Wie empfindlich ist eine Automatikuhr?
Hallo zusammen!
Die Situation ist die folgende: Ich möchte mir eine Automatikuhr zulegen. Jetzt ist es aber so, dass ich ein ziemlich ungeschickter Mensch bin. Deshalb wüsste ich gerne ob dieses Uhrwerk gegen meine Ungeschicktheit gefeit wäre oder nicht. Also wenn ich jetzt zum Beispiel leicht unsanft mit dem Handgelenk irgendwo anstossen würde, könnte das Uhrwerk dadurch gleich zu Schaden kommen oder sind die da schon genug robust?
Danke für die Antworten und einen schönen Samstag!
2 Antworten
Ja also allein von der Frage her würde ich sagen; lieber keine mechanische Automatik- oder Handaufzugsuhr! Es gibt wirklich einfach Menschen, die eben eine Affinität für unsachgemäße Handhabung von Automatikuhren aufweisen.
Es gibt sehr gute Werke von dem schweizer Hersteller ETA, wie zum Beispiel das ETA 2824. Diese sind teurer in der Anschaffung und Wartung, bieten aber gegenüber den Billigherstellern wie Citizen/Miyota doch mehr Robustheit. Man kann allerdings sagen je mehr Komplikationen (zum Beispiel Chronographenfunktion= Stoppuhr) desto mehr kann auch kaputt gehen.
Aber auch solche teuren Werke können an ihre Grenzen kommen. Extremsportarten wie Mountainbike fahren oder Tennis sollte man gänzlich vermeiden! Tragen aufm Bau bloß nicht! Im Idealfall passiert nichts, aber man muss bedenken, dass die mechanischen Uhrwerke nicht wie bei Quartzuhren ständig im Krafteinfluss der Zugfeder stehen und dadurch besonders eben empfindlicher sind. Die Unruh mit ihrer Unruhspirale ist das Herzstück jeder Uhr und ist, würde ich sagen, am empfindlichsten. Seit 1950 gibt es dafür stoßgesicherte Unruhwellen.
Die Spirale kann einfach nur überlappen, anfangen zu prellen. Der Rotor (Das Gewicht was sich durch Bewegung quasi die Kraft auf die Zugfeder überträgt) kann an der Schraube brechen/ anfangen zu schleißfen. Zapfen können brechen, oder ganze Zahnräder können in sich verbiegen und unrund werden. Schrauben brechen und verkeilen sich. Extreme Gangdifferenzen weisen auf einen Defekt hin.
Dann doch lieber eine schöne Quartzuhr, noch besser digital (ohne Zeiger), die sehr viel robuster ist und gegenüber einer Automatikuhr deutlich bessere Ganggenauigkeit aufweist. Darüberhinaus sehr wartungsarm, die Batterie sollte im idealfall 1,5 bis 2 Jahre halten. Wenn irgendwas mal nicht stimmt lohnt sich eine Reparatur meist nicht, weil das Werk einfach aufgrund der geringen Kosten getauscht wird.
Gerade wenn es um die Robustheit geht, sollte man darauf achten, dass die Uhr ein kratz- und bruchfestes Saphirglas aufweist (ist Qualitätsmerkmal), mind. 10 bar wasserdicht sein und Gehäuse und Band aus Titan bestehen (ist zudem leichter und man sieht nicht so die kleinen Kratzer wie bei Edelstahl).
Wenn es doch eine Automatikuhr sein soll habe ich durch meinen Beruf sehr gute Erfahrungen mit Sinn Spezialuhren zu Frankfurt gemacht. Durch hauseigene Erfindenen sind sie sehr robust man kann mit ihnen tief tauchen (sehr wasserdicht), in die Berge gehen (Temperatur- und Druck-robust), Trockenhaltepatronen und und und. Saphirglas serienmäßig. Einziger Haken ist der Anschaffungspreis ab ca. 1000,- €. Vieleicht holst du dir erst mal eine günstige Automatikuhr (zum Beispiel eine Seiko 5) und testest es aus. Da tut es nicht so weh, wenn die kaputt geht und kannst dich auf eine Automatikuhr eingewöhnen. Denn Automatikuhr wollen bewegt werden, sonst reicht die Gangreserve von idealweise >38 h nicht aus.
Lieber Skyblue88,
ein Automatikuhrwerk ist sehr leidensfähig. Diese ziehe ich aus den Erfahrungen mit meiner Uhr. Allerdings sollte die Uhr mindestens jeden zweiten Tag getragen werden, da sie sonst stehen bleibt.
Viele Grüße
Du nimmst eine Uhrenbeweger und trägst die Uhr nur bei Bedarf und wenn Du sie brauchst. Der Uhrenbeweger löst einige Probleme mit der Automatikuhr - ich möchte den bei meiner Junghans nicht mehr vermissen..
LA