Unterkiefer zu weit hinten - was kann man tun?
Schon seit Jahren, leide ich (16 Jahre, weiblich) an meiner Kieferfehlstellung. Als ich etwa 8 Jahre alt war bekam ich zuerst mal eine herausnehmbare Zahnspange, die über Nacht zu tragen war, weil ich so extrem schiefe Zähne hatte. Aber das brachte kaum etwas darum bekam ich dann mit 13 eine feste Zahnspange, vorher wurden mir noch vier bleibende Zähne gezogen, weil ich so wenig Platz in meinem Kiefer habe. Für die feste Zahnspange bekam ich dann so Gummiringe mit denen ich Ober- und Unterkiefer zusammenhängen konnte, damit der Unterkiefer vorgezogen wird, oder so. Ich bekam dann überraschend früh die Zahnspange wieder ab (nach nur knapp einem Jahr, obwohl es anfangs hieß, ich müsse das Teil mindestens 2 Jahre tragen). Gut, meine Zähne waren nun halbwegs gerade, aber mein Unterkiefer sah noch immer furchtbar aus. Meiner Meinung nach bekam ich die Spange einfach zu früh ab, und so konnten diese Gummis nicht wirklich viel nutzen. Naja, mein Kieferorthopäde war trotzdem zufrieden, ich eher nicht... Bis jetzt habe ich so eine durchsichtige Spange für die Nacht, aber die ist nur damit die Zähne in der richtigen Position bleiben. Was mich jetzt aber etwas beunruhigt ist, dass meine Kiefergelenke, seit ich die feste Zahnspange los bin immer knacken, wenn ich meinen Unterkiefer bewege, bei fast jeder Bewegung, sei es essen, sprechen oder sonst was. (Ich habe dazu auch schon mal eine Frage gestellt, aber da kam auch nichts raus...) Anfangs dachte ich, das sei nicht so schlimm, weil es nicht wehtat, aber seit ein paar Tagen spüre ich so ein komisches Ziehen an den Kiefergelenken und ich habe Angst, dass es noch schlimmer werden könnte.
Außerdem habe ich schon seit langem andauernd Kopf- und Nackenschmerzen und habe jetzt herausgefunden, dass das mit meiner Kieferfehlstellung zu tun haben könnte. Ich habe auch wo gelesen, dass sogar Wirbelsäulenprobleme Folgen sein könnten und die habe ich auch schon seit etwa einem Jahr. Das sind jetzt nur Mutmaßungen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass sich das alles irgendwie beeinflusst.
Ja, jetzt wäre meine Frage, ob es sinnvoll wäre, dagegen etwas zu unternehmen. Mein KO hat bis jetzt noch nie etwas in die Richtung gesagt und ich habe ihn eigentlich auch noch nie direkt dazu befragt. Jetzt habe ich im Internet einiges über eine mögliche Option gelesen, eine OP bei der der Unterkiefer irgendwie nach vorne versetzt wird. Klingt irgendwie total schmerzhaft... Aber ich kann auch nicht so weiterleben, was wenn meine Beschwerden schlimmer werden? Ich bin ziemlich ratlos, da ja auch noch dazukommt, dass ich mir so eine OP wahrscheinlich niemals bezahlen könnte und meine Eltern sind sowieso dagegen. Natürlich hätte die OP auch noch den Nebeneffekt, dass mein Profil dann etwas besser aussehen würde. Das stört mich nämlich schon ganz schön, weil dazu kommt auch noch meine überdimensionale Hakennase... :(
Ich freue mich auf alle Fälle über jeden hilfreichen Kommentar, besonders würd ich mich über Erfahrungsberichte freuen.
8 Antworten
Ich sehe auf den Fotos nun keinen hinterstehenden Kiefer, da hab ich schon weitaus größere Defizite gesehen. Wie du im Bild erkennen kannst ist das ein Überbiss! - dein Biss sieht gut und normal aus. Man kann zwar nicht die hinteren Zähne sehen, aber vorne sieht alles gut aus. Ach dein Lippenschluss sieht normal aus. ich weiß nicht wie du darauf kommst das du einen vorstehen Oberkiefer hast??
Wenn du unzufrieden bist und auch Probleme beim Kauen hast, dann hol dir eine zweite Meinung ein oder sprich offen mit deinem jetzigen Kieferorthopäden.
Von einer OP würde ich abraten, da du noch nicht ausgewachsen bist!
das auf Deinem Bild ist vorstehend aber.;Ich halte viel davon, lose Spangen lange noch zu verwenden.
Ich muss sagen, wir beide haben so in etwa dasselbe Problem. Mein Unterkiefer ist auch zu weit hinten, darunter gelitten habe ich schon immer. Das ist bei jedem unterschiedlich. Doch letztendlich habe ich mich nach langem Hin- und Herentscheiden für eine kieferorthopädisch- kieferchirurgisch kombinierte Behandlung entschieden. Mein Unterkiefer ist derart weit hinten, sodass er nur operativ vorverlagert werden kann. Die Behandlungsdauer ist jetzt nicht gerade die kürzeste, habe als erstes, da ich einen zu schmalen Oberkiefer hatte, eine Gaumennahterweiterung (Oberkieferweitung) bekommen. Chirurgisch unterstützt. Bin mit meiner Entscheidung unglaublich zufrieden. Nun bekomme ich in ca 4 Wochen meine feste Zahnspange. Die muss ich mehrere Monate, gar über ein Jahr (?) tragen, damit sich die Zahnbögen in die gewünschte Form bewegen und der Unterkiefer zur Vorverlagerung bereit ist. Grundsätzlich ist das für jeden eine ganz individuelle Sache, demnach auch eine individuelle Entscheidung. Ich würde dir raten, ganz egal ob du dich für oder gegen eine Behandlung entscheidest, dich auf das Positive zu konzentrieren, was die Entscheidung (egal welche) mit sich bringt. Natürlich sollte man meiner Meinung nach versuchen, eine OP als allerletzte Option zu sehen. Doch wenn du, egal, was du machst, deine Einstellungen zu dieser Sache änderst und alles mögliche versuchst, beschwerdenfrei (psychisch sowie physisch) zu leben, ohne OP, und es nicht funktionieren mag, dann würde es schon mal Sinn machen, zur Behandlung zu tendieren. Niemand muss hier leiden und sich unglücklich fühlen. Man kann sich ja erstmal von verschiedenen Ärzten ausgiebig beraten lassen und schauen, ob man bei der Sache überhaupt ein gutes Bauchgefühl hat.
