Wegen PTBS Diagnose zur Hausärztin - sie macht merkwürdige Aussagen?
Ich war heute bei meiner Hausärztin und habe ihr meinen Kurzbericht aus der Tagesklinik gegeben, sie hat sich sehr merkwürdig verhalten.
Ich hatte ihr schon beim letzten Mal gesagt, dass ich kein Masterstudium machen möchte und heute hat sie schon wieder gefragt. Da hat sie mich gefragt ob das Studium mir leicht gefallen ist? Und ich meinte ja, aber ich möchte eher kein Master machen.
Dann meinte sie aber, es ist nicht so, dass ich ihnen das nicht zutraue, aber wenn man psychisch nicht ganz gesund ist, ist das ja schwerer.
Suchen sie sich doch eine leichte Arbteitstatigkeit. Da habe ich ihr gesagt, dass ich das auch geplant habe für den Übergang bis ich gesund werde. Da meinte sie, ja Struktur ist wichtig, das wissen sie. Ich hatte ihr beim letzten Mal gesagt dass ich bedingt durch das Mobbing auf der Arbeit Angst hate und Vorstellungsgespräche abgesagt hatte, sie denkt vermutlich ich hätte keine Lust zu arbeiten. Dabei rufe ich schon überall an, aber es ergibt sich nichts.
Ich meinte, dass ich nicht mehr beim Psychiater bin, weil ich Medikamente ablehne und die ja hauptsächlich dafür verantwortlich sind. Da sagte sie mir ich muss da aber hin, weil das sonst mit der Krankschreibung nicht mehr geht und es wird bei mir wahrscheinlich Jahre bis Monate dauern mit der Diagnose. Aber ich weiss nicht was ich da soll, ich nehme sowieso keine Medikamente.
Sie kam generell gereizt rüber, ich habe das sehr persönlich genommen und hatte den Verdacht, dass sie vielleicht denkt ich mache das extra um nicht arbeiten zu müssen?? Sie ist sonst immer ganz anders uns sehr nett.
5 Antworten
Wenn Du ein PTBS hast kann es Jahre bis Jahrzehnte andauern, je nach Ursache.
Das damit verbundene Problem, die Krankschreibung, ist nahezu ungeeignet, eine Therapie lässt sich nicht beschleunigen oder mit "Glückspillen" kurieren.
Die einem PTBS zu Grunde liegende Erfahrung lässt sich nicht ignorieren oder ungeschehen machen.
Insofern Du Dich als therapieresistent erweist, wird eine Hausärztin sich kritisch äußern.
Ob Du klug beraten bist auf den Master zu verzichten steht dahin.
Also ich hab dieselbe Diagnose (PTBS), bin zwar schulisch für Studium aller Art zu alt und nicht qualifiziert, aber meiner Meinung nach:
- Sind Psychologen die einen Patienten nicht weiter behandeln, weil er die Drogen (Medikamente) nicht nimmt, nicht wirklich gut sein können.
- PTBS nicht unbedingt über Jahre behandelt werden muss. Der innere Druck baut sich vorher ja schon auf und diese Diagnose ist eher nur die Spitze der körperlich/seelischen/psychischen Reaktion auf die Syptome.
- ist es mir neu das Mobbing zu PTBS führt. Hast du mal in Erwägung gezogen einen zweiten Psychologen eine Bestätigungsanalyse durchführen zu lassen? Nicht das es eher Borderline oder psychonervales Belastungssyndrom ist...
Meine Psychologin hat in meinem Fall die Konfrontationsmethode benutzt und nach etwas mehr als einem Jahr kann ich was passiert ist besser im Griff haben und bin nicht mehr im Strudel aus Schlaf, Realität und Flashbacks!
Ich geb zu die Methode ist knallhart, aber schnell zielführend. Anfangs hab ich meine Psychologin dafür gehasst, heute bin ich ihr echt dankbar.
Hoffe das hilft irgendwie.
Ah ok. Bei so lang zurückliegenden Traumata ist eine längere Behandlung sinnvoll, aber wie gesagt Konfrontations-Methode ist krass heftig, aber führt schneller zurück in ein lebenswertes Leben! Alles Gute. Noch n Tipp - wechsel den Hausarzt - die nimmt dich nicht ernst glaub ich.
Du interpretierst Dinge die nicht gesagt wurden. Sie sagt dir wertneutral, dass es wichtig ist eine Tagesstruktur zu haben, womit sie vollkommen Recht hat und du machst daraus: " sie denkt vermutlich ich hätte keine Lust zu arbeiten". Du kannst auch nicht davon ausgehen, dass sie Wort für Wort und von einem Termin zum nächsten weiß, was ihr ins Detail besprochen habt. Du bist sicher nicht der einzige Patient.
Ich weiß auch nicht welchen Zusammenhang du zwischen PTBS und der Einnahme von Psychopharmaka siehst. Wenn du Medikamente ablehnst ist das deine alleinige Sache aber wenn du gleichzeitig Leistungen in Anspruch nehmen musst dann hast du auch eine Mitwirkungspflicht. Den Facharzt ablehnen, Medikamente ablehnen aber im Krankenstand bleiben wollen das wird nicht funktionieren.
Also erstmal gehe ich stark davon aus, dass sie dir nicht unterstellt, du willst nicht arbeiten. Aber es ist nun mal Fakt - Struktur ist das A und O bei psychischen Erkrankungen. Natürlich ist jeder Krankheitsverlauf individuell und kommt auch auf die individuellen Umstände an. In meiner Freizeit helfe ich vielen Menschen mit psychischen Krankheiten und jeder, wirklich jeder, benötigt einen geregelten Tagesablauf. Und das gilt auch für "gesunde" Menschen. Wenn du eine feste Arbeit hast und dich dort wohlfühlst, hilft das bei der Genesung. Du kannst ja auch in ein paar Jahren, nachdem es dir besser geht, du vielleicht schon ein paar erfolgreiche Therapien hinter dir hast (da müssen auch keine Medikamente im Spiel sein), deinen Master machen.
Aus eigener Studienzeit weiß ich jedoch - Stress und ungeregelte Tagesabläufe, Lernen bis Tief in die Nacht, Hausarbeiten, die einen den kompletten Nerv rauben - alles Faktoren, die eine Erkrankung auch verschlechtern können. Und da ist dann der Einzelfall entscheidend.
Es stimmt übrigens, Psychiater haben viel mehr Handhabung bei Krankmeldungen. Hausärzte kriegen da schon schneller einen von der Krankenkasse drüber. Aber selbst Psychiater müssen auch den Krankenkassen Auskünfte erteilen zB. beim Krankengeldbezug.
Ärzte sind manchmal überfordert wenn Patienten aus der Reihe tanzen. Bist Psychisch krank dennoch hast du dein Studium durchgezogen. Das wundert sie anscheinend. Sonst hätte sie nicht gefragt, ob es dir leicht gefallen ist... Medikamente möchtest du nicht, dein gutes Recht... So, da fängt die überfordern an. Weil Ärzte nun mal so arbeiten wie sie es tun. Geh deine Dinge an wie du geplant hast. Lass deine Gesundheit nicht aus den Augen. Und versuch das erlebte mit Hilfe einer zuständigen Psychologie aufzuarbeiten. Nimm die Reaktion deiner Hausärztin nicht zu persönlich.
Nein, das Mobbing hat bei mir eher zur Angst geführt eine neue Arbeitsstelle anzutreten. Die PTBS ist aufgrund Schwerer Erlebnisse in der Kindheit entstanden.