Wie stark kann eine Klimaanlage die Luftfeuchtigkeit senken?

4 Antworten

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Einzig und allein Jorgang hat es richtig verstanden. Entfeuchten kannst nur durch Salz oder andere Materialien die sich mit Wasser vollsaugen.

Durch abkühlen kannst aber die Fähigkeit der Luft Wasser zu halten senken. Wenn du nach erreichen von 100% Feuchtigkeit weiter kühlst dann fällt das Wasser aus und du kannst es ableiten. Wenn du dahinter wieder aufwärmst dann wird die Luft relativ trockener (bei gleichbleibender Wassermnenge). 

Die Entfeuchter die du meinst sind auch nur Kältemaschinen die aber die entzogene Wärme und die Leistungsverlust sofort an die Umluft wieder abgeben. Sie heizen also mehr als sie kühlen aber kühlen zwischenzeitlich die Luft so stark ab dass das Wasser abgeschieden wird. 

Hast eine gute Klimaanlage dann dann brauchst keine weiteren Entfeuchter. Es geht dabei nur um die Ausgewogenheit und Technik. Bei schlechter Wärmedämmung, das ist in wärmeren Gebieten üblich, kühlst die Luft ab, Wasser wird entzogen und durch die warme Wand wird die Lufttemperatur wieder erhöht und sie wird trockener. Ist das nicht der Fall dann muss die Klimaanlage die Temperatur wieder erhöhen.

sportsfreund92 
Beitragsersteller
 17.04.2016, 11:08

Danke für die superausführliche Antwort! Das heisst zur Schimmelpilzprävention reicht eine gute Klimaanlage aus (optimal zur Schimmelprävention sind eben 20Grad mit Luftfeuchte 50%...nur weiss ich nicht ob das bei einer sehr hohen Ausgangsluftfeuchte (Daten oben in der Frage) mit einer Klimaanlage zu erreichen ist..)

Grundsätzlich sinkt durch das Abkühlen der Luft die Luftfeuchtigkeit -)

Allerdings nur, wenn das eine Klimaanlage macht! Feuchtigkeit kondensiert immer an der kältesten Stelle im Raum und das ist natürlich hier die Klimaanlage. Die Klimaanlage entfeuchtet also auch - automatisch und zwangsläufig. Ob die Klimaanlage deine Werte schafft, hängt von der Leistungsfähigkeit des Gerätes ab - und von deinem Geldbeutel, wenn du nämlich mal auf den Stromzähler schaust wenn das Ding läuft, dann kriegst du einen Anfall.

Ich wohne auch im Ausland in Meeresnähe. Da können schon mal über 80% Luftfeuchte sein. Wenn die Klimaanlagen ausreichend Leistung bringen, erreicht man leicht ein gutes Raumklima.

Grundsätzlich steigt durch das Abkühlen der Luft die Luftfreuchtigkeit. Eine Klimaanlage begünstigt daher die Schimmelbildung. Wenn die Klimanalage keinen Entfeuchter eingebaut hat, ist eine zusätzliche Entfeuchtung der Raumluft zwingend erforderlich. Ob und wieweit eine zusätzliche Entfeuchtung erforderlich ist, hängt von der Luftfeuchtigkeit, dem Klimagerät und den örtlichen Gegebenheiten ab, das kann man nicht generalisieren.

jorgang  16.04.2016, 15:57

Professionelle Klimaanlagen kühlen zunächst die Luft, z.B. auf 17°C herunter, dort stellt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit diesem Taupunkt entsprechend die Sättigung auf 100% ein. Danach wird die Luft wieder erwärmt auf z.B. 23°C. Entsprechend diesem Temperaturanstieg reduziert sich die relative Feuchte. Den Zusammenhang zwischen Temperatur, Feuchtegrad, relativer Feuchte und spezifischer Enthalpie feuchter Luft gibt das sog. Mollier-Diagramm in grafischer Darstellung.

Wenn du nach diesem Begriff bei Wiki suchst, dann findest du

https://de.wikipedia.org/wiki/Mollier-h-x-Diagramm

Von Siemens gibt es eine Schrift zur Anwendung unter
(https://www)

.downloads.siemens.com/download-center/Download.aspx?pos=download&fct=getasset&id1=8312.

Physikalisch nicht ganz einfach zu verstehen, aber wenn du es wirklich wissen willst, dann musst du dich da durchbeißen.