Stromschlag: 230 Volt, 16 Ampere - ärztliche Untersuchung notwendig?
Sollte ein Erwachsener danach zum Arzt gehen? Er hat keine gesundheitlichen Erkrankungen oder Belastungen und fühlt sich auch nach dem Stromschlag normal. Mir kommt das aber doch ziemlich gefährlich vor, im Vergleich zu vielleicht 12 Volt die ein Weidezaun hätte (?). Kann es zu irgendwelchen Spätfolgen kommen, von denen derjenige möglicherweise jetzt noch nix merkt, oder ist ein Arztbesuch übertrieben ? DANKE!
11 Antworten
Auf jedem Fall sofort ins Krankenhaus, dort direkt sagen, dass es sich um einen Stromunfall gehandelt hat, dann braucht man nicht warten, man wird sofort ins nächste Bett gesteckt und zur Beobachtung verkabelt, so ist es bei mir gewesen, ich hab Leute im Krankenhaus noch nie so schnell rennen sehen. In der Regel muss man 24 Stunden dableiben. Mit Stromunfällen ist nicht zu spaßen, es kann, auch wenn es einem danach noch gut geht, verspätet zu Herzrhytmusstörungen und Herzstillstand kommen. Grundsätzlich gilt, je länger die Einwirkdauer, umso dringender sollte man ins Krankenhaus. Bekommt man nur einen gewischt und zuckt zurück, hat das in der Regel keine Folgeschäden, bleibt man länger dran hängen (mit länger meine ich mehr als 1 Sekunde), dann wird es richtig gefährlich. Grundsätzlich rate ich, nach jedem, auch noch so kurzem Stromschlag, bei einem Arzt vorstellig zu werden.
Schade, dass man bei Kommentaren kein DH geben kann. DH!
Die allgemeine Regel ist, man sollte zum Arzt gehen wenn man einen kräftigen Stromschlag abbekommen hat, speziell wenn man nicht weiß wie der eigene Organismus darauf reagiert. Das allgemein bekannte Problem ist, dass bis zu 24 Stunden später Herzrhythmusstörungen auftreten können, deren Vorzeichen man selbst nicht beurteilen kann und auch ein Arzt nur am EKG erkennen kann.
Was den Stromkreis betrifft, spielt es keine Rolle ob der mit 16A, 10A oder vielleicht nur 0,5A abgesichert ist. Selbst wenn ein 30mA RCD (auch als Fi bekannt) anspricht, kann man schon einen Schlag abbekommen haben. Der RCD sorgt in diesem Fall (direkter Stromkontakt einer Person) dafür, dass der Stromkreis schnellst möglich abgestellt wird.
Ob ein kurzer Stromschlag für eine Person gefährlich ist, kann man in etwa wie ein russisches Rollet sehen. Es hängt davon ab in welcher Phase des Herzschlages der Stromschlag einwirkt und zwar, ob das in der sogenannten vulnerable Phase der Fall ist. Eine typische Periode eines Herzschlages dauert ca. 0,75 Sekunden davon dauert die vulnerable Phase: ca. 0,14 s. Wie man leicht errechnen kann ist das Verhältnis ca. 5,4 zu 1, also annähern wie im russischen Rollet. Wenn also jemand meint, er hätte schon einige Stromschläge abbekommen und es ist noch nie was passiert, dann war es bis jetzt eben die Kammer ohne der Patrone! Irgendwann einmal ist es das letzte Mal, selbst bei sehr erfahrenen Elektrikern (wenn man keine Sicherheitsvorkehrungen trifft).
Was nun den Weidezaun betrifft, das Gerät wird in der Tat sehr oft aus einer 12 Volt Batterie versorgt. Der Draht selbst kann aber bis zu 10.000 Volt führen. Wesentlich bei allen Stromunfällen ist in letzter Konsequenz die verfügbare Energiemenge.
