Wie oft defibrillieren bei Herzsillstand?
Warum defibrillieren die Ärzte einen Patienten mit Herzstillstand meist nur drei bis vier mal, danach wird meist schon der Todeszeitpunkt bekannt gegeben. Ist die Wahrscheinlichkeit nach mehr als vier Versuchen denn gleich null. Denn dass kann ich nicht wirklich glauben, und außerdem wäre es doch eh egal wenn man öfter defibrilliert, denn der Patient wäre sowieso tot.Also warum nicht einfach z.b. zehn mal.
Würde mich über eine schnelle Antwort freuen.
6 Antworten
Hallo,
hast du dich hier von Filmen inspirieren lassen? In der Realität ist es so, dass auch ganz oft öfter als nur drei Mal defibriliert wird - das habe ich sogar selbst schon gesehen in meiner ehem. Einrichtung in der ich gearbeitet habe.
Je eher mit der Maßnahme begonnen wird, desto höher sind die Erfolgschancen, dass man den Betroffenen erfolgreich reanimiert.
Der (Not-) Arzt entscheidet wie oft er einen Stromstoß gibt. Wenn nach einigen Versuchen keine wieder-einsetzende Herzaktivität zu verzeichnen ist, dann muss ich nicht weiter machen.
Haha , ja das mit der Inspiration von den filmen stimt, hab gerade Dr house gekuckt, aber danke für die schnelle Antwort.
Ein Defibrillator kommt immer erst dann zum Einsatz, wenn es sich um Kammerflimmern handelt. Dabei flommert das Herz ca. 300 mal pro Minute und pumpt somit kein Blut mehr. Der Defibrillator ist im Grunde nur dazu da, den Sinusknoten, der den Herzschlag erzeugt, zu resetten und dann dem Herz mit der CPR ( cardiopulmonale Reanimation) einen neuen Rhythmus zu geben, im optimal Fall findet das Herz diesen allein. Bei einem Herzstillstand ohne Kammerflimmern kommt mein Defibrillator zum Einsatz, da der Sinusknoten gar nicht mehr arbeitet und daher auch nicht resettet werden muss, primär versucht man mit der CPR die Sauerstoff Versorgung zu erhalten und hofft, dass das Herz wieder zu schlagen beginnt. Sofern der Patient intubiert und beatmet ist, braucht man auch nicht mit neurologischen Schäden rechnen, man könnte also Stunden reanimieren. Zu deiner Frage: Oftmals defibrilliert man eher 10-12 mal, man hört immer dann auf oder fängt erst garnicht an, wenn der Patient schon blau ist ( Sauerstoff Mangel - Hirnschäden) oder die Reanimation dem diensthabenden Arzt/Notarzt als fruchtlos erscheint. Beste Grüße, Adrian13J :)
flimmert*, kein*
Da hat jemand zu viele Filme gesehen ;) Auch wenn es in Filmen anders dargestellt wird aber bei einem Herzstillstand defibriliert man garnicht da das nutzlos wäre.
Es würde im Fernsehen zu lange dauern und die Filme langweilig machen... Defibrillieren macht sowieso nur bei Kammerflimmern Sinn, sprich das Herz hat noch Aktivität. Ansonsten macht man Herz Lungen Wiederbelebung ohne Defi. Das kommt wesentlich öfter vor. Das Kammerflimmern wird erstmal durch EKG Ableitung festgestellt bevor man zum Defi greift. Dann kann aber sogar ein Schuss reichen um das Herz zu resetten.
Der Defibrillator ist lediglich ein "Reset" einer pulslosen elektrischen Aktivität des Herzens. Er erzeugt keinen Herzschlag. Wichtig bei der Reanimation ist die Kompression des Thorax. Dadurch wird die Kreislaufaktivität aufrecht erhalten in der Hoffnung, dass das Herz selbst wieder Aktivitäten zeigt, die mit dem Defibrillator in einen Sinusrythmus gebracht werden können.
Dass das nur 3-4 mal durchgeführt wird, ist mir nicht bekannt. Reanimationen können sich teilweise über Stunden ziehen, ohne ein einziges mal Defibrilliert zu haben.