Ich lies mir dann noch einmal Schmerzmittel geben und döste bis zum Morgen mit Kopfhörern und Musik.

Tag3

Um ca. 07:30 Uhr kam dann endlich der Arzt vorbei und ziehte uns (meinem Zimmernachbar und mir) die Tamponagen. Weh getan hat das ganze nicht wirklich aber ich hatte das Gefühl, dass mir das Hirn aus der Nase gezogen wird. Das ganze dauerte nur 2 Sekunden und man konnte wieder das erste mal durch die Nase atmen, was wirklich eine Erleichterung war. Der Druck im Kopf war auf einen Schlag verschwunden und mir ging es auf Anhieb besser. Es befanden sich jedoch noch Silikonschienen in der Nase, die angenäht sind und das ganze "zusammenhalten", diese werden auch erst 9 Tage nach der OP gezogen. Ich saß dann noch 3 Stunden mit Eiskompresse im Nacken im Bett und dachte mir jetzt wird es endlich besser. Seitdem muss ich auch nicht mehr so viel Schmerzmittel nehmen. Der Druck kam jedoch nach ein paar Stunden wieder, jedoch nicht mehr so extrem wie die Zeit vor der Tamponagenziehung. Mir ging es in jedem Fall besser als die Tage davor. Das Essen konnte ich jedoch bis hier hin und auch immer noch nicht genießen, da ich weder etwas gerochen, noch geschmeckt habe. Ich war jedoch wieder so fit, dass ich auch mal nach Draußen gegangen bin und frische Luft geschnappt habe, das hat gut getan. Zudem musste ich ab heute noch 3x am Tag inhalieren und danach Nasensalbe in die Nase schmieren und hochziehen. Die Nacht über habe ich das Bett eine Stufe runter gestellt und ich habe endlich einmal 3-4 Stunden geschlafen, da ich durch die Schienen auch wieder etwas durch die Nase atmen konnte.

Tag4-Tag8

In den nächsten 5 Tagen ging es mir immer besser, ich habe insgesamt immer mehr Luft bekommen, hatte jedoch auch zwischendurch immer wieder Phasen mit Kopfschmerzen/Druck, wo ich zu Schmerzmitteln greifen musste, vor allem abends. Ab Tag 4 kam mein Geruchs- und Geschmackssinn wieder, jeden Tag ein bisschen mehr. Erst nur Mittags, dann auch abends und morgens, manchmal konstant und manchmal nur wenn ich ausgeatmet habe. :D Ich muss hier nochmal sagen, dass das alles wohl sehr stark von Person zu Person schwanken kann. Meinem Zimmerkollegen ging es schon ab dem 4. Tag prächtig, hat wieder alles geschmeckt und hat gemeckert, dass er noch einen Tag bleiben muss. Wie dem auch sei, das A und O des Ganzen war meiner Meinung nach die Nasendusche, die ich mir 6 Tage nach der OP zugelegt habe. Diese habe ich bis gestern ca. 5x am Tag angewendet und in den ersten Tagen einiges an Zeug rausgespült habe, was mir das atmen danach enorm erleichtert hat. Danach immer schön viel Bepanthen Nasensalbe in die Nase und hochziehen, vor allem nachts! Das löst bis zur nächsten Spülung wieder mehr "Ablagerungen".

Tag9

Heute Morgen war es soweit, noch einmal Nasendusche gemacht und dann ab zum HNO, dort wurden mir dann die Silikonschienen gezogen. Geschmerzt hat das ganze nicht, nur ein bisschen gedrück, aber der Moment danach war der Hammer! Das erste mal konnte ich wieder richtig gut durchatmen und vor allem war der Druck auf einen Schlag verschwunden sowie der Geruchs- und Geschmackssinn wieder da. Ich habe dann noch ein Sesamöl-Nasenspray und eine Nasensalbe aufgeschrieben bekommen.


Fazit

Trotz der Qualen die ersten Tage hat sich die OP für mich jetzt schon gelohnt. Das soll keinen Verängstigen, da die Schmerzen etc. wie oben beschrieben sehr stark schwanken können. In jedem Fall würde ich zu dieser OP raten, auch wenn man sich mal ein paar Tage quälen muss. Seitdem die Schienen draußen sind heute Morgen bekomme ich wieder sehr gut Luft und fühle mich auch nochmal viel fitter als vorher, da das Druckgefühl nun auch komplett verschwunden ist. Ich bin auf das Ergebnis in einem Monat gespannt! Allen die diese OP vorhaben oder überlegen, lege ich nochmal die Nasendusche ans Herz, wenn ihr seht was da alles raus kommt, werdet ihr froh sein (ruhig nach jeder Spülung mal etwas fester Luft aus der Nase pusten und nicht erschrecken was da manchmal rausschießt :D)!


