Veränderter Charakter nach Schlaganfall
Hallo. Mein Mann hatte im Februar letzten Jahres einen Schlaganfall. Es waren die Augen betroffen. Körperlich ist er soweit wieder hergestellt, auch die Augen. Nun hat sich mein Mann aber seit ca. 3 Monaten so verändert, das ich hier mal frage wer kennt das ähnlich. Folgende Problematik. Er wird zunehmend launischer, man kann ihm nichts recht machen, nur am meckern, Umgangston(Befehlston) stark gewöhnungsbedürftig, Nach Kontrollieren von Handlungen . Bei Diskussionen redet er so lange bis zum Schluß ich oder die Kinder schuld sind. Er ist sonst allerliebst, macht auch alles, aber das Zwischenmenschliche Miteinander geht im Moment gar nicht. Wer kennt das ähnlich.
8 Antworten
Hat Dein Mann irgendwann mal Arnica in homöopathischer Form bekommen? Ich weiß, dass Arnika das Mittel der Wahl bei Stürzen, Schlägen, auch Schlaganfall ist, um den Normalzustand wieder herzustellen. Einen Versuch ist es vielleicht wert, einmal 5 Globuli Arnica C200 zu verabreichen (auf der Zunge zergehen lassen, nicht kaufen. Vorher und nachher keinen kaffee trinken und kein Pfefferminz oder Menthol-Kontakt. Und dann beobachten. Ich würde an Deiner Stelle zu einem homöopathisch arbeitenden Arzt gehen, denn diese Symptomatik kann in Zusammenhang mit dem Schlaganfall stehen. Mit dem richtigen Mittel ist das ganz schnell weg. Ansonsten: Bachblüten? Viel Erfolg und alles Gute!
Dein Kommentar ist sehr umfassend und differenziert, aber immer nur auf Dich und Deine Reaktionen bzw. Nicht-Reaktionen auf homöopathische Mittel bezogen. Dabei erwähnst Du mit keinem Wort, ob Du nicht vielleicht gravierende Fehler bei der Einnahme gemacht hast (Kaffee, Pfefferminz, Menthol, usw.). Mir scheint auch, dass Du so eine enorme Gegenposition eingenommen hast, dass Du damit quasi jede (JEDE) Therapie aushebeln könntest. Verrat mir doch mal: Wieso soll eine homöopathische Behandlung nicht bei anderen wirken - nur weil sie bei Dir nicht wirkt? Also bitte! Allen Homöopathiekritikern möchte ich mal eins sagen: in dem Moment, wo homöopathische Medikamente bei Tieren und Pflanzen wirksam sind, handelt es sich um eine objektiv wirksame Heilweise. Da braucht niemand mehr zu kommen und behaupten, man bilde sich die Wirkung nur ein. Was können sich Tiere und Pflanzen wohl einbilden?!?!?!?! - Es wäre ja mal vernünftig, wenn die Wissenschaft endlich mal erforschen würde, w a r u m diese Mittel wirken, statt die Wirkung ewig abzustreiten. Aber es ist nicht lukrativ für eine Pharmaindustrie, wenn preiswerte Mittel wirken - stattdessen promotet man lieber teure Produkte unter Lizenz, bei denen der Rubel ordentlich rollt und ein positives Resultat auch nicht nachgewiesen werden kann - außer über ein firmeneigenes Institut. Es ist auch anmaßend zu behauten: "Es wirkt nicht", wenn es BEI DIR nicht wirkt - das ist genauso schlicht wie die Behauptung 'das schmeckt nicht' , wenn etwas nur Dir nicht schmeckt.
Danke Diese Info ist sehr hilfreich. werde diese Mittel mal besorgen danke nochmals.
Dieser Antwort kann ich nur zustimmen!!!
@Walteropa: Spar Dir das Geld, es hilft überhaupt nichts!
Hi...leider geht es mir selbst auch so.
Ich hatte letztes Jahr im August einen Schlaganfall. Die Ärzte haben dann im MRT 5 Anfälle feststellen können.
Mir geht es mit Hilfe eines Schutzengel wieder gut....nur meine Sprache und meine Feinmotorik rechte Hand sind noch etwas betroffen.
Nur merke ich seit einiger Zeit immer öfters das meine Persönlichkeit verändert hat. Ich schlage auf einmal von fröhlich zu genervt um ....bin traurig und dann wieder zornig.
