Silbersalbe bei Mauke?
Huhu...!
Ich habe seit etwa zwei Wochen einen 5-jährigen Wallach. Vor zwei, drei Tagen habe ich festgestellt, dass er hinten an seiner einzigen weißen Fessel eine leicht verkrustete Stelle hat - ich tippe auf Mauke.
Habe bis jetzt immer mit klarem Wasser gesäubert und anschließend Ringelblumensalbe bzw. Betaisodonasalbe drauf.
Es ist nicht schlimmer geworden - zum Glück.
Was hilft am besten gegen Mauke? Wäre Silbersalbe geeignet? Kenne mich bei Mauke nicht ganz so gut aus, da ich bisher nie damit zu tun hatte.
Vielen Dank schon mal und Liebe Grüße!
8 Antworten
Am besten hilft, die Fütterung zu optimieren, denn ein gesund ernährtes Pferd ist nicht anfällig für solche Angriffe, eines, das Stoffwechselschwierigkeiten hat, hingegen schon.
Das Äußerliche ist reine Wundpflege, aber bastelt nur am Symptom. Zur Wundpflege generell ist je nach Größe der Wunde mit Wasser oder einer Wundreinigungslösung (jodhaltiges ist nur zur Erstdesinfektion geeignet, nicht zur Pflege heilender Wunden!) sauber machen und mit einer pflegenden Salbe einreiben, damit die sich neu bildende Haut weich wird. In der Tat raten Wundheilungsspezialisten zur Silbersalbe. Ist kein Muss, aber eine der besseren Wundsalben. Honig kennt man auch in der Wundpflege, inzwischen gibt es zu dem Thema auch medizinische Studien, die besagen, dass es definitiv nicht verschlechtert und auch - bei Wahl des richtigen - hilft, ansonsten hilft es halt dem Gewissen des Menschen, der denkt, was gutes zu tun ;-)
Vorbeugende Wundpflege gibt es nicht. Man kann nicht mit Salbe verhindern, dass man morgen eine juckende Wunde hat.
Der Fellwechsel, der mit der Sonnwende jeweils eingesetzt wird und dann in stärkeren und schwächeren Phasen abläuft bis das letzte Häärchen getauscht ist, zehrt am Zinkstoffwechsel. Vielleicht ist es unsere doch recht intensive landwirtschaftliche Flächennutzung, vielleicht ist es die mitteleuropäische Bodenbeschaffenheit an sich, aber Zink kommt jetzt nicht soooo üppig mit mit dem Grundfutter unserer Pferde. Das ist mit vielen Mineralstoffen etc. so, weshalb man auch Mineralfutter gibt, aber vielen Pferden tut es gut, zudem noch Zink extra zu bekommen. Wenn die Pferde im Prinzip schon einen rund laufenden Stoffwechsel haben, tut es ein Händchen voll Sonnenblumenkerne täglich während der Fellwechselzeit, wenn nicht, muss man schonmal zum Zinkchelatprodukt greifen - das viele Pferde aber nicht soooo gerne fressen. Was oft unbekannt ist - auch Tierärzten, die sich diesbezüglich noch kein Spezialistenwissen angeeignet haben -, ist, dass man den zu niedrigen Zinkspiegel im Blutbild praktisch gar nicht erkennen kann. Ist irgendwo im Körper des Pferdes Zink, wird erst das Blut damit aufgefüllt, bis sein Spiegel ziemlich hoch ist. Erst dann bekommen die Zellen der Muskeln, der Haut etc. was davon ab. D.h. das Blutbild sieht in aller Regel gut aus, die Symptome weisen aber eindeutig einen Mangelpatienten aus. Einen Marker gibt es im Blut, der jedoch wird häufig missverstanden: Selen geht auch im But in die Knie, wenn dem Organismus Zink fehlt. Selen zu geben wäre hier aber sinnlos, denn wenn man Zink auffüllt, geht der Selenspiegel ganz automatisch mit hoch. Durch überflüssige Gabe von Zink beschäftigt man lediglich die Nieren etwas mehr mit dem Ausscheiden des Überschusses. Überflüssige Gabe von Selen kann vergiften.