Zum Beispiel für Weidezaungeräten gelten folgende Werte, die nach
DIN 57131; DIN VDE 0131:1984-04 nicht überschritten werden dürfen:
Impulsenergie: 5 Joule,
Spannung: 10.000 Volt,
100 ms Impulsdauer bis zu einer Stromstärke von 300 mA
1,5 ms Impulsdauer bei einer Stromstärke über 300 mA.
10.000 Volt sind eindeutig Hochspannung (technisch richtig zugeordnet: Mittelspannug), aber ohne der enstsprechenden Energiemenge ist selbst Hochspannung nicht lebensgefährlich
Also die Stromspannung ist irrelevant, die Stromstärke und Frequenz definitiv nicht.
Eine 12 V Autobatterie kann mit 72 A zum Herzstillstand führen, ein Weidezaum mit 1000 V oder ein Elektroschocker mit 10.000 V eben nicht.
Entscheidend ist die Dauer des Stromstosses und der Weg.
Könnte er über das Herz gelaufen sein, sind Strommarken zu sehen oder dauerte über eine Sekunde - unbedingt zum Kardiologen um Herzschädigungen auszuschließen!
Sonst wäre es zu empfehlen: Dass ich bei gelegentlichen Berührungen von stromführenden Leistern auf geerdetem Grund das nicht jedesmal gemacht habe, ist da keine Richtungsweisung :-)
G imager761
absoluter quatsch,eine autobatterie mit 12 volt egal wieviel ampere ermöglicht fast keinen stromfluss über den körper da der hautwiederstand schon zu groß,beim weidezaun wäre es möglich,da ist der strom in mA zu wenig aus sicherheitsgründen
@imager761, was ist denn nun Stromspannung
was für eine Bezeichnung hat sie, die Stromstärke kenne ich, das ist Ampere!
Es ist lächerlich zu behaupten, daß eine 12 Volt Starterbatterie für den Menschen tödlich ist, wenn man die beiden Pole berührt und ein Elektroschweißgerät dürfte so einfach nicht betrieben werden. Wenn man allerdings 20 solcher Batterien in Reihe schaltet und dann die beiden äußeren Pole anfaßt, dann bekommt man ordentlich eine gewischt!
Wäre ein Weidezaungerät nicht hochohmig, dann würden die Schafe oder die Kühe tot umfallen, wenn sie daran kämen.
Eine Farbfernsehröhre hat eine Anodenspannung von ca. 30 000 Volt, davon habe ich mal eine gewischt bekommen, diese Spannungsquelle ist auch hochohmig und diese bricht bei Berührung z.B. durch den Menschen zusammen, es zuckt mal ordentlich und das wars dann!
Kontrolle vom Arzt sicher kein Fehler. Ob der Stromkreis jetzt mit 16A oder weniger abgesichert war spielt keine Rolle. Ich war aber nach solchen Stromunfällen nie beim Arzt. Übrigens, Weidezaun hat einige 1000V, das Gerät liefert aber sehr wenig Strom, sonst wärs gefährlich und nicht zugelassen.
wenns wirklich 230 volt bei 16 Ampere waren, wäre eine ärztliche untersuchung nur noch zum austellen des totenscheines nötig... ab 50 mA geht man von der möglichkeit einer tötlichen dosis strom aus. 1 Ampere gelten als "Totosicher"
ich kann dich aber beruhigen, solche ströme fließen nur wenn du mit dem bügeleisen in der Hand in die Badewanne steigst. ich vermute mal der stromschlag der dich erwischt hat, war irgendwo im unteren 2stelligen Milliamperebereich. trotzdem kann das natürlich gefährlich sein.
eine ärztliche untersuchung ist in diesem falle auf jeden fall ratsam, wichtig vor allem dann, wenn sich symtome wie ein metallischer geschmack im mund, unwillkührliche musklelkontraktionen, herzrasen, schweißausbrüche oder angstzustände auftreten...
lg, anna
Dieser und auch allen anderen Antworten, die dasselbe schreiben, schließe ich mich uneingeschränkt an!
Denn wer meint, es verharmlosen zu müssen, schreibt gefährlichen Unsinn!
DH!