TVT OP Erfolge? Wer kann mir seine Erfahrungen mitteilen?
2 Antworten
Ich weiss nicht, ob Deine Frage noch aktuell ist, oder ob Du es schon hast machen lassen.Ich habe vor eine Woche eine TVT-O Operation hinter mich gebracht. Das ist eine risikoärmere Variante der ursprünglichen TVT-Operation. Dabei wird das Band nicht über dem Schambein rausgeleitet, sondern an den Innenseiten der Oberschenkel. Ich war bereits abends, als ich nach der Spinalanästhesie wieder Herr meiner Beine war und auf die Toilette gehn konnte, dicht. Ich durfte schon am nächsten Tag nach Hause und hab seitdem mehrfach bei unterschiedlich voller Blase den Hust-Test gemacht. Es ging nichts mehr daneben. Ich würde den Eingriff jederzeit wieder machen lassen.
Liebe TVT-Interessierte,
da ich selbst vor dem Eingriff auf der Suche nach Erfahrungsberichten im Internet war, möchte ich nun -- direkt drei Tage nach dem Eingriff, meinen Eindruck von dem TVT hier niederlassen.
Mehrere Jahre litt ich unter Stressinkontinenz, wobei weniger das versehentliche Pipilassen für mich ein Problem war, sondern vielmehr die vielen Bewegungen, die ich aufgrund dessen unbedingt vermeiden musste, so dass es gar nicht so weit kommt. -- und dies auf Kosten der Lebensqualität. Ich suchte Hilfe im Internet und bei meiner Frauenärztin, probierte Beckenbodengymnastik und Reizstrom, doch das Problem verschärfte sich nur weiter. Von einer Freundin erfuhr ich vom TVT und beschloss nun auch, die OP für mich zu überlegen.
Natürlich muss die Diagnose stimmen, es kann ja mehrere Gründe für ein Inkontinenzproblem haben, aber ohne gründliche Untersuchung wird ohnehin nicht operiert.
Den Blasenbelastungstest wollte ich nicht durchführen lassen, da er als unangenehm bekannt ist und ich für mich meinte, dass er zur Diagnosefindung nicht beiträgt. Da die Diagnose denn auch ohne sein Zutun funktionierte und eindeutig war, konnte ich einen Termin für die OP bekommen (22.8.2011).
Zuerst einmal stelle ich jetzt, drei Tage später, fest, dass alle Angst vor dem Eingriff unbegründet war. Zwei Stunden nach der Narkose war war ich gesund und munter und zurück auf Station und die Schmerzen absolut aushaltbar. In der oberen Scheidenwand wurde während der OP eingestochen, es wurde sich "nach oben gearbeitet", dann das TVT-Band als Schlinge unter die Harnröhre gelegt und nach oben zum Schambeinknochen gezogen und wieder ausgeführt, an dessen Ende an ca. 3 Millimeter langen Einstichstellen ausgelassen. Alle Nähte wurden mit Fäden vernäht, die später nicht gezogen werden müssen.
Das Band ist natürlich unsichtbar und von der Konsistenz her sehr stark und steif. Kaum verlegt, verwächst sich das eigene Körpergewebe mit dem Band und es ist auch nicht erforderlich, eine Bettruhe zu einzuhalten, etwa, damit das Band nicht verrutscht oder reißt oder sich verlagert. Daher war ich nach 24 Stunden schnell wieder auf den Beinen -- nachdem der Blasenkatheter gezogen worden war. Auch das Wasserlassen war kein Problem. Weder hatte ich Schmerzen noch floss Pipi unkontrolliert los oder steckte fest.
Einzig taten mir die beiden Einstichstellen weh beim Hinhocken, denn die sind heute noch -- drei Tage nach OP, wie riesige blaue Flecken zu sehen. Sitzen klappte hernach nur, wenn ich im Schambereich nicht zu weit nach vorne vorbeugte. Auch das wird besser.
Nach zwei Tagen hatte ich kräftig niesen müssen, zweimal und es war -- hurra!, kein Pipi verloren gegangen. Ich bin hellauf begeistert und freue mich schon jetzt auf die Bewegungen, die ich in etwa vier Wochen wieder machen kann, wenn alles verheilt ist und belastet werden kann.
Die Nachuntersuchung heute zeigte, dass das TVT-Band optimal verlegt worden war -- von dem operierenden Oberarzt Abramowski im Bethesda-Krankenhaus Duisburg. Ich bin hundert Prozent zufrieden und bereue nur eigentlich, diesen Entschluss nicht eher gefasst zu haben. Es ging doch viel von der Lebensqualität ab!
Also mein Rat an alle Betroffene: Lasst euch das Bändchen verlegen und genießt das Restleben danach wieder in vollen Zügen. Mehr als das Sich-Hingeben ins Krankenhaus ist nicht nötig, die OP unkompliziert und schnell wieder vergessen.
Ich drücke allen die Daumen und freue mich auf eure Erfahrungsberichte.
Herzliche Grüße, von Elke Bockamp