Weiss nicht warum es so ist und beschäftige mich mit diesem Thema und entdecke es geht vielen Patienten danach so.
Traurig aber auch sowas kann auch eine Begleiterscheinung, solch einer schweren Erkrankung sein!
Versetz Dich mal in die Situation Deines Mannes - bisher gesund und auf keinen angewiesen und nun hat ihm sein Körper einen ordentlichen Schlag der Vergänglichkeit versetzt!
Seine Psyche muss mit den Gegebenheiten auch erst klar kommen. Vielleicht gehst Du mal mit zum Neurologen und ihr besprecht dort diese Veränderung. Notfalls rate ich zu einer therapeutischen Begleitung!
Alles Gute
@auchmama: Deine Begründungen kommen immer in der Gedankenwelt der Nichtbetroffenen vor.
Tatsächlich steckt aber etwas ganz Anderes dahinter: Durch den Schlaganfall verstärken sich die negativen Eigenschaften des Betroffenen, die früher auch schon vorhanden waren, aber schlummerten bzw. besser beherrschbar waren.
Ich kam nach meinem Schlaganfall mit gleichem Beschwerdebild Gott sei Dank in eine neuropsychologische Einrichtung zur Reha, was leider nur viel zu wenige Schlaganfallpatienten erleben können.
Dort wurde ich neuropsychologisch in jeglicher Hinsicht betreut, es wurden viele Tests auch kognitiver Natur gemacht.
Diese Tests bewiesen, dass meine kognitiven Leistungen in Nichts beeinträchtigt waren, dass aber die negativen Verhaltensseiten, die ich früher auch schon hatte, durch denSchlaganfall verstärkt wurden.
Dazu zählt beispielsweise auch die Ungeduld, es muß bei mir alles immer schnell gehen. Funktioniert es nicht so, werde ich auch mal ungerecht und blaffe die Pesonen ummich herum an.
Erst durch das Beschäftigen mit meiner eigenen Urpersönlichkeit fand ich heraus, dass all das immer bei mir da war, nur habe ich es früher besser kontrollieren können. Es war für mich ein Lernprozeß nötig, um sowohl die Mitmenschen um mich herum und ihre Denkweise nachvollziehen zu können, als auch der Lernprozeß, mich zurückzunehmen dann, wenn es nicht mehr mich alleine betrifft sondern auch Andere in meine Verhaltensweisen mit einbezogen werden.
@Adlerblick - danke für die tiefen Einblicke - grad aus der Sicht und Erfahrung eines Betroffenen!!!
Leider ist es noch viel zu oft der Fall, dass sich selbst Ärzte nicht mit dem gesamten Beschwerdebild einer Erkrankung auskennen und man sehr oft als Patient, erst mühsamst die Puzzlesteine zusammen suchen muss!
Ich freue mich, dass es in Deinem Fall wohl anders gelaufen ist und Du doch recht schnell, die entsprechende Unterstützung bekommen hast!!!
Alles erdenklich Gute - bei bester Gesundheit und mit einem ausgeglichenen Wesen ;-)
@auchmama, danke für Deinen Kommentar. Du hast völlig recht, leider sind diese Einsichten nicht selbstverständlich bei den Ärzten und leider auch nicht in den Rehakliniken.
Ich kann von Glück sagen, dass ich damals bei meinem Schlaganfall von Beginn an in eine neuropsychologische Einrichtung kam, die in einem "normalen Krankenhaus" untergebracht war.
Getreu meiner Wesensveränderung war ich von Beginn an sauer, dass ich innerhalb der gleichen Stadt nur in ein anderes Krankenhaus kam und nicht weiter weg zur Reha, was ich mir sehr gewünscht hätte.
Hätte ich da bereits gewußt, was ich heute weiß, hätte ich ganz schnell meinen Schnabel gehalten.
Diese Abteilung der Neuropsychologie war die 1. große Reha-Einrichtung dieser Art in Deutschland außerhalb der Forschung.
Prof. Ziehl vom Max-Planck-Institut in München ist eigentlich der Vater der Neuropsychologie. Und all meine Behandler hatten bei ihm studiert. So kam ich in ein völlig neues Programm hinein, das bis dato fremd war in Deutschland. Während meiner Zeit in dieser Abteilung kamen von ganz Deutschland Patienten, die wo anders längst nicht so erfolgreich behandelt worden waren.
