Vertrauenstest bei Schüler?
Ich bin Begleitperson bei einer Kennenlernwoche mit einer Schulklasse. Da sich die Schüler noch nicht so gut kennen werden wir mit ihnen einen Vertrauenstest machen. Dafür gehen wir in den Wald, bilden Pärchen, einer der beiden bekommt die Augen verbunden und der andere führt ihn herum. Ich habe das Gefühl da kann schnell mal an einen Baum knallen und überlege ob die Schüler einen Helm tragen sollten. Was haltet ihr von der Idee?
4 Antworten
beim Stichwort "Begleitperson": haben die Schüler (alle/einzelne?) ein Handicap?
dann sollte das natürlich besonders berücksichtigt werden...
ansonsten: Spielregeln klar festlegen (abstreifen des Hintermanns verboten, Wald auswählen, wo die Zweige nicht tiefer als Türhöhe sind usw.)
Wie alt sind denn die Schüler?
Was ist die Absicht bei der Aktion? Was willst du damit erreichen?
Ich habe das schon mit einer Gruppe von Schülern von 7 bis 14 Jahren gemacht und es hat gut funktioniert. Allerdings haben wir vorher schon viele Spiele gespielt, so dass die Kids sich schon etwas kannten. Natürlich sind sie ohne Helm los. Und es muss vorher betont werden, dass der Blinde die Geschwindigkeit vorgibt! Auf jeden Fall würde ich die Kinder ihren Partner selbst aussuchen lassen.
Ich würde es aber nicht als Vertrauenstest bezeichnen. Sondern als Vertrauensübung. Eine Möglichkeit, die Welt anders wahrzunehmen. Sich voranzutasten. Nicht nur vertrauen darin, sich führen zu lassen von einem anderen, sondern auch sich selbst, dem eigenen Körper, dem Wald vertrauen zu lernen.
Ich empfehle dir, diese Übung vorher mal selbst an dir auszuprobieren, damit du weißt, was es bedeutet, sich blind von jemandem führen zu lassen, den du kaum kennst.
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Als Vorbereitung für das Blindsein könnt ihr das Sockenspiel spielen: Es wird ein Spielfeld abgegrenzt, am besten mit großen Ästen, die man leicht ertasten kann. Dann werden den Kids die Augen verbunden und man führt sie in das Spielfeld. Wenn alle im Spielfeld sitzen/ hocken, werden von den Spielleitern geknäuelte (ungetragene) Socken ins Spielfeld geworfen. Dann gehts los: das Ziel für die Kids ist, die Socken auf allen Vieren per Tastsinn zu finden und damit andere Kinder abzuwerfen. Wenn jemand abgeworfen wurde, wird das Spiel pausiert und das getroffene Kind kann die Binde abnehmen und verlässt das Spielfeld. Am Ende bleibt ein Kind übrig und ist der Sieger.
Das hier ist auch gut: http://www.umweltdetektiv.de/methoden_und_tipps/spielesammlung/show/5/Baumbegegnung/
Ich bin 16 jahre alt und wenn jemand mir so einen helm geben würde, würde ich ihn irgendwo im Wald "zufällig" verlieren. Der Helm ist meiner nach übertrieben. Zwar sind wir Jugendliche aber wir haben trotzdem ein Hirn und sind nicht so dumm, um im wald blind rumzurennen. Meine Eltern würden es ebenfalls übertrieben finden, mit einem Helm loszulaufen. (Sorry für die Rechtschreibfehler /Grammazikfehler) MfG Nobody24
Ok, na das ist doch ein sehr gutes Alter für dieses Spiel. Aber ich würde es wirklich nicht gleich am Anfang spielen. Die Kids sollten sich meiner Einschätzung nach schon ein wenig kennengelernt haben. Wegen Verletzungen würde ich mir keine Sorgen machen. Sucht euch ein Waldstück, in dem man sich gut bewegen kann. Und hört auf euer Gefühl, ob die Kids schon dazu bereit sind.
Das vertrauen habe ich inzwischen bei den schülern. Der grund für den helm ist wenn ein schüler mal ausversehen einen ast oder stein übersieht und schon ist was passiert.
Müsst ihr selbst wissen. Ich halte einen Helm für übertrieben. Falls sich doch einer an einem Ast stoßen sollte, fällt im nicht gleich der Kopf von den Schultern. Außerdem ist der Helm ein Signal an die Kids, dass IHR ihnen nicht zutraut, mit der Situation adäquat umgehen zu können.
Ok danke für deine hilfe aber ich glaube es ist besser so. Wie würdest du als elternteil reagieren wenn dein sohn einen helm bei der sache tragen sollte.
Probier es aus. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Kinder sehr vorsichtig miteinander umgehen und sich Mühe geben, dass dem Blinden nichts passiert. Natürlich kann man stolpern oder sich stoßen. Aber erstens ist das sehr unwahrscheinlich und zweitens wird das nicht zu schlimmen Verletzungen führen. Höchstens zu einer Schramme oder einem Kratzer. Die rennen ja nicht durch den Wald, sondern bewegen sich langsam. Und falls wirklich ein paar es nicht hinkriegen, kann man ja immer noch korrigierend einwirken.
Aber wenn sich das für dich nicht gut anfühlt ohne Helm, dann mach es so.
Niemandem ist geholfen, wenn die Betreuer sich bei dem was sie tun nicht sicher sind. Vertrauen lernt man durch Erfahrung. Und durch Vertrauen...;-)
Viel Spaß bei der Aktion!
Vertrauensübung.
Hast du selbst das Vertrauen, dass die Schüler ihren Partner richtig führen?
Mit Helm besteht eher die Befürchtung, dass da jemand seinen Partner extra gegen einen Baum laufen lässt.
Ohne Helm erziehst du gleichzeitig die Schüler, Verantwortung zu übernehmen.
Ja ich habe vertrauen. Aber der führende kann ja mal nen stein oder ast übersehen und das kann zu einen problem führen. Das muss ja gar nicht absicht sein
Ja ich habe vertrauen. Aber...
Ich werd das Gefühl nicht los, dass dies ein Vertrauenstest für die Betreuer ist..und weniger für die Kinder ;-)
Das ist eben die Aufgabe des Führenden, auf alles zu achten.
Ich würde da am Anfang die Schüler darin unterrichten dass Sie trotz der verbundenen Augen miteinander sprechen sollen wie sie geführt werden wollen.
An der Hand, Hand auf die Schulter oder eben wie beliebt.
Auch das mit dem Augen verbinden würde ich ihnen überlassen - man kann diese ja auch zumachen...
Wir hatten so eine Übung am Sonntag mit Erwachsenen und haben die Augen zugemacht und derjenige der führte sollte einen sogar an einen besonderen Platz führen und dann die Augen aufmachen lassen.
Wenn ich einen Helm brauche für sowas, dann ist's ja auch kein Vertrauen -
dann würde ich einfach nur ganz langsam gehen lassen...
Die schüler sind 15 - 16 jahre alt. Der grund warum wir kennenlerntage verbringen ist das die klassen neu durchgewürfelt wurden