Vererbt sich das Asperger-Syndrom? Und wie genau?
Ich glaube nämlich, dass ich das AS habe (oder zumindest so etwas ähnliches, wie z.B. BAP (Broader Autism Phenotype)). Darum geht es hier aber nicht, das wäre wieder ein anderes, romanumfassendes Thema. Jetzt wollte ich aber wissen, wie sich das vererbt, da ich kürzlich gelesen habe, dass sich das vor allem eben vererbt und wohl eher seltener durch Prägung und Entwicklung entsteht, wie es ja bei anderen psychischen Problemen oder Auffälligkeiten vorkommt. Ich glaube nämlich, da gibt es so etwas in meiner Familie, dass auch schon andere haben bzw. hatten. Es ist wohl auf jeden Fall auf der Seite meiner Oma zu verorten.(Kann auch in anderen Zweigen vorhanden (gewesen sein), jedoch lässt sich das aus versch. Gründen kaum noch ermitteln ...) Sie hat mir schon ein paar Mal erzählt (sie erzählt immer von früher, vieles mehrmals) von einem entfernten Verwandten, der, wie ich quasi, auch immer schon so einzelgängerisch war, ganz allein gelebt hat, (fast) nur zu seiner Schwester (sind sogar Zwillinge, glaube ich); er hatte also , soweit ich weiß nie eine Frau oder Partnerin und der einzige Freund (oder vllt. eher Bekannte), von dem meine Oma weiß, ist ein alter Kamerad aus dem Weiler, aus dem er stammt. Ihm gehört dort zusammen mit seiner Schwester noch ein alter Hof, der von beiden (nicht immer unbedingt gleichzeitig) als eine Art Ferien - oder Wochenendbehausung genutzt wird. Er selbst wohnt ziemlich weit weg von dort, käme aber eben gelegentlich auf den Hof, zumindest war das vor ein paar Jahren noch so, wie es inzwischen aussieht, weiß ich nicht, er muss schon über 80 sein. Er ist der Sohn der Cousine meiner Oma. Eher entfernt also, aber das tut nichts zur Sache. Ich weiß ja von ihm nicht, ob er wirklich AS hat, da man das früher auch generell nicht wusste und eher einfach gesagt hat, derjenige ist halt ein etwas komischer Kauz, gerade, wenn er einigermaßen angepasst war, er ist ja schon ziemlich alt und früher wurde dies ja normalerweise von Niemandem diagnostiziert, die Betroffenen wussten selbst von nichts. Vielleicht würdet ihr sagen, diese eine Person ist Zufall, jedoch vermute ich auch beim Sohn meines Cousins , dass er AS haben könnte. Auch hier keine Diagnose, wir haben auch nicht viel Kontakt, da sie weit weg wohnen, aber ich habe u.a. von meiner Oma und meiner Tante gehört, dass er offenbar in versch. Kitas Probleme hatte (liegt aber auch an seiner selbst etwas verrückten Helikoptermutter), ich weiß halt nicht viel, aber es hat sich so angehört, als könne er nicht so mit Menschen und hätte keine Freunde, etc. Ich weiß daher nicht genau, ob ich Recht habe. Jedoch hat auch mein Vater einzelne m.E. autistische Züge, war aber früher völlig "normal" , hatte Freunde, war eher damaliger "Mainstream" , halt nur etwas ruhiger und passiver. Aber eigentlich wollte ich v.a. etwas über die Vererbung von AS (und auch von HFA, BAP etc.) wissen und auch, wie es sich auf die Kinder von Asperger-Autisten vererbt.
3 Antworten
Ich kann dir nur sagen, was mein letzter Stand zu diesem Thema ist.
Die Wissenschaft vermutet, dass eine Vererbungskomponente besteht. Da es wohl verschiedene Gene gibt, die bei Menschen im Spektrum gleich sind.
Allerdings sind nicht alle Menschen, die diese Gene aufweisen auch auffällig im Spektrum.
Das bedeutet wiederum, dass auch eine „Umweltkomponente“ oder „auslösende Komponente“ gegeben sein muss.
Da es dazu aber nicht ausreichend Ergebnisse gibt, ist hierzu nichts „gesichertes“ bekannt. Es wird vermutet, dass die auslösende Komponete bereits im Mutterleib zum tragen kommt. Daher werden Infektionen oder Medikamente vermutet. Aber dazu konnte keine ausreichende Datenbasis erhoben werden, da sich die Fälle zu verschieden zeigten.