Ein 27-Jähriger war dabei, der linksseitig gelähmt war und im Rollstuhl saß. Er begann noch in der Klinik mit ersten Gehvesuchen mit Krücken. Am Ende seines Aufenthaltes konnte er wieder frei gehen. Gleiches passierte auch meiner Zimmernachbarin, die aber viel älter war.
Ich bin aufgrund meiner Erfahrungen eine Verfechterin der Neuropsychologie, weil es eine großartige Verbindung darstellt zwischen der Neurologie und Psychologie. Während meines Aufenthaltes dort konnte ich auch noch mit ein paar Hilfen dazu beitragen, die ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit bereits ausgearbeitet hatte. Diese Hilfen wurden sehr stark von den Betroffenen angenommen.
Ich bin inzwischen wieder voll berufstätig und darf sogar wieder Autofahren dank Prof. Ziehl, der auch da ein spezielles Trainingsverfahren entwickelt hat. Ich hatte und habe immer noch einen linksseitigen Gesichtsfeldausfall bei dem Schlaganfall davongetragen.
Wenn ich Dir als Angehörige eines Betroffenen oder vielleicht auch nur einer Interessierten eine neue Sichtweise geben konnte, so freut es mich, dann waren ja meine Trainingseinheiten wirklich nicht umsonst!
Danke für Deine guten Wünsche, die ich mit Freude annehme, denn wir Alle sollten immer darauf bedacht sein, unsere Gesundheit als unser höchstes Gut zu betrachten.
denn wir Alle sollten immer darauf bedacht sein, unsere Gesundheit als unser höchstes Gut zu betrachten.
Leider merken es sehr viele erst, wenn sie selbst mal in die Tretmühle geraten :-/
Ich freue mich von ganzem Herzen, für die glückliche Behandlung, die Du erfahren durftest und dadurch wieder zu Deiner Lebensqualität zurück gefunden hast!
Lass es Dir weiterhin gut gehen ;-)
Danke für die Antwort. hab ich mir ja schon gedacht. aber mein Mann sieht das anders. er meint mit ihm sei alles in Ordnung.
Darum auch mein Rat, ein gemeinsames Gespräch beim Neurologen! Der Arzt kann die Situation neutral und besser verständlich erklären! Du kannst Dir vorab auch einen Termin allein bei dem Arzt geben lassen und die Situation vorher besprechen!
Unternimm bitte was, bevor der Familienfrieden zu sehr darunter leidet!
Danke . das wird ich auch machen. .
@Walteropa: Klar sieht er es anders, er kann ja auch seine eigenen Fehlleistungen nicht erkennen, weil er bisher offensichtlich nicht gelernt hat zu akzeptieren, dass der Schlaganfall seine Gesamtstruktur nicht nur verändert hat sondern auch seine immer schon vorhandenen negativen Seiten verstärkt hat.
Offensichtlich hat man das in seiner Reha vernachlässigt.
Zum Troste sei gesagt, dass jeder Mensch auch negative Seiten in sich trägt, die Meisten erkennen sie nur nicht oder wollen sie auch nicht erkennen.
In dem Fall kann ich nur raten, dass er sich unbedingt mit einem Neuropsychologen in Verbindung setzt (das ist ein spezielles Studienfach, das es seit über 14 Jahren gibt). Notfalls geht auch ein Verhaltenstherapeut, der bereits Erfahrung hat im Umgang mit Schlaganfallpatienten).
Bitte auf keinen Fall einen Analytiker oder Klinischen Psychologen!
Der Neurologe kann in dem Fall leider nicht weiterhelfen, weil sein Fach in erster Linie die körperliche Seite des Schlaganfalls berücksichtigt. Psychiater arbeiten häufig analytisch, so dass das auch nicht der richtige Weg ist.
Ich kenne das von meinem Vater auch, nachdem er erkrankt war, wurde er genau so. Vielleicht ist es ja sogar ähnlich wie bei euch. Mein Vater war immer am Arbeiten, ein regelrechtes Arbeitstier, und hat nebenbei noch seinen Garten gehegt und gefleckt, war sehr Aktiv und ist gern und oft zum Fußball gegangen. Nach der Erkrankung ging das alles nicht mehr, oder nur noch teilweise.
