Tilidinabhängigkeit nach einer Woche

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hey,

bei tilidin kann ich aus eigener erfahrung sprechen.

eine psychische abhängigkeit, also ständiges verlangen nach tilidin, kann sich sehr schnell einstellen. das ist von person zu person unterschiedlich.
bei mir würde ich sagen, dass ich da sehr anfällig bin.
wenn man es allerdings nur kurze zeit einnimmt(etwa bis zu einem monat), dann verschwindet das verlangen nach absetzen des tilidins ziemlich schnell wieder und es ist so, als ob man nie psychisch abhängig war.

worum es dir wohl geht, ist die körperliche abhängigkeit.
die ist bei tropfen stärker, als bei retardtabletten, welche den wirkstoff nur sehr langsam freisetzen.
aber nach einer woche gebrauch im therapeutischem bereich(bis zu 600mg; idR aber weniger) wird man keinen entzug zu durchleiden haben.
wenn du wirklich sehr anfällig für körperliche abhängigkeit bist, wird der "entzug" auch nicht mehr als eine kleine erkältung sein(um das mal in einen kontext zu setzen).

zu unterschätzen ist tilidin aber keinesfalls!
wenn man erstmal psychisch abhängig ist, kann einen das dazu verleiten sich illegal neues tilidin zu besorgen. deshalb sollte man so wenig wie möglich und so kurz wie möglich davon nehmen bzw wie es verordnet wurde. dann ist das medikament sehr sicher bzgl abhängigkeit.
wenn du merkst, dass du es nicht auf einmal absetzen kannst, dann halbiere die tagesdosis alle zwei tage. das reicht nach einer woche anwedung vollkommen aus.
aber das wird dir auch dein arzt sagen können.

falls du weitere fragen hast, stehe ich gerne zur verfügung ;)
da ich das medikament schon einige male für einige wochen bekommen habe und einmal sogar für fast ein jahr lang, kenne ich mich damit aus.

lg und gute besserung

Wie geht es dir mittlerweile? Hast du es geschafft davon loszukommen? Ich nehme wegen einer Arthrose im Sprunggelenk und ab und an leichten Gichterscheinungen im selben Fuß Tramal (ähnlich Tildilin) und muss zugeben das ich längst süchtig danach bin. Hat zum Glück bis jetzt keinerlei Auswirkungen auf mein Leben. Halte die Dosis aber auch immer im Therapeutisch vertretbaren Bereich mit max. 400mg am Tag. Mir ist klar das dies keine Ausrede für die Sucht ist, aber irgendwie muss man es sich ja schön reden. War auch vor 2 Monaten schon auf 100mg am Tag unten. Durch extremen Stress im Job hab ich aber wieder mehr genommen und dadurch auch schwierige Situation gut meistern können. Das Gefühl auf Tramal ist eben echt supi. Aber eben auch auf Dauer sehr gefährlich. Aktuell weiss ich nicht wie ich davon los kommen soll. Aufgrund der tatsächlich bestehenden Arthrose ist es für mich natürlich auch kein Problem immer wieder ran zu kommen. Vielleicht hat hier jemand diesbezüglich einen Tip für mich. Danke euch schon mal

Nussvariation 
Beitragsersteller
 12.04.2014, 18:02

Hallo Beautifullife11,

ich hatte keinerlei Probleme von Tilidin wegzukommen. Erstens habe ich sie garnicht, wie verschrieben genommen, zweitens war es nur eine sehr kurze Zeit. Ich hatte zwar Schmerzen, habe es aber durch Konzentration, Meditation und richtige Atmung super in den Griff bekommen. An dem Tag, als ich die Frage stellte, war die einzige Zeit an der ich Tilidin genommen habe. Ich verstehe deine Situation. Das Gefühl schmerzfrei zu "schweben" ist durchaus angenehm. Da du selbst schon weißt das du abhängig bist, solltest du dich mit deinem Arzt auseinander setzen. Tilidin ist nicht das einzige Medikament zur Schmerzbehandlung. Wenn du es schon einmal geschafft hast, es zu reduzieren, mach es einfach noch einmal. Vermindere es in ganz ganz geringen Dosen. Ich würde dir auch empfehlen dich im Internet nach entsprechenden Foren zwecks Tilidinsucht zu erkundigen. Dort findest du sicherlich mehr Informationen. Ich wünsche dir alles Gute.

Hi Nussvariation,nicht abrupt absetzen,sondern ausschleichen d.h.langsam die Tropfenanzahl verringern.Ansonsten Entzugserscheinungen!LG Sto

Von der verschriebenen Dosis eines Medikaments abzuweichen, auch nach unten, kann gefährlich sein.

Etwas wie das Folgende steht auch in den meisten Beipackzetteln: Vor dem eigenmächtigen Absetzen des Medikaments oder einer Verringerung der Dosis ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt wird gewarnt.

Ich würde, wenn ich in der Situation wäre, heute noch die normale Dosis nehmen und morgen den Arzt aufsuchen oder notfalls dort anrufen. Vielleicht musst du das Medikament ausschleichen.