Wie lange dauert das Schwitzen nach der Raucherentwöhnung durchschnittlich?
Habe vor einer Woche aufgehört mit dem Rauchen und schwitze seitdem sehr stark, vor allem nachts. Gerade tagsüber empfinde ich es als sehr unangenehm und deshalb meine Frage. Mein Konsum lag bei ca 5- max. 10 Zigaretten täglich.
7 Antworten
Gehe mal von ca. 3 Wochen aus. Habe ich schon 2-mal hinter mir. Werde es aber noch mal versuchen :-)
Guck mal hier rein:
http://www.gutefrage.net/frage/zigarette-ade
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Dort findest Du zwei längere Beiträge mit hilfreichen Hinweisen von mir. Vielleicht nützen die Dir ja was.
Wie alt bist Du? Kann es auch sein, dass Du in den Wechseljahren bist. Ich denke nicht, dass Dein Schwitzen etwas mit der Raucherentwöhnung zu tun hat. Es kann auch sein, dass es mit dem warmen Wetter zu tun hat. ;-)
Wasser trinken ist sehr hilfreich. Beim Aufhören mit der Qualmerei lösen sich in Dir Giftstoffe, die der Körper abtransportieren will. Dazu braucht er unbedingt ausreichend Wasser. Normalerweise braucht Dein Körper täglich pro Kilogramm Deines Körpergewichts 30 ml Wasser:
50 kg = 1,5 Liter
60 kg = 1,8 Liter
70 kg = 2,1 Liter
80 kg = 2,4 Liter
usw.
Soviel solltest Du mindestens am Tag trinken. Und ganz besonders jetzt, das macht das Aufhören leichter, weil die giftigen Stoffe, die sich in Dir lösen, raus können (über den Urin, über das Schwitzen und über den feuchten Atem). Wenn Du salzreich isst oder viel Süßes, brauchst Du mehr Wasser.
(15 bis 20 Minuten vor jedem Essen ein bis zwei Gläser Wasser - zum Essen ist der Magen dann wieder leer.)
Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist das von dem Arzt Batmanghelidj (gesprochen: bat-man-gsche-lidsch):
"Wasser - die gesunde Lösung"
Darin wird sehr gut erklärt, wie es dem Körper geht mit zu wenig und wie mit genug Wasser.
Er beschreibt viele Fallbeispiele, wie Menschen gesundeten, nachdem sie ihren Körper mit ausreichend Wasser versorgten und zweimal täglich eine halbe Stunde flott spazierengingen.
Dazu passt auch wiederum die Erkenntnis, dass leichter (!) Sport beim Aufhören die Entzugserscheinungen mindert.
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Wichtig ist zu wissen, warum wir wie auf Gewohnheiten reagieren.
Wir Menschen haben in uns so etwas wie einen "Autopiloten", man kann auch sagen "Gewohnheitsviech". Dieser Autopilot ist sehr wertvoll, denn ohne ihn müssten wir täglich alles neu lernen: essen, sitzen, laufen, Nase putzen - einfach alles. Sobald unser Unterbewusstsein eine erlernte Handlung für lebenserleichternd oder lebenserhaltend befunden hat, wird diese Handlung in den "Autopiloten" integriert. - Nikotin manipuliert das Belohnungszentrum (Nucleus accumbens) im Gehirn, so dass Raucher schließlich (unbewusst) sogar fürchten, ohne Nikotin sterben zu müssen = Drogensucht. - Google hierzu mit
gehirn belohnungszentrum drogen nikotin
(die Reihenfolge der Wörter genau so)
Und wenn Du genaueres dazu wissen willst, google mit
nucleus accumbens bilder
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Willst Du nun eine fest integrierte Handlung im Autopiloten ändern, und das Unterbewusstsein sieht keinen zwingenden Überlebensgrund dafür, wird es versuchen, Dich (= Wachbewusstsein) mit aller Kraft daran zu hindern. Denn das Unterbewusstsein ist sich sicher, dass Du MIT dieser Handlung überlebst (schließlich lebst Du ja), und es weiß nicht, ob Du auch ohne diese Handlung überlebst. (Es will also Dein Leben schützen und weiß nicht, dass es das Gegenteil tut.)
Das Unterbewusstsein hat den Verstand eines etwa vierjährigen Kindes. Du hast ja nun erkannt, dass Rauchen Dein Leben gefährdet und krank macht und überhaupt willst Du jetzt damit aufhören, und deshalb musst jetzt die Führung übernehmen.
Dazu brauchst Du Geduld und Durchhaltevermögen. - Das Unterbewusstsein ist natürlich nicht faul und versucht mit aller Raffinesse, Dich von Deiner Verhaltensänderung abzubringen, wie z.B. mit diesem unangenehmen Schwitzen (schließlich weiß es ja nicht, ob Du ohne Rauchen überlebst). Sei wachsam! Vielleicht lässt es sich noch andere Tricks einfallen, um Dich wieder zur alten Gewohnheit zu locken.
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Franz Wilhelm Bauer war selbst schwer nikotindrogensüchtig und wunderte sich, wieso es so schwer war, mit der Qualmerei aufzuhören. Er fing an, seine Motivation zu erforschen und fand heraus, dass er seltsamerweise Angst hatte vor dem Leben ohne Zigarette. Seine Erfahrungen und wie er es doch geschafft hat, schildert er in "Die Rauchgiftfalle - Die heimliche Angst der Raucher vor dem Nichtrauchen", ein sehr lesenswertes Buch mit Ernst und angenehmem Humor. - Er selbst ist schließlich an der (ehemaligen) Qualmerei verstorben. Und sein Wunsch war es, dass er dazu beiträgt, dass anderen sein Schicksal erspart bleibt.
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Nikotin ist sooooo sehr giftig, dass der Körper es nach dem Rauchen blitzschnell abbaut. Es geht also weniger um den Nikotindrogenentzug, sondern hauptsächlich um die Änderung Deiner Gewohnheit (ist ja auch der Grund für Spielsucht). - Die Hauptaufgabe, die nun also vor Dir liegt, ist Deiner klaren Linie zu folgen, die Du Dir ja nun selbst gesetzt hast.
Unser "Autopilot" reagiert wie ein großer Dampfer auf dem Meer: Will der Kapitän (also Du) den Kurs ändern, muss er (anders als beim Fahren eines Autos) lange das Steuer in die neue Richtung lenken. Hält er das Steuer nur kurze Zeit (wie bei einem Auto) in die neue Richtung, ändert sich sein Kurs nicht.
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Also halte durch. Viele vor Dir sind aus der Nikotindrogensucht erfolgreichausgestiegen.
das ist sicher sowas wie die Entgiftungsphase und die dauert bei jedem unterschiedlich. Ich hab vor 9 jahren aufgehört und hatte Gooseidank diese probleme nicht. Aber halte durch
Das geht weg mit der Zeit. Dein Körper reinigt sich erstmal von dem Dreck. Bei mir dauerte das 3 Wochen.