Wie lange dauert etwa eine Mobilisation nach künstlichem Koma?
Meine Freundin war drei Wochen lang im künstlichen Koma wegen einer schweren, seltenen Lungenentzündung. Hinzu kamen Thrombose, Niereninssuffizienz und zum Schluss ein VER-Keim. Ihre Überlebenschancen lagen zeitweise bei unter 30%.
Seit einer guten Woche ist sie nun wach und seit ein paar Tagen auch wieder klar. Es geht von den Werten her aufwärts.
Was so gar nicht geht, ist Bewegung, sprich, sie kann sich null selber bewegen. Das die Muskeln rapide abbauen leuchtet schon ein aber wie lange dauert es denn, bis sie sich wieder selbstversorgen kann? Also aufs Klo gehn, essen, einen Becher halten?
Sie ist geistig wieder voll fit und die Ungeduld in Person. Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen?
2 Antworten
Habe ich gerade hinter mir. Kleine Handhabungen (Essen) nach ca. 1 Woche. Aufstehen wird direkt geübt und danach längeres Sitzen. Die ersten Schritte habe ich so ca. nach 3 bis 4 Wochen machen können (Rollator) und dann alleine. Danach war ich ca. 16 Tage in einer Vor-REHA, bis ich alles selbstständig konnte, danach direkt in eine REHA. Insgesamt ca. 2 1/2 Monate, bis zur Arbeitsfähigkeit (leichte Tätigkeit).
Normalerweise müsste bereits die Krankengymnastik 2 x täglich an`s Bett kommen. Es wird jeden Tag einen kleinen Schritt voran gehen.
Wünsche Deiner Freundin viel Kraft und Dir auch Durchhaltevermögen!
Wie lange sowas dauert, kann man nicht sagen. Bei jedem ist das anders und es kommt auf viele Kriterien an.
Wie ist die Gesamtverfassung, die Verfassung des Körpers?
Wie schnell bauen die Muskeln wieder auf?
Wie oft wird trainiert mit dem Betroffenen?
In wie weit kann der Patient mitwirken?
Wieviel Kraft hat er/sie? usw.
Mein Mann wurde nach einer Herzop. ins künstliche Koma versetzt. Sein Herz wollte nicht mehr alleine anfangen zu schlagen und nach 2 Tagen bekam er eine Sepsis. Man konnte ihm erst einmal nicht helfen. Er lag ca. 14 Tage im Koma, bevor er langsam wieder zurückgeholt wurde. Die Antibiotika hatten vorher endlich angeschlagen und man konnte ihn langsam aufwecken.
Bis er entlassen werden konnte, vergingen noch einige Wochen und anschließen die Reha. Er war nie mehr so wie vorher. Damals war er gerade 50 geworden, durch einen schweren Herzinfarkt vorher aus dem Arbeitsleben gerissen. Er konnte nicht mehr arbeiten hinterher. Die Belastung war zu groß ( er war Außendienstler bei einem Reiseunternehmen).
Dann habt ihr ja ganz schön was mitgemacht. Das tut mir sehr leid für euch. Ich hoffe, ihr habt einen Weg für euch gefunden, damit umzugehen. Ich wünsche dir weiter viel Kraft.
Danke, mein Mann ist vor 11 Jahren gestorben. Da war er 57
Ja schon klar soweit. Ein alter geschwächter Mensch wird vermutlich länger brauchen.
Sie ist 38 und stand mit zwei Kindern so mitten im Leben. Beweglich, fit. Vorher. Dieses völlige Unvermögen zum Bewegen ist schon sehr erschreckend.
Wobei uns allen eben auch durchaus bewusst ist, wie knapp es war, dass sie überhaupt noch da ist.