Ich denke mir immer: Er ist ein Kerl, und einfach auch zu Stolz. Und dann wurde er einfach so aus seinem Alltag gerissen, ich versuche mich immer in seine Lage zu versetzen, um ihn da auch ein wenig besser verstehen zu können. Reden ist da immer Schwierig, wenn man glück hat erwischt man mal nen guten Moment, und es ist alles ok, aber in der Regel kann man das vergessen.
Was meinem Vater dabei aber sehr Hilft ist eine Psychologin, hat zwar gedauert bis er sich überwinden konnte, und dahin ist, aber jetzt wo er da 1x die Woche hingeht ist das zusammenleben wieder wesentlich entspanter!
Hallo. Sie reden mir aus der Seele. Es ist genau so wie sie schreiben. mit reden komm ich nicht an ihn ran. er blockt alles ab. aber ein guter tip mit der Psychologin. danke.
Ich verstehe sie da sehr gut, da ich selbes schon lange mit erlebe, die Erkrankung meines Vaters war vor 7 Jahren. Ein Psychologe kann da sehr gut helfen, und ich hoffe und wünsche ihnen das ihr Mann sich darauf einlässt! Sagen sie ihm auch, es ist keine Schande dahin zu gehen! Was viele ja so empfinden oder denken!
Ich wünsche ihnen alles gute!
Dein Mann erkennt, dass nichts mehr so ist, wie es vor dem Schlaganfall war. Obwohl fast wieder hergestellt, diese Erkenntnis und vor allem die Ohnmacht, führt zu den geschilderten Verhaltensauffälligkeiten. Schwer dagegen anzugehen. Auch der Rat: Hab Nachsicht mit ihm, hilft Dir nicht wirklich.
Frage ihn einmal, ob es ihm gefallen würde, wenn Du so mit ihm umspringen würdest, vielleicht wird er einsichtig.
Das hab ich schon versucht, mit ihm zu reden. Ich habe den Eindruck er will sich mit der Problematik nicht auseinandersetzen und blockt ab, Er sucht die Fehler bei anderen
Auch das ist typisch. Die Fehler bei anderen zu suchen, ist am einfachsten und man ist fein raus, da unschuldig.
M.E. hat er Angst. Angst vor einem ev. drohenden neuen Schlaganfall, das lässt ihn so um sich schlagen und ungerecht sein. Sicher wird er täglich durch Einnahme div. Tabletten an die bestehende Gefahr erinnert, die nun sein Begleiter ist. Und ihr - ihr gesunden habt sowieso keine Ahnung, wie er sich fühlt und versteht ihn nicht (so denkt er - und hat im Prinzip Recht, denn ihr seid nicht in seiner Lage).
Bleibt nur zu hoffen, dass sich trotzdem alles wieder einpendelt, denn zu einem Psychologen, der ihm Hilfestellung geben könnte, wirst Du ihn kaum bekommen (Ich bin doch nicht verrückt....).
Wenn sein Verhalten über Deine Kraft geht, er nicht bereit ist sich helfen zu lassen, musst Du ihm Konsequensen androhen, sonst macht er Dich kaputt und das ist auch nicht Sinn der Sache.
@Sonnenwirbele: Da ich selbst Schlaganfallpatientin war mit dem gleichen Beschwerdebild und mich hinterher in homöopathische Behandlung bei einem Heilpraktiker begeben hatte, kann ich nur sagen, dass diese Glubuli überhaupt nichts nützen. Mein Gesamtzustand hat sich in Nichts verändert!
Das Einzige, was mir zu einer gewissen Entspannung verholfen hat, war und ist eine Osteopathiebehandlung.
Was die Wesensveränderung anbelangt, so muß sich der Patient - mußte auch ich - sich mit den persönlichen Eigenarten auseinandersetzen, die man in sich trägt und die sich durch den Schlaganfall verstärken.
Die ganze Homöopathie und Bachblüten etc. ist vielleicht für Menschen anwendbar, die an so etwas glauben, Menschen, bei denen die Ratio funktioniert, werden sich auf so etwas nicht einlassen! Das Gegenteil ist der Fall, es macht sie noch aggressiver als sie sowieso schon sind.
Das viele Geld kann man sich sparen. Eine Hinterfragung der Persönlichkeit, die man vor dem Schlaganfall hatte mit all ihren negativen Seiten, bringt in dem Fall wesentlich mehr, weil nur so der Patient mit Hilfe eines Verhaltenstherapeuten oder auch mit Hilfe der geeigneten Fachliteratur sehr viel mehr erreichen kann.