Zinkmangel sieht man unter anderem an folgenden Symptomen: stumpfes Fell, erschwerter Fellwechsel, langsame Wundheilung, generell nicht so fittes Immunsystem, Mauke, Ekzeme (Ekzemer muss man einfach dauerhaft auf hohem Zinklevel halten und schon leben sie deutlich besser), Muskelverlust oder erschwerter Muskelaufbau, ...
Den Zinkstoffwechsel bekommt man aber langfristig nur unter Verzicht auf zuckerhaltiges Futter wie Müslis, Mash, etc. wieder sauber in Griff. Zink zufüttern und gleichzeitig Müslis oder Pellets füttern ist praktisch für die Katz.
Hallo,
wenn ein Pferd Mauke hat dann ist das Immunsystem oft geschwächt. Ich würde auf jeden Fall ein Blutbild machen. Ich nehme an die Haltung wird bei dir in Ordnung sein und es kommt eher vom Vorbesitzer.
Wir haben mit Kokosöl gute Erfahrung gemacht - beruhigt die Haut. Ansonsten Zink in Form von Sonnenblumenkernen zufüttern - damit wird die Regeneration der Haut gefördert und ein evtl Zinkmangel ausgeglichen (lässt sich im Blut schwer diagnostizieren).
Mit freundlichen Grüßen
VanyVeggie
Niemals nein.
Ringelblumensalbe und Betaisodona gehören da auch nicht drauf.
Am besten gegen Mauke hilft ein gesunder Stoffwechsel.
Bierhefe, Sonnenblumenkerne, exzellente Zinkversorgung, Lebertran und ein gutes Mineralfutter.
Auf die Mauke selbst darf nur Wasser und Maukeseife von Joveg. Die Heilt, pflegt und säubert das ganze bis der verbesserte Stoffwechsel wieder die Kontrolle übernimmt.
Mauken zeigen sich auffällig oft im Fellwechsel. Die meisten unserer Pferde sind im Fellwechsel stark gefordert und reagieren hier oft mit Immunschwäche - die Immunschwäche zeigt sich dann an der schwächsten Stelle - Fesselbeugen gehören dazu.
Deshalb sollte man immer zu Beginn jeden Fellwechsels (21.12 und 21.06) immer da Immunsystem so hoch wie möglich pushen. Sehr hilfreich sind hierbei Zink und Lebertran.
was Du bei der Fütterung beachten solltest und wie wichtig vor allem Zink für Haut und Haar sind, wurde schon von den anderen erklärt
bitte NICHT vorbeugend eincremen, das kann den pH-wert der Haut verändern und dadurch das Immunsystem schwächen
wenn du vorbeugen willst:1mal die Wochen mit Apfelessig oder kanne-brottrunk (1:1 mit wasser verdünnt) austupfen - aber wenn der Metabolismus deines Pferdes i.O. ist und keine Probleme im Blutbild mehr auftreten wäre es unnötig
wenn's wo "suppt" gebe ich Propolistinktur oder Zinksalbe drauf, beides trocknet leicht aus und hält trotzdem geschmeidig und fördert den Heilungsprozeß
viel Erfolg
Die Stute meiner Schwester hat auch phasenweise Probleme damit. Sie wäscht die Stellen auch regelmäßig ab und schmiert dann ein, entweder auch mit Ringelblumensalbe oder mit Honigsalbe! Die Honigsalbe bekommt man nur beim Tierarzt, kann ich aber für jeglihce Anwendung nur empfehlen, hab sie auch bei mir selbst schon für Blasen, Verbrennung und alles mögliche benutzt.
Die Mauke ist nur das sichtbare Symptom einer Stoffwechselbeeinträchtigung - nur das Symptom zu versorgen ist nutzlos.