Dieses Kieferknacken kenne ich zu gut. Falls dein Kieferorthopäde diese Beschwerde ignoriert, dann würde ich dir nochmals raten, dir unbedingt zumindest eine Zweitmeinung von einem anderen Kieferorthopäden zu holen. Selbst ich war bevor ich mich überhaupt zu etwas entschlossen hatte, bei 3 verschiedenen Kieferorthopäden und Kieferchirurgen um mir in meinem Gefühl wirklich sicher zu sein und die für mich geeignete Entscheidung treffen zu können. OP-Kosten betreffend, da gibt es Fälle (wie bei mir), bei denen die Krankenkasse die kompletten chirurgischen Kosten übernimmt. Hierzu muss die Fehlstellung als genügend ausgeprägt eingestuft sein, das kann dir ein Kieferorthopäde genauer erklären. Was ich noch sagen kann, für diese OP muss sichergestellt werden, dass man ausgewachsen ist. Es kann nämlich passieren, falls man zu früh operiert, dass sich die Kiefer verschieben und der Biss zerstört wird. Allerdings könnte man in deinem Alter mit einer Vorbehandlung (die man hier unbedingt mit einer Zahnspange machen muss) schon mal anfangen, das dauert auch seine Zeit.
Übrigens, schau mal bei http://www.progenica.net/forum/ vorbei. Da gibt es viele, die dein Problem kennen und vielleicht hilft dir der ein oder andere Erfahrungsbericht.
Alles Gute!
Ich persönlich bin immer noch der Meinung, dass die CMD "überschätzt" wird. Ich bin zwar ebenso überzeugt davon, dass man nicht einfach nur einen Teil des Körpers allein ansehen soll - aber dass das alles so sehr zusammenhängt, kann ich mir dann doch nicht vorstellen.
Lass dich doch einfach von einem (guten) Kieferorthopäden beraten; wenn dich dein Kiefer stört, ist das durchaus behandelnswert. Du kannst ja auch mal einen anderen KFO konsultieren - das ist bei einer Zweitbehandlung sowieso meistens sinnvoll.
Sofern eine kieferorthopädisch-kieferchirurgische Kombibehandlung nötig ist, werden die Kosten eigentlich immer von der Krankenkasse übernommen, selbst wenn du schon über 18 Jahre alt wärst, bis es so weit ist. Man kann da aber vielleicht auch mit einer festen Spange nochmal was machen (Herbstscharnier und so weiter). Direkt operieren wird man sowieso nicht, dazu solltest du eigentlich ausgewachsen sein, damit sich nachher nicht noch was verschiebt und die OP ist tatsächlich kein kleiner Eingriff. Dabei wird dir im Prinzip der Kiefer gebrochen, damit man ihn verschieben kann - danach kannst du den Mund nicht aufmachen geschweige denn ordentlich essen.
Ich habe damals ein Herbstscharnier bekommen (http://de.wikipedia.org/wiki/Herbstscharnier), hatte allerdings ziemlich schlimme Komplikationen, weil ich stark gegen Nickel allergisch bin und die Schienen an den Seiten der Spange welches enthielten und dies nicht ausgewiesen war. Nach anhaltenden Problemen habe ich dann auch nur solche Gummis wie du bekommen und ich glaube es hat auch nicht so viel gebracht. Vielleicht sind diese Herbstscharniere mittlerweile besser und das käme für dich infrage. Ich würde an deiner Stelle auch mal den Kieferorthopäden wechseln. Generell kann ich mich allerdings meinem Vorredner anschließen: Ich finde du hast keinen Überbiss (mehr) und dein Kinn sieht auch ganz normal aus. Man selbst empfindet sowas ja immer als viel schlimmer als es andere sehen und steigert sich dann in etwas rein. Da man sich ohnehin eher selten selbst im Profil sieht würde ich dir raten, dich nicht verrückt zu machen mit Detailfotos usw. und dich einfach als Gesamtpaket zu betrachten. Du bist sicherlich trotz deiner empfundenen Unperfektheiten eine schöne Frau und wirst von anderen auch so gesehen.
Das Knacken im Kiefer kommt einfach davon, dass dieser nach vorn geschoben wurde und sich im Zwischenraum neuer Knorpel o.ä. bilden muss. Du solltest am besten vermeiden absichtlich zu knacken und nachts ggf. noch eine lose Zahnspange tragen, damit das Ergebnis dauerhaft erhalten bleibt. Ich habe damit nicht früh genug angefangen und es hat sich leider etwas zurückgebildet.
Stell dich bei einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen vor. Der ist neben dem Kieferorthopäden der richtige Ansprechpartner und wird dir auch genau erklären können, was bei einer eventuellen OP auf dich zukommt.
Ich hatte selbst das gegenteilige Problem, mein Unterkiefer war zu weit vorne. Das wurde operativ behoben. Ich würde es wieder machen lassen.