Weißmehl ungesund für Darmflora?

8 Antworten

Es werden nicht alle Kohlenhydrate zu Glucose (Zucker) abgebaut

Weizenmehl gehört zu den Grundnahrungsmitteln, die viele von uns täglich zu sich nehmen. Es ist in den meisten Broten, in Nudeln, Pizza, Kuchen, Torten und Plätzchen enthalten. Alle Mehlsorten sind fettarm, sie setzen sich zu mindestens 70 Prozent aus sättigenden Kohlenhydraten zusammen. Entsprechend des Ausmahlungsgrades enthalten sie auch Ballaststoffe. Beim Vollkornmehl ist diese Menge am größten. Daher sind Lebensmittel aus Vollkornmehl auch am gesündesten: Sie unterstützen dank der Ballaststoffe die Verdauung und machen zudem länger satt.

Gerade in Bezug auf Weizen aber, ist viel Halbwissen im Umlauf und es gibt gar keine handfesten Beweise dafür, dass Weizen krank machen würde. Wer Weizenmehl in Maßen zu sich nimmt und unter keiner Unverträglichkeit leidet, schadet seiner Gesundheit nicht. Die Ausnahme bilden natürlich Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden. Für sie ist Weizen sogar gefährlich.

Und ausserdem sind es nicht nur die Ballaststoffe, die unverdaulich sind und somit nicht direkt zu Glucose (Zucker) aufgespalten werden können. Es ist daneben auch noch ein Anteil resistenter Stärke enthalten, die ebenfalls unverdaulich ist. Der Anteil resisdenter Stärker erhöht sich sogar beim Erkalten von Speisen, so werden mit kalten Nudeln, Kartoffeln und Reis, automatisch weniger Kalorien aufgenommen. Auch wenn der Beitrag unterm Strich, nicht besonders groß ist, es werden nicht alle Kohlenhydrate zu Glucose (Zucker) abgebaut.

Meine Grosseltern (mütterlicher - u. väterlicherseits) wurden über 80.

Meine Mutter 88 1/2 Jahre.

Allesamt haben sie zeitlebens nur Weissmehlprodukte zu sich genommen,keiner von ihnen hatte Krankheiten im Darmbereich.

Du glaubst wohl nicht dass ich mich da jetzt verrückt machen lasse!

Mutter und Vater wuchsen beide auf dem Bauernhof auf,es gab natürlich viel Gemüse und Obst. Aber ich kann mich von ihren Erzählungen erinnern das Eier,Butter,Milch mit einer dicken Schicht Rahm zu ihrer täglichen Ernährung gehörte. 4 x wöchentlich auch Wurst + Fleisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Blindipop  13.02.2021, 10:10

Das ist die Generation, die noch sauberes Getreide zur Verfügung hatte und vielleicht in der Kindheit mit Malz- und Milchsuppen zum Frühstück ernährt wurde. Man spritzte nicht so und mahlte das Korn nicht so fein aus. Das war eine bessere Ernährung.

Vom selbst Geschlachteten rede ich gar nicht erst.

Ausserdem, nicht zu vergessen, hatte Dir ältere Generation durch Kriege Hungerzeiten, die zum hohen Alter wesentlich beitragen.

Venus345  13.02.2021, 09:37

Hallo find ich seltsam, wir hatten auch ein Bauernhof, wir haben früher immer selber Brot gebacken, das berühmte Bauernbrot, da ist auch Roggenmehl enthalten manchmal hat man Weißbrot (Weizenmehl ) gebacken was man zum Frühstück verzehrte

Von Experte EinAlexander bestätigt

Unsere Nahrung besteht aus Eiweiß, Fett und Kohlehydraten. Bei der Verdauung wird alles in Einfachzucker umgewandelt. Der gelangt über den Darm ins Blut und wird mithilfe des Insulins zu den Zellen transportiert, wo er von den Mitochondrien in Energie umgewandelt wird.

Der Unterschied bei den Nahrungsmitteln besteht einmal in deren Brennwert (Kalorien), und zum anderen in deren molekularer Zusammensetzung. Das bedeutet: Je länger die Molekülkette ist, desto länger dauert die Aufspaltung in Einfachzucker. Und je länger dieser Vorgang dauert, um so länger macht ein Lebensmittel satt. Dazu kommt noch, dass durch eine langsame Umwandlung in Zucker auch der Blutzucker nur langsam anstegt, die Bauchspeicheldrüse also weniger schnell Insulin produzieren muss.

Getreide besteht aus Stärke, die eine kurze Molekülkette hat, und Eiweiß. Dazu noch Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe..Weißmehl besteht nur aus dem Inneren des Getreidekorns, dem Mehlkörper. Ihm fehlen weitgehend die Ballaststoffe, die in der Schale enthalten sind. Weißmehl ist also leichter verdaulich, macht aber weniger lang satt und ihm fehlen die Inhaltsstoffe der äusseren Getreidehülle. Deswegen wird empfohlen statt Weißmehl Vollkornmehl zu verwenden.

Du kannst aber auch ganz auf Getreide in deiner Ernährung verzichten. Es gibt z. B. Nudeln aus Kichererbsenmehl, also aus einem Gemüse, und statt Reis kann man Quinoa essen. Wenn es dich interessiert Google -> nährwerttabelle mit glykämischen index

Fant0mas 
Beitragsersteller
 13.02.2021, 11:14

reis ist auch nicht gesund??

Fant0mas 
Beitragsersteller
 13.02.2021, 11:12

perfekt erklärt! danke!!

Blindipop  13.02.2021, 10:04

Gut!

Vollkornmehl wird auch enzymatisch zerkleinert, wobei Oligo-, Di- und zuletzt Monosaccharide anfallen. Daran ist bei Weißmehl genauso wie bei Vollkornmehl nichts "ungesundes". Vkm bietet allerdings noch Ballaststoffe und ein bisschen Mineralstoffe und Vitamine und ist von daher gesundheitlich günstiger zu bewerten.

Die Darmflora ist allerdings ein ganz anderes Thema. Diese finden wir praktisch nur im Dickdarm. Kohlenhydrate (außer Ballaststoffe) erreichen normalerweise den Dickdarm erst gar nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Diese Aussage ist falsch!

Die Weißmehlprodukte sind genau so gesund wie Vollkorn-Produkte. Sie unterscheiden sich nur durch den geringen Gehalt an Ballaststoffen und Mineralstoffen.

Die Ballaststoffe und Mineralstoffe werden dem Körper durch Gemüse und durch Obst zugeführt, also besteht darin kein Mangel.

Die Stärke wird durch Enzyme in Mund, Magen, Zwölffingerdarm, Dünndarm aufgeschlossen. Dabei entsteht vorwiegend Glucose, die im Dünndarm ohne Probleme aufgenommen wird. Was soll daran schlecht sein?

decordoba  13.02.2021, 10:08

Ein Teil der Stärke wird im Dünndarm nicht fertig aufgeschlossen und nicht über das Folgeprodukt Glucose aufgenommen. Diese Stärkereste gehen durch den Dünndarm durch, gelangen so in den Dickdram und werden dort von den Darmbakterien verstoffwechselt. In geringem Ausmaß ist das kein Problem, wenn es zu viel ist, kommt es zu einer Gasbildung (Wasserstoff, CO2), das kann Blähungen und Flatulenzen bis zum Durchfall führen.