Nein, sie schmiert die Salbe wirklich nur nach dem Waschen der Krusten. Die Stute hat nur während des Fellwechsels ein paar Wochen Last damit, ich denke das hängt damit zusammen, dass das Immunsystem in dem Zeitraum einfach weniger belastbar ist. So hält sich das ganz gut im Griff und es verschwindet dann auch relativ schnell wieder. Die Honigsalbe regt die Hautregeneration an, schützt natürlich vor Dreck etc, da sie sehr dickflüssig und "schmierig" ist und wirkt antibakteriell. Deswegen kannst du damit auf keinen Fall was falsch machen. Das ist n bisschen wie mit den Hufrehen, einmal da gewesen kriegt man es nie "komplett" weg und muss immer vorsichtig sein. Aber bis auf die paar kleinen Krüstchen funktioniert das soweit super!
die Stute hat nur während des Fellwechsels ein paar Wochen Last damit, ich denke das hängt damit zusammen, dass das Immunsystem in dem Zeitraum einfach weniger belastbar ist.
Das ist fast richtig. Im Fellwechsel ist der Zinkbedarf höher, füttert man das nicht zu, kann es zu Mauke und Co kommen.
Wenn das Pferd nicht genug mit Mineralstoffen versorgt ist, kriegt man das im Fellwechsel eher mit als sonst, weil eben das Immunsystem mehr leisten muss.
Da ist aber Futter umstellen besser als Schmieren.
Wir haben schon alles möglichen an Futterumstellungen ausprobiert, laut Tierarzt liegt es nicht mehr primär daran. Dadurch, dass sie jetzt eben "anfälliger" ist, weil sie das eben schon mal hatte. Blutbild hat keine Mangelerscheinungen ergeben.
"Futterumstellung" ist für die meisten ein anderes Industriekraftfutter geben. Hier muss man äußerst vorsichtig sein. Ein anfälliges Pferd sollte möglichst nur von Heu (wenn es zu leichtfuttrig ist, etwas Stroh) leben und wenn es denn Kraftfutter braucht, bitte Hafer im ganzen Korn. Weidegras natürlich auch, denn damit ist in den meisten Fällen auch vermehrte Bewegung verbunden im Vergleich zum befestigten Auslauf, weshalb sie das vertragen.
KEINE Karotten, erst recht keine Äpfel, kein Mais, keine
Gerste, kein Quetschhafer, wenn organisatorisch irgendwie machbar, keine
Pellets, kein Müsli, schon gar kein Mash, keine Leckerli, ... für ein
Pferd, das eh schon Probleme hat.
Dazu ein Mineralfutter, bei denen die Mineralstoffe in organisch gebundener Form vorliegen sowie das Ca-P-Verhältnis stimmt. Sonst kann man das Mineralfutter auch neben dem Stall in den Gulli schütten, die Wirkung ist dieselbe.
Zinkmangel sieht man nicht im Blutbild! Bzw. wenn man ihn sieht, dann heißt es, mehrere Jahre Geduld haben, bis wieder alles rund läuft, denn dann ist der Zinkspiegel extrem niedrig. Habe ich in meiner Antwort erläutert.
Nicht jeder Tierarzt kann auf jedem Gebiet Spezialist sein, daher seid ihm nicht böse, wenn er hier was nicht weiß, vielleicht ist er eher ein spitzen Orthopäde, Allgemeinmediziner, Augenarzt, Gynäkologe, ... die müssen ein unendlich breites Wissen erlangen, um ihren Abschluss zu machen und spezialisieren sich dann im Lauf der Jahre. Wie sollen sie da alles in voller Tiefe wissen? Da mein Pferd mal mit fehlendem Zink erhebliche Probleme hatte, hatte ich da ausführlich Kontakt mit den Tierernährungsforschern der Uni, die mein bisheriges Wissen um's Zink bestätigt und erweitert haben.
Fakt ist, ein gut mineralisiertes, gesundes Pferd wird nie Mauke bekommen, anfällig werden sie, wenn was nicht stimmt. Es kann sein, dass vergangene Fütterungsfehler nicht mehr vollständig auszugleichen gehen, aber man kann durchaus per strenger ganzjähriger Diät Schadensbegrenzung betreiben und sollte das seinem Pferd zuliebe tun.
Ist die Mauke damit denn gut in den Griff zu bekommen?
Schmiert ihr da gleich vorbeugend immer Salbe drauf oder nur wenn es gerade akut ist?