Es kommt ja immer auf die Partner an.
Auch zwischen zwei NTs kann es funktionieren oder auch nicht...
Kennst du auch Aspis, deren Partner neurotypisch ist ?
Es heißt ja nicht umsonst Autismusspektrum.
Ich kenne zufällig verschiedene Autisten, die Kinder bekommen haben. Die wenigsten Kinder von denen sind im Spektrum 1 von 3 oder gar keins).
Das Aspi-Pärchen, das ich kenne hat 3 neurotypische Kinder.
Also mach dir nicht so viele Gedanken.
Die Kinder, die kommen sollen, kommen. Probleme kann es immer geben. Es ist nur wichtig mit dem Partner/der Partnerin zu sprechen, wie er/sie dazu steht.
Aber bevor du mit deiner Partnerin sprichst, solltest du dir überlegen in eine Diagnostik zu gehen.
Du kannst ja schlecht von Verdachtsfällen sprechen ohne, dass jemand fachkundiges „draufgeschaut“ hat.
Ein Aspi-Pärchen ? Sind das dann beide Aspies ?
Ist das zu empfehlen ? Ich habe nämlich gelesen, das wäre mindestens genauso problematisch oder sogar noch problematisch, als wenn nur einer von beiden Aspi ist. Und dann ist ja auch die Partnerwahl enorm eingeschränkt, es gibt ja nicht so viele Asperger-Autisten.
Und auch als Autist/in kann man neurotypische Kinder bekommen oder als neurotypischer Mensch autistische Kinder...
Ja, das ist ja klar, sonst würden nur Autisten Autisten bekommen. Aber bei Autisten ist die Wahrscheinlichkeit höher, als bei "Normalen". Ich glaube, bei Asperger-Männern (wie mir vielleicht) ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich vererbt, besonders auf männliche Nachkommen. Also, würde ich irgendwann mal Kinder bekommen, wären das wahrscheinlich auch Aspergermenschen, besonders, wenn ich Söhne bekäme. Fände ich aber auch irgendwie nett, denn dann sind die ja auch so wie ich, mit denen würde ich mich ,glaube ich, viel besser verstehen als, wenn ich neurotypische Kinder bekäme. Fände ich irgendwie süß. Dann wären wir so eine richtige Aspergerfamilie. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mal Kinder bekomme, dazu bräuchte ich erstmal eine Partnerin, außerdem kann ich mir auch derzeit nicht wirklich vorstellen, Kinder zu bekommen, da ich auf dieser Art von Welt lieber keine Nachkommen hinterlassen möchte, ich weiß nicht, was die hier alles ertragen müssten und was auf sie zukommen würde. Gerade wenn ich Aspergerkinder hätte, würden diese wohl auch ähnliche Sachen erleben müssen, wie ich, also mit Problemen in der Schule und später erst recht auf dem Arbeitsmarkt, das wäre auch nicht schön, wenn ich mitansehen müsste, wie sie hier überall leiden würden unter der Schlechtigkeit ihrer "normalen" Mitmenschen. Jedoch würde ich mit Aspergerkindern besser zurechtkommen und könnte mich viel besser in sie hineinversetzen und sie verstehen, als , wenn es gewöhnliche Kinder wären. Denn oft können sich ja Eltern autistischer Kinder nicht wirklich in ihre Kinder hineinversetzen, da sie sie nicht verstehen. So können sich wohl auch autistische Eltern(-teile) nicht richtig in ihre neurotypischen Kinder hineinversetzen.
Aber, ich glaube, ein Aspergermensch kann u.U. auch Kinder mit HFA bekommen, wie wahrscheinlich ist das ?
Und ja, Autismusspektrum kommt in manchen Familien gehäuft vor.
Aber halt auch nicht immer.
Wie gesagt , ich weiß es halt nicht genau, mir ist niemand bekannt, der eine Diagnose hat, jedoch weiß ich von ein paar Leuten, die m.E. "Verdachtsfälle" sind. Es weiß ja nicht jeder, dass er im autistischen Spektrum liegt, weil Viele mit leichten Ausprägungen sich ausreichend anpassen können und nicht so auffallen, vielleicht nur als etwas komisch und verkorkst gelten.
