Tattoos im Medizinstudium?
Hallo, ich denke mir hier bekomme ich eine breitgefächerte Antwort, darum frage ich diese Frage nicht in einem Uniforum oder so.
Ich beginne im Oktober mein Medizinstudium an der MHH, schiebe gerade aber etwas Panik bezüglich meiner Tattoos. Mir war nicht immer klar dass ich Medizin studieren will, so habe ich mich recht jung ziemlich stark tättowieren lassen, das schließt Handrücken und Finger zumindest auf einer Seite mit ein. Auch das klassische Kehlkopf-Tattoo ist dabei.
Auf dem Ersti-Treffen diese Woche war kein einziger Ersti tättowiert. Nun habe ich natürlich etwas Angst, dass das blöd rüber kommen könnte. Habt ihr Erfahrungen mit Tattoos als Ärztin, kennt ihr vielleicht tättowierte Ärzte?
14 Stimmen
11 Antworten
Ich selbst habe Medizin studiert und bin stark tätowiert, beide Unterarme und Hals gerade so über den Kragen hinaus.
Ich kann Dir jetzt schon sagen, das wird im Studium nicht angenehm. Ich habe sowohl an einer Uni im Westen als auch an einer ostdeutschen Studiert - im Osten war es etwas akzeptierter, aber nichtsdestotrotz - Anfeindungen diesbezüglich gab es überall. Es gibt immer einen altehrwürdigen Chefarztkasper, der meint Dir erzählen zu müssen, dass das ja mal gar nicht geht. Um akzeptiert zu werden durfte ich mich immer etwas mehr anstrengen als andere.
Heute ist es so, wenn mich jemand darauf anspricht (im Negativen), weise ich höflich aber bestimmt darauf hin, dass ich jegliche Kommentare zu meiner Haut inakzeptabel und diskriminierend empfinde, und bitte sich wieder auf das berufliche zu konzentrieren.
Mit Pat. gibt es erstaunlicher Weise nie Probleme.
Hallo,
meine persönliche Meinung ist folgende:
Solange es keine Totenköpfe oder Gewalt verherrlichende Tattoos sind, geht es vollkommen okay (außer Du willst Pathologin werden :-P ).
Tattoos werden heute auch von der älteren Generation überwiegend akzeptiert.
Mach Dir keinen all zu großen Kopf deswegen und toi toi toi für das Studium.
Viele Grüße
TobiasTM
hi, ich bin Arzt und habe kein tattoo.
ich kenne aber viele mit tattoo und Piercing und die machen ihren Job nicht schlechter.
Es mag sein, dass einige wenige ältere Patienten das vielleicht nicht mögen, aber dafür gibts die freie Arztwahl.
Totenschädel, aus denen Schlangen heraus kriechen würden mich als Patient auf den ersten Blick wahrscheinlich entmutigen oder zumindest irritieren.
Ansonsten habe ich nichts gegen Tattoos: Ein Kreuz, ein Davidsstern, Runen, fernöstliche Schriftzeichen, Bäume, der Name deines ersten Kindes oder sonstwas...
Wenn ich auf der Trage liege und nach Luft röchele, sind mir Tattoos so ziemlich wurscht, wenn sie nicht direkt im Gesicht sind.
Viel wichtiger ist es, dass der Mensch (Sani oder Arzt) auf mich eingeht.
Okay, ich will meine Aussage relativieren. Weißt du, wenn mich ein Mensch aus dem Totenreich herausholt und mir mit dem Fingerrücken über die Wange streicht und mich mit einem Lächeln im Leben willkommen heißt, dann sind mir Tattoos komplett wurscht.
Ich dachte auch an rgendein Omilein, die mit Tattoos nicht vertraut ist: Die könnte irritiert sein. - Vielleicht ist das auch nur ein Klischee von mir.
Ich hatte bisher noch keine Erfahrungen mit tätowierten Ärzten oder Pflegern.
Das ist mittlerweile in so gut wie keinem Beruf ein Problem.
Ich habe keine Probleme damit wenn mein Arzt /meine Ärztin tätowiert wäre, das ändert ja nichts daran, daß die Person ein Arzt ist
Auch Totenschädel, auch Tattoos im Gesicht sollten prinzipiell Privatsache des Trägers sein. Und wer der Dich gut behandelt, welche Rolle spielen diese Tattoos dann?