Das wars von mir, hoffe das hilft dem Ein-oder Anderen.

Hallo!

Wenn du Probleme beim Atmen hast, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen. Er sagt dir dann schon, ob eine OP notwendig ist.

herzilein35  08.10.2017, 16:10

Die sagen immer das operiert werden soll ohne abzuwägen. Schließlich verdienen die damit Geld. Ob es was bringt oder nicht ist egal.

Nadeshdaaa 
Beitragsersteller
 08.10.2017, 15:42

Das eine OP notwendig ist, weiß ich bereits. Aber das war auch nicht meine Frage.

Mein Ex hat die OP gemacht weil er schlecht atmen konnte. Ihm hats überhaupt nichts gebracht. Ich hatte das Gefühl dass er nachher sogar noch mehr und lauter geschnarcht hat.

herzilein35  08.10.2017, 16:03

Es ist auch so in den meisten Fällen bringt sie auch nichts außer Ärger

herzilein35  08.10.2017, 16:06

Langfristig ist sie sowieso nicht gut. Es entstehen Verwachsungen, Nase trocknet förmlich aus, die Ohren werden schlecht belueftet u.s.w und sofort.

Ich würde mir solch eine OP 6 mal überlegen. Du kannst schlimmere Probleme als vorher bekommen. Von den Verwachsungen und Komplikationen nach OP ganz zu schweigen. Das ist kein Pappenspiel.

herzilein35  08.10.2017, 17:22

Du wirst die Erfahrung machen

Nadeshdaaa 
Beitragsersteller
 08.10.2017, 17:19

Ich denke, damit sollten wir die Unterhaltung beenden. Ich muss mir nicht das schlimmste ausmalen, natürlich kann immer was passieren. 6 Wochen kompletten Ausfall halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.

herzilein35  08.10.2017, 17:13

Was ist wenn es komplett schief läuft. Verwachsungen bekommst du sowieso. Schiene verrutscht direkt nach OP. Borkennase, Nasenschleimhaut trocknet aus. Dann hast du weniger Lebensqualität als jetzt. Jedoch musst du es entscheiden. Ich kann nur durch Kenntnisse und Erfahrungen berichten und dir raten es dir genau zu überlegen. Es hatte im übrigen 6 Wochen gedauert.

Nadeshdaaa 
Beitragsersteller
 08.10.2017, 16:58

Ich denke, 3 Wochen Urlaub werden dafür ausreichen. ;-)
Natürlich kann es mir keiner vorhersehen ob es bei mir die gleichen Erfolge bringt. Aber soll ich deshalb auf viel Lebensqualität verzichten?

herzilein35  08.10.2017, 16:20

Ich habe Erfahrung glaub mir. Nur weil es bei deiner Mutter gut ging, heißt es nicht das es bei dir auch so ist. Dein Urlaub wird dafür nicht ausreichen.

Nadeshdaaa 
Beitragsersteller
 08.10.2017, 16:15

Ich würde es in meinem Urlaub machen lassen, darauf habe ich schon geachtet. ;-)
Die ganzen Nebenwirkungen und Komplikationen die hier aufgelistet werden, habe ich jetzt schon. Ich war bei mehreren HNO-Ärzten, ich habe es von meiner Mutter geerbt, und diese hatte durch die OP ein tolles Erfolgserlebnis, sie konnte wieder riechen und vor allem ohne Probleme atmen.

Wenn man‘s nämlich nicht operieren lässt, können chronische Krankheiten die Folge sein. Finde ich jetzt auch nicht unbedingt besser. 🤷🏻‍♀️

herzilein35  08.10.2017, 16:08

Weiterhin wenn du gerade erst die Ausbildung angefangen hast und sowas keine dringende OP ist, dich trotzdem operieren lässt, riskierst du deine Ausbildung. Ich nehme deine Stelle aber liebend gerne.

Ich muss auch eine machen aber ich habe panik davor nur durch den Mund danach atmen zu können. Ich hoffe aber das es in Zukunft eine Methode ohne Operation gibt.

herzilein35  08.10.2017, 16:13

Mein Rat lasse die Op bzw überlege es dir mehrfach. Es kann noch viel schlimmer werden was es nach einiger Zeit auch wird.

Nadeshdaaa 
Beitragsersteller
 08.10.2017, 15:24

Hm. Momentan atme ich so gut wie nur durch den Mund. Bei mir kann‘s also eigentlich nicht mehr schlimmer werden.

HansFassbinder  08.10.2017, 15:25
@Nadeshdaaa

bei mir ist es so das ich nur durch ein Nasenloch richtig atme.