Schneidezähne müssen raus....!?
Hallo!
Aufgrund meiner fortgeschrittenen Parodontitis (wurde auch schon behandelt... leider zu spät..) müssen nun die Schneidezähne entfernt werden, da auch der Zahnknochen nicht mehr hält und sogar mein einer Schneidezahn nach vorne steht und immer weiter herausrutscht...Der Zubiss hat sich auch negativ verändert... Der reche Schneidezahn hat einen Lockerungsgrad von 3... und beim Zubeißen muss ich tierisch aufpassen! Zwischendurch hatte ich mir den Zahn immer mal abschleifen lassen, da er immer weiter nach unten wanderte. Dies weigert sich meine Zahnärtzin weiter fortzuführen.
Nach Ziehen der Zähne (Termin Juni oder Juli 18)soll ich nun eine Interimsprothese vor dem endgültigen Zahnersatz (Brücke etvtl.) erhalten... Habe gesehen, dass es diese nur mit Klammern gibt bzw. einem auch das Sprechen und Essen Mühe macht...
Frage: Wer hat Erfahrungen mit einer Wall Plast Interimsprothese? Ist diese viel teurer?
Frage: Was gibt es als bestmöglichste Interimslösung, denn im Frontzahnbereich ist es absolut nicht witzig .... mit Klammern usw.?
Aufgrund meiner Parodontitis wäre doch vielleicht ein nicht festsitzender Zahnersatz optimierter?
Meine Zahnärztin riet mir als Endlösung zu einer Brücke für die 2 Frontzähne, die mich ca. 1300 € Eigenanteil kosten würden. Allerdings habe ich noch eine private Zusatzversicherung, die 30% übernimmt...
PS. Holte mir schon eine zweite Zahnarztmeinung ein, auch der meinte, Zähne müssen raus...
Danke für Eure Hilfe und Tipps!
3 Antworten
Fakt ist das der Gesetzgeber ein Gesetz erlassen hat im § 2 SGB V Ze-Richtlinien, was besagt das man auf parodontal geschwächte Zähne keinen festsitzenden Zahnersatz machen darf sondern nur eine Modellgußprothese.
Als Übergang wird hier ein Interimsersatz eine einfache Kunststoffprothese mit einfachen Klammern gemacht bis der Knochen wieder in seiner Form ist.
Dein Zahnarzt hat alles richtig gemacht.
Wenn Du jetzt keine Klammerprothese willst kannst Du nach GOZ 2012 ein Langzeitprovesorium bekommen was nach Nr. 7080 und 7090 und BEB Labor angesetzt wird Dein Privatspass.
Und auch kannst Du Deine Zahnärztin fragen ob Sie in einer andersartigen Versorgung eine Brücke macht, aber bedenke das ist Privat Du bekommst maximal einen Festgeldzuschuss von 351 Euro dazu und wenn die Brücke durch Knochenabbau fällt nach einen Jahr bist Du noch am abbezahlen und bekommst dann doch eine Modellgußprothese mit Klammern.
Auch wäre es mal ratsam Deine Zahnärztin in Punkto Teleskopkronen an zu sprechen anstatt Klammern vorne.
Da nur der Zahnarzt befunden darf bitte wende Dich an Ihn
Mit welchen Kosten muss ich für ein Langzeitprovisorium rechnen? Da ich 10 Jahre Bonus habe, würden mir doch 30% Zuzahlung durch die GK zustehen.
Danke
P.
Ein Langzeitprovisorium wird nach GOZ 7080 und 7090 berechnet und BEB Privat da spielt der Bonus keine Rolle da die es nicht in die Krankenkassenrichtlinien fällt und da ich keine HIntergrund info habe und keine Befund kann ich keine Zahl sagen.
So wie es klingt müssen die Zähne sowieso raus!
Das Abschleifen kann ein Grund dafür sein!
