Verstehe mich nicht mehr mit meiner Mutter?
Hey
Seit ein paar Monaten verstehe ich mich nicht mehr mit meiner Mutter, und es wird mit der Zeit nur noch schlimmer. Ich bin jetzt 14, das bedeutet ich bin bis zu einem gewissen Grad angewiesen auf sie und kann mich nicht so weit distanzieren wie ich es für am besten empfinden würde. Deshalb weiss ich leider nicht, wie ich damit umgehen kann.
Im Prinzip ist es so, wenn ich gut oder normal gelaunt bin ignoriert sie mich. Sie starrt dann nur auf ihr Handy bzw. Tablet und reagiert nicht darauf, wenn ich mit ihr rede. Wenn sie es dann doch tut wird sie sauer und sagt das ich nerve, aufdringlich bin,...Ein paar Stunden später, wenn es mir dann schlecht geht, ist sie der glücklichste Mensch der Welt, fragt sich warum es mir schlecht geht und nimmt mich nicht ernst. Oft drängt sie mich dann dazu zu sagen was los ist, und sagt dann dass das Quatsch ist oder macht sich lustig darüber.
Was mich auch stört, ist das sie immer wichtige Dinge vergisst - z.B wenn wir einen Arzttermin haben bzw. machen, Dinge für die Schule wie Elternsprechtag. Ich muss sie immer 10 mal erinnern. Sie beschwert sich auch immer bei mir über meine Geschwister, was ich nachvollziehen kann, aber das was sie mir sagt sagt sie nie meinen Geschwistern so. Sie gibt bei denen immer nach.
Jedes mal wenn ich versuche sie auf diese Dinge anzusprechen findet sie Ausreden und bleibt standhaft auf ihrem hohen Ross oder macht die Mitleids-tour, sagt mir "Ja, du hast ja Recht" aber im Endeffekt ändert sich nichts. Sie nimmt das alles nicht ernst. Ich habe außer ihr niemanden dem ich sagen kann wie es mir geht, was problematisch ist weil es ihr A) sowieso gleich ist, sie B) nicht damit umgehen kann und C) sie meist ja eh der Grund ist wieso es mir schlecht geht. Ich habe entweder Angst vor ihr wenn sie wütend ist, weil sie mich schlecht dafür fühlen lässt wie ich bin oder ich bin sauer auf sie weil sie gefühlsmäßig so egoistisch ist. Ich bleibe die meiste Zeit auch einfach nur noch in meinem Zimmer weil ich sie nicht noch mehr stressen will als sie schon ist, auch weil es mir viel mehr nimmt als gibt. Sie tat mir eine Zeit lang Leid und ich habe versucht ihr zu helfen aber langsam merke ich das es nichts bringt. Vorher war meine Mutter immer ein Orientierungspunkt, wenn ich sonst niemanden hatte war sie da, aber jetzt wird alles schlimmer und ich fühle mich hilflos weil ich wirklich keinen mehr habe.
Tut mir Leid für den langen Text
4 Antworten
Hallo, ich weiß nicht ob diese Plattform hier der richtige Ort ist das Thema in der Tiefe zu beleuchten. Daher biete ich dir gerne an mich mal persönlich mit dir zu unterhalten.
Grundsätzlich finde ich es aber sehr gut, dass du dir Hilfe suchst. Das machen viele in deinem Alter nicht.
Wenn du möchtest biete ich Dir ganz unverbindlich ein Gespräch unter 4 Augen an. Mein Mann und ich arbeiten als Coach und er ist zusätzlich Lehrer und kennt die Sorgen von Jugendlichen daher ganz gut.
Liebe Grüße Michaela
Du belastest mich nicht, du musst mir nur eine private Nachricht schicken, weil ich dir meine Kontaktdaten hier nicht so öffentlich rausgebe 🥰
Ich gebe zu: ich bin verwudnert, dass du erst 14 bist. Ich studierte Dein Profil gerade, weil ich an dem Beruf "Weinverkosterin" interessiert war :)
Aber gut, zu der Frage das.
