Wie können Urzeitkrebse in getrockneten Eiern so lange "überleben"?
Aus der Kindheit kennt sicherlich jeder noch die kleinen Urzeitkrebse aus der Tüte. Wenn man die darin enthaltenen getrockneten Eier ins Wasser gibt, schlüpfen die Krebse schon nach wenigen Tagen aus und wuseln quicklebendig herum. Als Kind hat man das eben so hingenommen. Kürzlich jedoch habe ich wieder so ein Tütchen in einem Laden entdeckt, das laut Stempel bis zum Jahr 2020 haltbar ist. (Und wer weiß, wie lange sie schon da drin sind)
Nun stellt sich mir die Frage: Wie ist es möglich, dass ein Lebewesen im jahrelang getrockneten Zustand plötzlich wieder lebendig wird, sobald es mit dem Wasser in Berührung kommt?
Mit anderen Tieren geht das schließlich auch nicht.
Liegt es daran, dass es Eier sind? Aber dann stellt sich wieder die Frage, ob es auch mit anderen Eiern ginge, z.B. Eier größerer Krebse oder gar eines Vogels?
Das würde mich wirklich mal interessieren! Danke im Voraus :-)
2 Antworten
Nicht bei allen Eiern ist soetwas möglich. Diese Krebsart hat anscheinend einen Vorteil, wenn die Eier lange in Trockenheit überleben. So können sie trotz bspw. dem Austrocknen eines Sees überleben und bei der nächsten Überflutung wieder schlüpfen.
Und wieso es wieder lebendig wird, wenn es in Kontakt mit Wasser gerät kann ich dir nicht sicher sagen, dass wird wohl so sein, dass nur mithilfe von Wasser bestimmte chemische Vorgänge, die das ausschlüpfen verursachen, aktiviert werden.
Vielleicht haben auch andere Arten diese "Haltbarkeit" von Eiern entwickelt, aber sicher keine Vögel, da hier das ausbrüten und aufziehen der Jungen ein wichtiger Bestandteil ist.
Es sind nicht einfach Eier, sondern enzystierte Eier. Zysten sind dickwandige, widerstandsfähige Dauerformen, die sich z.B. auch bei Bakterien und Pilzen finden. Ebenfalls gibt es das bei Nematoden (Fadenwürmer), bei Zystennematoden bildet sich aus dem, mit Eiern angefüllten, Weibchen selbst die Zyste, welche Jahre bis Jahrzehnte im Boden überdauern kann. Im Wiki steht auch, das die bisher längste nachgewiesene Überdauerungszeit bei Trockenheit von Triopseiern 27 Jahre beträgt.
Wie genau die Strukturen und Mechanismen sind, damit diese lange Zeit ohne Wasser überstanden werden kann, weiß ich leider auch nicht. Genauers finde ich da nur zum Bärtierchen, welches unter Anderem die Wassermoleküle im Körper durch einen Zucker ersetzt, damit die Zellstrukturen keinen Schaden nehmen. https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4rtierchen#Anhydrobiose