Ein Zahn sucht sich immer ein Gegenstück. Hat er keinen Widerstand, dann elongiert er. Also wird optisch länger indem er aus der Alveole rauswächst! Er wird ja nicht länger sondern kommt dir nur entgegen. Das Abschleifen hat zwei Nachteile. Zum einen hat er nur begrenzt Zahnschmelz und irgendwann liegt das Dentin und die Kanälchen zum Zahnnerv frei, was irgendwann zu höllischen Schmerzen führt und zum anderen wird er weiterhin weiter rauskommen je mehr man ihn abschleift!
Je nachdem wie locker die anliegenden Zähne sind ist es besser eine Brücke zu machen. bzw bei so starker Parodontose ist es nicht ratsam eine Prothese reinzumachen, da du vor allem bei Klammerprothesen immer die anderen Zähne mit jedem Biss beanspruchst. Somit werden diese Schneller locker!
Als Interimsprothese kommst du da nicht herrum. Er braucht Zeit bis er die richtige Brücke machen kann, da dein Knochen nach dem Rausziehen der Zähne noch weiter schrumpfen wird hast du sonst unter der Brücke eine große Lücke!
Frag ihn ob er das so machen kann, dass die Klammern nicht so sichtbar sind!
Die Zeit vergeht schneller als du denkst! Und in Zukuft 2x im Jahr zur prof. Zahnreinigung, und 2x täglich mit Zahnzwischenraumbürsten durch deine Zähne gehen. Das sollte dir dein Zahnarzt aber bei der Zahnreinigung zeigen!
Super danke für die Info. Wie sieht es denn als Interimslösung mit einer Valplast Prothese aus, diese hätte wäre klammerfrei? bzw. mit unsichtbarer Befestigung möglich? Ich weiß, kostet mich mehr. Danke!
Da kommt es auf die Statik an, sowas muss dann locker mal 3-4 Zentner Kaukraft aushalten. Möglich wäre das, wenn dir oben z.B. eine ganze reihe fehlen würde. aber da dir ja nur die beiden vorderen beiden fehlen wird das schwierig, die würde kippeln und evtl sogar leichter brechen. Glaube nicht, dass du mit dieser Lösung glücklich wirst... Du kannst es deinem Zahnarzt ja mal vorschlagen, aber die Klammerlösung ist die einfachste, evtl kann er sie dir ja so modelieren, dass du einen Bogen am Oberkiefer hinter den Zähnen hast und die Klammer dann erst ab Zahn 4 oder 5 zum Halten kommt. Frag ihn danach, sowas wäre möglich!
Eine Möglichkeit wäre noch - in der Zeit, bis die Frontzähne entfernt werden - die Zähne von der Gaumenseite (ich gehe davon aus, daß es sich um die oberen Frontzähne handelt) mit Kunststoff zu verblocken. Das macht Dir die Zeit leichter, mit den stark gelockerten Zähnen zu leben und Du kannst auch wieder vernünftig zubeißen. Frage Deine ZÄ, das sollte möglich sein.
Um beurteilen zu können, ob eine festsitzender Zahnersatz oder eine herausnehmbare Lösung die bessere ist, kann man nur beurteilen, wenn man die Situation im Mund sieht. Da muß man wissen, welchen Lockerungsgrad und Taschentiefen die verbleibenden Zähne haben, wie der Erfolg nach durchgeführter Parodontitisbehandlung ist und ob Du Deine Mundhygiene optimiert hast.
Aber in der Regel ist davon auszugehen, daß die festsitzende Lösung die bessere Lösung für Dich ist.
Ja, eine Wall Plast Interimsprothese/Vynylprothese ist sicherlich die angenehmere und auch ästhetischere Variante zu einer einem herkömmlichen Interimsersatz mit sichtbaren Klammern. Die Kosten werden zwar nicht von der GKV übernommen, können aber mit der Leistung für den herkömmlichen Ersatz verrechnet werden. So hoch ist die Differenz nicht. Aber dazu kann Dir Dein ZA mehr sagen.
Super. Danke für die Info!