Nein du bist nicht mehr auf deine Mutter angewiesen. Jedenfalls nicht mehr im selben Umfang wie zuvor.
Die Entwicklugn des Menschen zum Erwachsensein ist auch eine zur Unabhängigkeit von den Eltern. Die mit 0 Jahren mal absolut und unendlich war.
Aber bei ordnungsgemässer Entwicklung eines Tages vollständig entfällt. Und du bist in dieser Entwicklung. Und da auch sehr weit. Es ist unvermeidlich, dass du nicht mehr das Kind für deine Mutter sein kannst, das du warst.
Es ist noch nicht lange her, da galtst du in diesem Alter als heiratsfähig und wärest bereits aus dem Elternhaus ausgezogen und hättest Verantwortung für einen Haushalt und sogar für Kinder übernommen.
Die Konflikte, die vor allem weibliche (!), Teenager heute ständig mit ihren Eltern haben, rühren daher, dass sie bereits sehr selbständig sind, bzw. biologisch sein könnten, aber in der Selbständigkeit durch eine verlängerte Kindesrolle eingeschränkt sind.
Zieh aus so schnell du kannst. Eine Frau sagte mir einmal, über meine Mutter: "halten Sie sich fern" weil sie eben auch so ist, aber oft auch der süßeste Mensch der Welt. Das hat mir richtig die Augen geöffnet vor ein paar Jahren. Man weiß auch nie wie sie als nächstes reagiert auf die unmöglichsten Dinge. Mir hat dieses Forum schon sehr geholfen: https://www.reddit.com/r/raisedbynarcissists/
Konzentriere dich einfach auf dich selbst und dein Leben / suche dir sobald wie möglich einen Nebenjob, reise viel, komme also aus dem Haus / baue dir eine erfolgreiche Zukunft und sei zufrieden mit dir selbst sodass du darüberstehen kannst und viel Glück
Vielen Dank. Unser Familienleben ist nicht einfach weshalb ich ihr immer beistand und hatte geplant eines Tages mit ihr zusammen weg zu ziehen, aber es bringt ja nichts. Sind zwar noch einige Jahre bis ich ausziehen kann, aber wahrscheinlich ist es die einzige Lösung.
Es ist nur so schade weil ich mir einfach eine normale Familie und Jugend wünsche, ohne jeden Tag Streit zwischen allen.
das Gefühl kenne ich sehr gut ... meine Kindheit war oft eine riesige Zeitverschwendung irgendwie weil es nur Streit gab, jetzt ist es immer noch echt anstrengend. Ich arbeite sehr oft im Ausland deswegen oder habe ein Auslandsjahr gemacht. Ich hoffe irgendwann dass ich ein Haus irgendwo kaufen kann und sie dann mitkommen kann oder nicht wie sie möchte, vielleicht geht das bei euch ja auch in ein paar Jahren, wenn es vielleicht hoffentlich ein bisschen besser wird.
Ich wünsche dir auch alles gute und du schaffst das bestimmt mit einem eigenen Haus, und danke ich hoffe auch :)
Danke dir <3
wow, das klingt echt mies. du solltest auf jeden Fall mit einer Person, die sich auskennt sprechen und dir Hilfe holen. Vielleicht kannst du auch erst mit jemandem aus deinem Umkreis sprechen (Freunde, Verwandte, jemand aus der Schule,...)? Ich wünsch dir viel Glück!
Danke dir, ich werde defintiv mal gucken ob mir jemand helfen kann, vielleicht Vertrauenslehrer oder sowas. Mit meinen Freunden ist das leider schwierig
LG
Das ist nett, ich bin sehr dankbar. Wir können sehr gerne persönlich darüber sprechen ich möchte nur nicht unnötig belasten.