Was ist besser, Mirtazapin, Venlafaxin oder Paroxetin?
Welches dieser 3 Antidepressiva ist besser?
Ich würde gerne mal was anderes ausprobieren, dann fällt die Sedierung weg. Auch wenn ich mich gar nicht mehr so müde fühle. Hsbe mi h wohl daran Gewöhnt.
6 Stimmen
8 Antworten
Das solltest Du mit Deinem behandelnden Arzt besprechen und nicht in einem Laienforum.
Keiner kennt hier Deine Diagnose, Deine Vorgeschichte etc.
Es ist immer das am besten, welches dir am besten hilft.
Jeder Mensch reagiert auf jedes Antidepressivum etwas unterschiedlich. Folglich kannst du unmöglich aufgrund der Erfahrungen anderer auf deinen spezifischen Fall schliessen.
Grundsätzlich lässt die Wirksamkeit aller Antidepressiva bei Depressionen einiges zu wünschen übrig. Es gibt diverse Studien dazu. Je nach dem wer diese Studien finanziert hat (Pharmaindustrie, der Staat, Pharmakritiker) sind die Resultate äusserst unterschiedlich. Die Responsrate (prozentualer Anteil jener Personen die positiv auf Antidepressiva ansprechen) liegt irgendwo zwischen 0,5% und 50%. Bei Angststörungen sind die Werte von Paroxetin und Venlafaxin deutlich besser.
Die 3 von dir erwähnten Medikamente unterscheiden sich in gewissen Punkten:
- Mirtazapin ist ein sogenanntes Tetrazyklika oder genauer ein noradrenerges und spezifisch serotonerges Antidepressivum (NaSSA). Es wirkt im Idealfall antidepressiv und schlaffördernd, jedoch nicht angstlösend. Der Vorteil von Mirtazapin gegenüber Paroxetin/Venlafaxin besteht darin, dass das Medikament in der Regel keine sexuellen Funktionsstörungen als Nebenwirkung aufweist. Der Nachteil ist jedoch die oftmals massive Gewichtszunahme im Zuge einer Mirtazapin-Therapie welche bei Paroxetin und Venlafaxin deutlich seltener ist. Mehr Informationen zu Mirtazapin findest du hier.
- Paroxetin ist ein SSRI. Es hemmt also selektiv die Wiederaufnahme des Botenstoffs Serotonin aus dem synaptischen Spalt (zwischen den Gehirnzellen) und führt so zu dessen erhöhter Verfügbarkeit. Im Idealfall hat dieser Wirkmechanismus einen antidepressiven, angstlösenden sowie zwangslösenden Effekt. Schlaffördernd wirkt das Medikament hingegen nicht... im Gegenteil: Schlafstörungen sind eine sehr häufige Nebenwirkung. Eine weitere sehr häufige Nebenwirkung sind sexuelle Funktionsstörungen. Paroxetin macht nicht abhängig, doch ist das Medikament bekannt dafür stärkere Absetzsymtome als andere Wirkstoffe aus seiner Gruppe zu verursachen. Mehr Informationen zu Paroxetin hier.
- Venlafaxin ist ein SNRI. Wie Paroxetin hemmt das Medikament die Wiederaufnahme des Botenstoffs Serotonin, jedoch zusätzlich auch noch jene von Noradrenalin. Das Verhältnis beträgt allerdings 30:1 (30x stärkere Wirkung auf das Serotonin) weshalb das Medikament in geringeren Dosen eher wie ein SSRI wirkt und die noradrenerge Komponente erst ab ca. 150mg zum tragen kommt. Dem Medikament wird eine gute antriebssteigernde Wirkung nachgesagt. Ansonsten gibt es ähnliche Vor- und Nachteile wie bei Paroxetin. Venlafaxin wirkt (im Idealfall) antidepressiv und angstlösend, jedoch weniger zwangslösend. Auch Venlafaxin führt häufig zu sexuellen Funktionsstörungen, Schlafstörungen etc. Besonders unangenehm soll die Nebenwirkung des permanenten Schwitzens sein (falls man davon betroffen ist). Mehr Informationen zu Venlafaxin findest du hier.
In West-Europa wird (soweit mir bekannt) Venlafaxin am häufigsten verwendet. Doch wie gesagt: Jeder Mensch reagiert auf jedes Antidepressivum etwas unterschiedlich. Dies betrifft sowohl die Wirksamkeit als auch die Ausprägung der Nebenwirkungen.
Es ist das einzige Antidepressiva, dass ich kenne.
Du musst aber bedenken daß es ein Serotonin Aufnahme Hemmer ist und damit etwas Zeit braucht bis es wirkt.
Nimm am besten gar keine.
Dann würde dabei bleiben, aber bespreche das lieber mit deinem Arzt
Das kann man vorher nicht wissen. Jeder Körper reagiert anders, manchmal ist dann ein Wechsel des Wirkstoffes vorteilhaft.
Ich nehme seit fast 2 Jahren Mirtazapin.