Warum werden Kinderlose ausgegrenzt?
Ich bin eine kinderlose Frau, kann gut mit Kindern umgehen, da ich die Älteste einer großen Familie bin. Ich mag Kinder und bin nicht neidisch auf anderer Leute Kinder. Ich habe viele Freundinnen, die mittlerweile Kinder haben. Ich hätte so gerne mehr Kontakt zu Kindern, aber wir Kinderlose scheinen eine ansteckende Krankheit zu haben. Beispiel Skiurlaub: Eine bis heute gute Freundin lehnt es ausdrücklich ab, wie früher mit mir Skifahren zu gehen, da sie mit ihrer Familie fährt. Dabei sind aber viele andere Familien dabei. Ein Skiurlaub ist doch so geeignet als generationsübergreifender Urlaub. Warum traut man mir nicht zu, dass ich auch mal ein paar Stunden den Skilehrer für die Kleinen spiele? Warum will man mich nicht dabei haben, obwohl ich auch den Ehemann gut kenne und auch die ganze Familie schon öfters bei mir zu Besuch war, tagelang bei mir übernachtet hat? Das ist nur ein Beispiel von vielen. Familien grenzen uns aus, halten ihre Kinder von uns fern, um anschließend zu behaupten, Kinderlose seien eigenbrötlerisch, egoistisch und fühlten sich von Kindern gestört.
22 Antworten
also wir freuen uns, wenn andere (ohne kinder) mit uns (3 kleinkinder) in den urlaub fahren, oder auch nur einen tag nett verbringen. Ist doch super, wenn die kinder von anderen erwachsenen auch noch was lernen. Außerdem entlastet es mich und meine frau. Also doppelt profitiert, wenn andere erwachsene ohne kinder mitkommen.
Insofern: klärendes gespräch mit deinen freunden und notfalls neue freunde suchen. Ich weiß, leichter gesagt, als getan - und enttäuschend wäre es allemal. Aber lieber in zukunft freunde haben, die voll und ganz zu dir stehen, als den rest deines lebens mit "freunden" auskommen müssen, die dich eigentlich nicht mögen, wie du bist.
"bessere welt" ist wohl der falsche begriff, oder ist deine freundin etwa neidisch auf dich?
Aber in einer "anderen welt" trifft sicherlich zu, weil sich einfach sooooo viel ändert, wenn man selbst kinder hat, und zwar genau in den details, wie du sagst. Viel spaß jedenfalls an den immer wieder neuen erfahrungen und erkenntnissen - ob mit oder ohne eigenen kindern!
Mit dem darüber Reden und ein klärendes Gespräch suchen habe ich hier angefanngen. Ich mische mich nicht in die Kindererziehung ein, da ich diese erfahrungen als Jugendliche hinter mir habe - wie allergisch meine Mutter darauf reagiert hat, wenn ich mich in einen akuten Streit mit den kleinen Geschwistern einmischen wollte. Vielleicht mische ich mich zu wenig ein und sie werten es als Desinteresse an ihren Kindern? In den letzten Jahren bin ich jedenfalls von Leuten umgeben, die Ehekrisen und Trennungen verkraften müssen, daneben Beruf und Kinder unter einen Hut bringen. Sie heulen sich bei mir aus, aber in den akuten Situationen hat mich noch nie jemand darum gebeten, kurz mal auf seine Kinder aufzupassen. Da wird lieber eine entfernte Bekannte gefragt, nur, weil die selbst Kinder hat. Ich finde das Schade, da könnte man Interessen ergänzen, stattdessen ist der/die eine übergestresst und die andere (ich) hockt alleine zuhause.
Ich kenne das. Ich war bisher auch gewollt kinderlos (bin aber nun schwanger) und ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Ein für mich sehr prägender Satz einer Mutter zu meiner SS war "Dann gehörst du ja nun endlich auch zum Kreis der Mamas" Da ist mir ihr Verhalten (Sätze wie: "Du kannst da ja nicht mitfühlen, du hast ja keine Kinder" sollten mich mit meiner Meinung im Gespräch mundtot machen) erstmal richtig bewusst geworden. Für mich eindeutig rassistische Züge (in weiterer Definition) Du gehörst nicht dazu, kannst ihrer Meinung nichts nachvollziehen, bist eben nicht einer von ihnen. Das ist ein latenter und akzeptierter Rassismus in unserer Gesellschaft. Da kann man beinahe froh sein, dass es keine weiteren Konsequenzen gibt (bis auf die Ausgrenzung) So ähnliche Sachen in anderem Kontext gab es schon in unserer Geschichte, Die Menschen haben sich nicht verändert. Du hast mein Mitgefühl. Überlege dir, wieviel du noch von diesen Menschen erwartest, wenn sie nicht mal darüber nachdenken, wie sie dich mit solchen Aktionen kränken.
Eigentlich ist es egal, wie man es macht :) Hat man Kinder, gibt es Leute die einen ausgrenzen, hat man keine genauso.
Ich habe fast nur "Kinderlose" um mich herum, da in der Familie meines Mannes wir die einzigen mit Nachwuchs sind :) Und auch meine Freunde fühlen sich fast durchwegs zu jung für Kinder...
Ich würde einfach mal ein Gespräch suchen und fragen, wieso man dir so begegnet. Wie schon hier gesagt, es muss ja keine Bosheit dahinter stecken...
Wenn Du allerdings das Gefühl hast, von vielen ausgegrenzt zu werden, liegt das vermutlich weniger an deiner Kinderlosigkeit...aber auch hier hilft nur: Reden, reden, reden!
Verheiratete Mütter wittern Konkurrenz in kinderlosen Frauen und halten diese deshalb von ihren Männern fern. Kinderlose Frauen haben oft andere Themen zum Unterhalten als Pampers und Breichen und sind somit interessanter für die Ehemänner ;-)
ich wohne nicht in Deutschland und habe deshalb jede Menge Bekannte, wo die Frauen Geld verdienen. Sie reden nicht nur über Pampers.
Danke, habe ich mit der Freundin gemacht. Es stellte sich heraus, dass sie selbst auch glaubt, dass Kinderlose in einer "besseren Welt" leben. Der Teufel steckt da auch im Detail. Z. B. bin ich bis jetzt nie auf die Idee gekommen, Einladungen so früh anzusetzen, dass die Leute mit Kindern dann früh wieder gehen können.