Ja, auch das.
und das klappt auch gut ?
Das ist noch nicht geklärt ob ASS vererbar ist. Ich kann mir erinnern, dass diese Frage auch in einem Vortrag von Fr. Dr. Preißmann thematisiert wurde die dies ebenfalls nicht beantworten konnte. Prägung und Entwicklung wird mit Sicherheit auch eine Rolle spielen. Wenn bereits ein Elternteil oder beide davon betroffen sind halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass unter einer gegebenen Veranlagung gewisse Verhaltensstrukturen von vornherein forciert und verfestigt werden.
Also, es gibt einen genetischen Zusammenhang. Darin sind sich eigentlich die meisten Wissenschaftler inzwischen einig. Wie genau diese Zusammenhänge sind, lassen sich nicht mit Gewissheit sagen. In den meisten Familien gibt es wenn dann meistens mehr als eine betroffene Person und wie du schon ganz richtig festgestellt hast, wird ja auch vieles nicht diagnostiziert.
Ich habe selbst AS und glaube das ich die Komponente von Seiten meines Vaters habe, da er doch einige autistische Züge aufweist auch wenn ich mir da nicht sicher bin. Hätte auch noch einen Großonkel den ich fast ausschließlich aus Erzählungen kenne, zu dem AS passen würde. Allerdings bin ich mir bei keinem der beiden sehr sicher. Ansonsten kenne ich leider kaum meine restliche Familie.
Oh, du hast recht. Mein Vater hat auch irgendwie ein paar Sachen an sich, die irgendwie autistisch sein könnten, allerdings kam das in seiner Jugend nicht so zum Vorschein, wenngleich er immer ein ziemlich ruhiger und braver Typ war. Aber er war früher kein Einzelgänger. Jetzt sieht es aber ganz anders aus, er ist halt schon sehr lange Frührentner und war davor meist arbeitslos, also er kennt auch keine Kollegen von früher, er hat auch an verschiedenen Orten gearbeitet, wo er heute schon lange nicht mehr wohnt. Aber jetzt ist es eigentlich schon seit Jahren so, dass er praktisch keine Freunde oder Bekannten mehr hat, außer einen Studienkollegen, mit dem er alle paar Wochen mal telefoniert und der meistens einmal im Jahr vorbeikommt,dieser wohnt auch ein ganzes Stück weg. Mit allen seinen Jugendfreunden etc. hat er gar keinen Kontakt, naja, die auch untereinander wohl kaum, es wohnt auch fast jeder woanders und ist seinen eigenen Weg gegangen, die Wege haben sich getrennt. Aber außer zu diesem einen hat er praktisch zu niemanden mehr Kontakt als ab und zu mit näheren Verwandten, wenn diese uns oder wir sie besuchen. Vielleicht liegt es aber auch an seiner Diabeteserkrankung und daran, dass er jahrzentelang starker Raucher war, es ist halt total passiv, seit er aber nicht mehr raucht, geht bei ihm fast gar nichts mehr, er schläft bis mittags und legt sich danach meistens auf der Couch hin und hört den ganzen Tag Musik. Ansonsten macht er kaum etwas. Von daher ist das ja auch irgendwie autistisch, ein neurotypischer (oder zumindest ein eher extrovertierter) Mensch bräuchte doch (mehr) Kontakt mit Anderen.
Ja, und auch in meiner Familie gibt es da so ein paar Leute, bei denen ich das vermute, jedoch nichts von einer Diagnose weiß. Der eine ist mein Neffe 2. Grades, der andere mein Onkel 3. Grades. Das sind aber nur die Verwandten meiner Oma (die Mutter meines Vaters). Meine anderen Großeltern leben nicht mehr, ich habe nur noch den Vater meiner Mutter gekannt, der ist aber auch schon neun Jahre tot. Von deren Vorfahren und entfernter Verwandtschaft weiß ich kaum etwas, z.T. kamen sie aus anderen Regionen und anderen Ländern. Aber, wenn da wirklich jemand richtig auffällig gewesen wäre, wäre das bestimmt schon mal erzählt worden, wie dem auch sei, mir ist nichts weiteres bekannt.
Ja, sind beide Aspis...
Funktioniert bei den beiden ganz gut...