Was tun gegen angst vor Ärzten?

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Hallo,

Deine Angst vor Ärzten ist vielleicht stärker als die von anderen Leuten, aber Ärzte kennen das schon von vielen anderen Patienten. Viele haben z.B. einen höheren Blutdruck, wenn der Arzt ihn misst, als wenn die Sprechstundenhilfe das macht. Mein Arzt nennt das "Weißkitteleffekt". Ist also nicht wirklich peinlich.

Vielleicht hilft es Dir schon, wenn Du gleich zu Beginn des Gesprächs zum Doc sagst: "Ich bin gerade etwas aufgeregt". Oft legt sich die Angst schon, indem man sie erwähnt, ein wenig. Außerdem weiß der Arzt dann Bescheid und kann besser reagieren, Dir im Gespräch vielleicht sogar die Angst nehmen. Ein guter Arzt kann meist eine Vertrauensbeziehung herstellen. Wenn Dir das mit Deinem Arzt nicht gelingt, obwohl Du offen mit ihm sprichst, hilft es vielleicht, den Arzt zu wechseln.

Wichtig wäre noch, zu wissen, ob Du mal schlimme / extrem schmerzhafte Erfahrungen beim Arzt bzw. im Krankenhaus gemacht hast. Wenn das als Kind oder gar als Säugling der Fall war, ist starke Angst völlig normal. Das kann im Extremfall, wenn Du vielleicht dort allein warst oder lebensbedrohlich krank oder riesige Schmerzen hattest, zu einem Trauma geführt haben. Kann, muss aber nicht. Es gibt auch Menschen, die als Säugling allein im KH waren, mehrfach operiert wurden und als Erwachsene keine Probleme haben, zum Arzt zu gehen.

Traumata hören nicht einfach auf, nur weil seitdem viel Zeit vergangen ist. Da hilft oft (nur) eine (Psycho-)Therapie. Empfehlenswert zur Bearbeitung von Traumata ist für viele Menschen beispielsweise Somatic Experiencing (SE) oder auch eine andere Therapierichtung. Ein Arzt kann dazu Tipps geben.

Last but not least kann Angst auch ein Schutz sein. Viele Menschen vertrauen Ärzten blind. So blind, dass sie buchstäblich alles schlucken, was ihnen gesagt oder verschrieben wird, ohne sich selbst Gedanken zu machen oder nachzufragen. Obwahl Vertrauen grundsätzlich gut ist, ist allzu blindes Vertrauen oft problematisch...

Beispiele: 1) Mir hat mal ein Arzt "prophezeit", meinen Heuschnupfen werde ich mit ins Grab nehmen. Ich habe den Arzt gewechselt und konnte den Heuschnupfen durch eine einfache Darmsymbioselenkung erfolgreich los werden. 2) Ein Zahnarzt sagte mir im Jugendalter voraus, wenn ich mir nicht den Kiefer aufschneiden lasse, um meine Zahnfehlstellung zu korrigieren, würde ich mit 30 ein ganz schiefes Gesicht haben. Ich verzichtete auf diesen heftigen Eingriff. Jetzt, mit Mitte 40, ist mein Gesicht immer noch völlig gerade. 3) Eine gutartige Zyste im Bauchraum sollte durch einen Bauchschnitt weg operiert werden. Mehrere Ärzte rieten zu dieser OP. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass es auch anders gehen könnte. Am Ende half ein paar Mal Akupunktur und die Zyste verschwand von selbst.

Ich könnte noch mehr eigene Erfahrungen nennen, die dafür sprechen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen statt Ärzten blind zu vertrauen. Wenn Deine Angst also dazu führt, dass Du aufmerksam bist, ist es gut. Wenn sie Dich aber blockiert und / oder wichtige Arztbesuche verhindert, kannst Du etwas daran ändern (wie oben beschrieben).

Viel Erfolg und herzliche Grüße,

Rittersfrau

Es gibt circa 600 verschiedene Phobien - irgendeine oder mehrere Phobien hat fast jeder. Die Ursachen und wie man eine Phobie überwindet, erfährst Du hier.

https://www.palverlag.de/Phobien.html

Mit jemanden darüber reden.

Ärzte sind experten sie werden dich nicht verletzen. Du kannst sie auch selber fragen.

httpleoniede  27.07.2019, 02:35

Man kann auch den arzt darauf ansprechen