Warum fängt Urin nach einiger Zeit an zu stinken?
Es geht um Urin, welcher beim Ausscheiden aus dem Körper noch geruchsneutral ist, allerdings nach etwa ein bis zwei Tagen anfängt zu stinken. Warum ist das so?
3 Antworten
Frischer Urin riecht nach Brühe, während abgestandener Urin aufgrund bakterieller Umwandlungsprozesse den stechenden Geruch von Ammoniak annimmt. Dabei wird der Harnstoff enzymatisch (Urease) in Ammoniak und Kohlendioxid umgewandelt und der ursprünglich eher neutral bis saure Urin wird basisch (pH-Wert ca. 9–9,2).
Yup, der Urin fängt an zu reagieren sofern die Harnstoffe durch Flüssigkeitsverlust gesondert werden, die Stoffe die anfangen zu riechen entstehen erst, wenn der Urin nicht mehr flüssig ist. Flüssiger Urin stinkt auch nach mehreren Tagen nicht, erst wenn Urin z.B. in einer Ecke auf den Boden gelangt und die Flüssigkeit abweicht, fängt der Ammoniakgeruch nach eingier Zeit an.
einfrieren
Stimmt, Kälte senkt die Arbeitsgeschwindigkeit von Lebewesen herab. Da hätte ich auch von selbst drauf kommen können. Danke
Weis nicht ob das funktioniert, aber wenn Du die Urease mit einem Antibiotikum zum Stillstand bringst könnte das auch gehen.
Antibiotika wirken auf bakteriellen Stoffwechsel. Nicht auf Enzyme.
pH 7 ist neutral
Im Urin sind Stoffe, die sich nach einiger Zeit zersetzen und den typischen Ammoniakgeruch verursachen.
Der Harnstoff aus dem Urin wird im ersten Schritt zu Ammoniak verarbeitet. Im zweiten Schritt entsteht aus Ammoniak Nitrit, welches im dritten Schritt zum Nitrat oxidiert wird. Pöse Menschen pinkeln daher gegen Strohmatten, welche mit Kalkmilch bestrichen wurden, um das pöse Nitrat für sich zu gewinnen. Früher war dies Pflicht ( ;-) ), es gab Menschen, die vorbeikamen, um den so entstandenen Salpeter einzusammeln. Wenn dies heute jemand macht nennt man ihn einen Terroristen.
Vielen Dank! Genau eine solche Antwort hatte ich mir erhofft!
Kann man diesen Prozess irgendwie verhindern oder zumindest verlangsamen?