Was ist bei Modelleisenbahnen der Unterschied zwischen "Gleichstrom" und "Wechselstrom"?
Was ist bei Modelleisenbahnen der Unterschied zwischen "Gleichstrom" und "Wechselstrom" ? Gibt es Vor und Nachteile ? Welches System nutzen Märklin, Roco und Fleischmann ? Kann man Märklin Züge auf eine Roco Schiene setzen ? Oder eine Fleischmann Lock auf Roco Strecke ? Was ist besser/günstiger ?
5 Antworten
Gleichstrom ändert seine Richtung und Stärke zeitlich nicht. Wechselstrom dagegen ändert seine Richtung (Polung) regelmäßig.
Bei Gleichstrom Schienen führt je eine Schiene den Plus und Minus Pol. Durch Umpolung der Schienen wird die Fahrtrichtung der Loks geändert.
Bei Wechselstrom Schienen führen die 2 Fahrschienen einen Pol der Gegenpol ist in den Punktkontakten in der Schienenmitte. Bei analogen Loks wird die Fahrtrichtung über ein Relais in der Lok gesteuert, welche durch eine kurze Beaufschlagung der Spannung umgeschaltet wird.
Ob Gleich- oder Wechselstrom ist eine Glaubenssache es gibt zwei Lager die untereinander den Glaubenskrieg ausführen.
Wechselstromsysteme dürften geringfügig teurer sein.
Zum Wechselstromlager zählt Märklin, Brawa (wahlw.)
Zum Gleichstromlager zählt Fleischmann, Roco, Brawa (wahlw.)
mrlilienweg irrt sich was die Anbieter von Wechselstrom-Loks angeht. Auch Roco und Fleischmann bieten solche Fahrzeuge gegen Aufpreis an. Märklin bietet über seine Tochter Trix auch Gleichstromfahrzeuge an.
Hallo Gamemastertupe
Bei digitalen Anlagen spielt der Unterschied von Gleich- und Wechselstrom keine Rolle.
Bei analogen Anlagen gibt es folgenden Unterschied:
Wechselstrom: Es gibt Märklin die alles für Wechselstrom im Angebot hat. Andere Firmen haben nur vereinzelt Lokomotiven für Wechselstrom. Dadurch hat man nicht so viel Auswahl was die Fahrzeuge betrifft. Der Aufbau der Gleise ist wesentlich einfacher, weil auch Kehrschleifen, bedingt durch den Mittelleiter (Punktkontakte), ohne elektrischen Aufwand gebaut werden können. Durch diesen Mittelleiterbetrieb gibt es auch weniger Kontaktprobleme durch Staub. Die Fahrtrichtung einer Lokomotive kann man nicht vorhersagen, weil der Fahrtrichtungsschalter in der Lokomotive eingebaut ist und es davon abhängig ist in welche Richtung die Lokomotive gefahren ist, bevor sie zum Stillstand kam. Bedingt durch den Mittelschleifer ist das Fahrgeräusch bei Wechselsstromzügen wesentlich lauter als bei Gleichstromzügen, speziell wenn auch Waggons mit Innenbeleuchtung ausgerüstet sind.
Gleichstrom: Bei Gleichstrom gibt es viele Firmen die alles im Angebot haben. Man hat dadurch auch wesentlich mehr Auswahl und kann Fahrzeuge verschiedener Hersteller zusammen betreiben (eventuell muss eine Tauchkupplung verwendet werden). Wenn man keine Kehrschleifen baut dann ist der Aufbau der Gleise auch sehr einfach. Bei Kehrschleifen ist der Elektroanschluss etwas aufwändiger. (Es gibt aber Kehrschleifen-Module für einfachen Anschluß). Die Fahrtrichtung einer Lokomotive kann sehr einfach bestimmt werden. Fahrregler nach rechts - Lok fährt nach rechts, Fahrregler nach links - Lok fährt nach links. Bedingt durch die Stromabnahme über die beiden Fahrschienen gibt es leichter Kontaktprobleme durch Staub. Um das zu verhindern gibt es von den einzelnen Firmen Schienenreinigungswagen, die man im Zug mitfahren lässt und auch Reinigungsgummis, mit denen man die Schienen von Hand reinigen kann.
Märklin fährt auf einem 3-Leiter-Gleis. In der Gleismitte wird über die Punktkontakte der Strom über die Schleifer zugeführt und über die Räder erfolgt die Rückleitung über beide Schienen.
Bei den anderen Firmen wird der Strom über ein Gleis zugeführt und die Rückleitung erfolgt auf dem zweiten Gleis.
Märklin-Fahrzeuge kann man nur auf Märklin-Schienen fahren lassen und die Fahrzeuge anderer Hersteller nur auf Zweileiter-Gleisen dieser Hersteller. Gleichstromfahrzeuge aller Hersteller können auf Zweileiter-Gleisen aller Gleichstromhersteller fahren. Die meisten Hersteller haben aber Lokomotiven im Programm die man auch auf anderen Gleissystemen einsetzen kann. Bei Waggons müssen in einem solchen Fall Tauschradsätze verwendet werden
Wechselstromlokomotiven sind auch teurer als Gleichstromlokomotiven
Gruß HobbyTfz
Hi HobbyTfz, das wollte ich schreiben ::))
Du kannst nicht gleichstrombetriebene Maschinen auf Wechselstromanlagen setzen.
In den Anfängen der Modellbahnen war Gleich-, genauso gut wie Wechselstrom. Letzterer musste nicht gleichgerichtet werden; Trafo, Regler und fertig.
Inzwischen hat sich sehr viel getan, besonders in der Steuerungstechnik. Befehle werden über die Schienen weitergegeben, da ist es einfacher, Gleichspannung mit Wechselstromimpulsen zu überlagern.
Elektrischer Stromfluss liegt vor, wenn Ladungsträger (Elektronen, Protonen, Ionen) eine gerichtete Bewegung ausführen. Wenn die Bewegungsrichtung über die Zeit konstant bleibt, spricht man von Gleichstrom. Wenn sich die Bewegungsrichtung periodisch ändert, handelt es sich um Wechselstrom.