Vertuschung von Autismus bei reichen Kindern?

Nein 78%
Ja 11%
Vielleicht 11%

36 Stimmen

15 Antworten

Diese Meinung kann ich so nicht unterschreiben und befürworte sie auch nicht. Authisten gibt es in jeder Schicht, egal, ob arm, reich oder mittel. Wer sein Kind wirklich liebt, braucht die Erkrankung nicht zu vertuschen. Die Leute haben schließlich gelernt, mit Authismus umzugehen und da spielt Geld absolut gar keine Rolle. Natürlich, die meisten Eltern würden sich Kinder ohne Behinderung wünschen, aber bei einer Behinderung kommt es nun wirklich nicht aufs Geld an. Wer eine Behinderung vertuschen möchte, hat ein schlechtes Gewissen oder hat selbst etwas falsch gemacht, aber das hat nichts mit Geld zu tun. Hinzu kommt, dass es verschiedene Authismusgrade gibt, wie bei vielen Behinderungen. Egal wie hoch der Grad ist, man sollte doch eigentlich froh sein, dass das Kind, mit Ausnahme des Handicaps, gesund auf die Welt gekommen ist.

Nein

Ich habe eine Zeit lang mit Autisten gearbeitet, teils im Rahmen meines FSJs in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung und teils noch ehrenamtlich.

Die dortigen Autisten kamen aus allen Gesellschaftsschichten und hatten ganz verschieden stark ausgeprägten Autismus.

Ja, die Familien gehen ganz unterschiedlich damit um, aber wirklichhausieren geht damit niemand, ebenso wie man es, je nach Schwere, auch nicht groß verschweigen kann.

Da waren ebenso Autisten aus sehr ärmlichen, normalen aber auch reichen Familien, wobei diese oft nicht lange dort waren, ehe sie in "bessere" Einrichtungen gekommen sind. Ob diese nun wirklich immer besser für die Person waren, ist ein anderes Thema, auf jeden Fall hatten die Leute dort mehr Geld und daher auch mehr Zeit pro Betreutem für individuelle Förderung.

Familien, die genug Geld haben, könnten - zumindest theoretisch - in ein Land ohne Schulanwesenheitspflicht auswandern.

Damit wären schonmal die Probleme aus der Welt geschaffen, die Kinder mit Asperger oft in der Schule haben.

Das, was manche als "mehr Geld" deswegen sehen, ist genaugenommen ein Nachteilsausgleich.
Denn es ist oft so, dass ein Elternteil sich ums Kind in Vollzeit kümmert und somit ein Einkommen wegfällt.
Während andere Eltern vielleicht beide einen Vollzeitjob haben, da sich deren Kind problemlos von anderen betreuen lässt nach der Schule.

Nein

Und dann gibt es die Thunbergs, die es durch die Weltgeschichte schreien...

Nein, im Ernst: sehe ich anders. Keine Familie geht mit Autismus gerne hausieren; in erster Linie, weil Autismus keine allzu tolle Krankheit ist und, je nach Ausprägung, ein normales Leben gar nicht möglich ist.

Leichter Autismus erfordert Therapien, die sich eine sehr reiche Familie vermutlich eher privat leisten kann, als eine weniger begüterte, doch im Allgemeinen geht NIEMAND mit der Behinderung seines Kindes hausieren (und von Leuten, die es tun halte ich eher wenig).

In diesem Sinne... Autismus wird in jeder Gesellschaftsschicht nicht gerne behandelt... so es nur leichter Autismus ist, dann wird sich auch der im Endeffekt in z.B. der Schule zeigen und DADURCH entstehen dann die Nachteile. Nicht dadurch, dass das Kind behandelt und ihm geholfen wird.

Womit eine reiche Familie ggf. Probleme hat (und dabei denke ich jetzt in Lannister-Dimensionen, denn ich kenne schlicht und einfach nicht so viele reiche Familien und die, die ich kenne, haben keine Probleme mit solchen Themen) ist allgemein der Prestigeverlust... der wäre aber in erster Linie durch das Absornderliche Verhalten bedingt; das man besser händeln kann, wenn das Kind eine Diagnose hat und ggf. Unterstützung bekommt.

Wohlhabende Familien hängen sowas ggf. nciht an die große Glocke... doch das macht man auch nicht. Wie gesagt... mit der Krankheit des KIndes geht man nicht hausieren und ich würde das, auch im Interesse meines Kinde, unabhängig von der Gesellschaftsschicht oder meiner Gehaltsklasse, auch nicht rausposaunen.

Solange das Kind einigermaßen normal leben kann wissen die Ärzte davon,wir als Eltern, ggf. die Familie, Therapeuten oder Lehrer... aber NICHT die Weltöffentlichkeit.

Es gibt keine klare Grenze bei Autismus. Ich habe auch einen Test gemacht und habe laut diesem autistische Züge. Würde mich aber nicht wundern, wenn irgendwelche Bonzenväter Angst haben, ihren falschen Freunden zu erzählen, dass ihr Sohn Autismus hat. Vielleicht gibt es dann ein Austern-Essen weniger die Woche.

Lismore  20.02.2020, 16:25

Angeblich wirken meine Beiträge so, resp. wurde ich hier (in Privatnachricht) gefragt, ob ich nicht Autistin bin. Das hat mich zuerst sehr gewundert, aber es wäre - sowie bei dir - doch in leichter Form möglich. Was meinst du?

BeviBaby  20.02.2020, 16:28
@Lismore

Was soll das denn für ein Spinner gewesen sein?

Sorry, aber man KANN doch nicht anhand von Beiträgen auf einer Seite wie dieser auf eine psychische Krankheit schließen. Es wundert mich, dass jemand, der so ausgesucht leichtgläubig ist überhaupt weiß, wie man Autismus buchstabiert

Lismore  20.02.2020, 16:30
@BeviBaby

Danke Dir für die Unterstützung, das war der User JackTack.

Ich kann nämlich nicht so wahnsinnig gut Deutsch, und das war das wahrscheinlich...

Novemberesque  20.02.2020, 17:52
@BeviBaby

Leider ist in großen Teilen der Gesellschaft ein ziemlich falsches Bild vom Autismus verbreitet. Viele denken an "Rain Man" oder fabulieren von der "komplett eigenen Welt" - und irgendwelche Kasper auf YouTube verwenden Autismus gar als Schimpfwort für alle möglichen (ihrer Meinung nach "behinderten") Verhaltensweisen.
Dass es sich um ein Spektrum mit fließenden Übergängen handelt, und dass nicht immer alle Symptome in gleich starker Ausprägung vorhanden sein müssen, das weiß kaum einer.

Alles Gründe, weshalb ich, sofern es nicht notwendig wird, nicht zur Diagnostik gehe. Bei leichten Fällen verkompliziert das eher alles, da man ein Stigma aufgedrückt bekommt.