Was haltet ihr von Sertralin ein Antidepressiva?
Nur mal aus neugier.
Nehme 150mg seit knapp ein Jahr mit 16
3 Antworten
Wie du richtigerweise geschrieben hast ist Sertralin ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI. Es hemmt also selektiv die Wiederaufnahme des Botenstoffs Serotonin im synaptischen Spalt (also im Gehirn). Zugelassen ist es zur Behandlung von Depressionen und diversen Formen von Angststörungen.
Ich bekam Sertralin im Alter von 18 Jahren aufgrund meiner schweren Panikattacken verschrieben. Erst nahm ich auch 150mg bzw. wurde die Dosis langsam auf 150mg gesteigert, mit der Zeit jedoch reduzierte ich die Dosis auf 50mg täglich. Dies klappte soweit ganz gut. Ich war traumatisiert von diesen Panikattacken, so dass ich das Medikament 4 Jahre lang einnahm. Nach 4 Jahren setzte ich es ab. Die ersten 2-3 Monate liefen super, doch dann hatte ich einen Rückfall.
Erneut nahm ich Sertralin ein (zuerst wieder 150mg, dann runter bis auf 50) und die Panikattacken verschwanden wieder. Nach weiteren 4 Jahren setzte ich es erneut ab und hatte wieder einen Rückfall. Diesmal jedoch nicht nur Panikattacken sondern auch eine (wie sich mit der Zeit rausstellte schwere) Depression. Erneut nahm ich Sertralin ein. Gegen die Panik half es wieder, doch gegen die Depressionen war es wirkungslos. Es begann ein wahrer Medikamenten-Marathon. Ich musste unzählige Medikamente durchprobieren bis ich eine Kombination fand, die wenigstens ansatzweise half.
Kurz: Meine Erfahrungen mit Sertralin sind gespalten. Gegen meine Panikattacken half es sehr gut, gegen die Depressionen überhaupt nicht. Nebenwirkungen hatte ich vor allem zu Beginn der Einnahme (Agitiertheit, innere Unruhe/Spannungszustände, Schlafstörungen, Kopfschmerzen etc.). Längerfristig blieben "nur" die sexuellen Funktionsstörungen. Mit 150mg war meine Libido tot, mit 50mg gings, wenn auch ein wenig reduziert.
Fachinformationen über Sertralin findest du übrigens hier, eine Übersicht (inkl. Fachinfos) über alle Medikamente, welche bei Depressionen eingesetzt werden hier.
Man solche Fragen sind so nutzlos.
Wie bei jedem Medikament haben manche Leute damit gute erfahrungen gemacht und manche schlechte.
Wenn es dir hilft, toll. Wenn nicht geh zu deinem Psychiater und lass dir was anderes verschreiben.
Ein gut verträgliches Mittel.