Woher kommt eine konstante Luftfeuchtigkeit von <65% im Altbau?
Hallo. Ich wohne nun seit etwa 2 Jahren in einem Altbau und habe immer wieder mittelschwere Probleme mit Schimmel. Jetzt kann das zunächst viele Ursachen haben, ich habe die letzten Wochen mal die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer in der Wohnung gemessen und herausgefunden, dass trotz mehrfachem Lüften am Tag (Luftfeuchtigkeit darauhin bei 50-55%) die Feuchte in der Wohnung konsequent wieder auf <65% steigt. Und das auch in Räumen, die den ganzen Tag bzw. die ganze Nacht verschlossen sind! Ich bin wirklich ratlos und frage mich, woher diese Feuchte stammen kann...?
5 Antworten
Ja, hier stimmt etwas nicht. Feuchtigkeit kann auch von den Menschen kommen. Bügeln mit Dampf bringt viel Wasser in die Wohnung. Kochen ohne Dampfabzug, duschen usw. macht die Wohnung feucht.
Durch viel Lüften sollte diese Feuchtigkeit schnell wieder verschwinden.
Dass nach kurzer Zeit die Feuchtigkeit wieder ansteigt, ist nicht normal. Wahrscheinlich hast du kalte feucht Wände, die sofort wieder Wasser verdunsten. Wasser kann von unten hoch klettern bis zum 2. Stock. So bleiben die Wände immer feucht und kalt. In so einer Wohnung ist es ungemütlich.
Hatte dieses Problem auch. Da kaufte ich ein elektronisches Gerät und stellt es in den Keller ungefähr in die Mitte des Hauses. Mit ganz wenig Strom produziert es eine Schwingung, die das Wasser vom Aufsteigen in die Wände hindert. Man glaubt ja nicht an solche Sachen. Doch die Erfahrung war, dass nach ein paar Wochen, das Klima in der Wohnung tatsächlich viel besser wurde. Sogar der Keller wurde trockener.
Eine andere Idee habe ich dann noch angewendet. Unter den Teppichen habe ich Alu Haushautfolie ausgelegt. Schön überlappend und verklebt. Dann den Teppich wieder drauf gelegt.
Die Alufolie verhindert aufsteigende Feuchtigkeit von unten. Es fühlt sich gleich viel besser und wärmer an in der Wohnung. Die Wohnqualität wird so gesteigert. Dieser Trick hilft auch beim Zelten, weil dort auch immer Feuchtigkeit von unten kommt. Mit der Folie hast du wärmer und trockener und Campieren wird erst richtig schön.
Hallo Bee0302
Mein Gerät funktioniert immer noch einwandfrei,
trotzdem es schon mindestens 20 Jahre in Gebrauch ist.
Ich bin vor ca. 2 Jahren umgezogen und hatte wieder die gleichen Probleme mit kalten feuchten Wänden. Habe mein Rondom Gerät hervorgeholt und an gemacht.
Nach 2-3 Wochen war Wirkung wieder sehr gut und die
Wände wirkten trockener und wärmer. Habe keine Mauer- Messungen machen lassen, aber ich fühle mich viel besser in der Wohnung seit dem.
Das Hygrometer welches in der Stube steht, zeigte schon bald
weniger Luft- Feuchtigkeit an. Es ist 10 % runter gegangen,
Mein Gerät heisst: Rondom WE 400 0
E-Mail Adresse ist:
info@coufal-elektronik.ch
Homepage: www.coufal.ch
Danke dir für die Auszeichnung.
Mit der Alufolie unter dem Teppich wäre ich ganz vorsichtig. In meinem gekauften Altbau war man so schlau und legte PVC-Boden auf Betonestrich. Darunter befand sich der feuchte Keller. Der ganze Betonestrich feuchtete auf, weil der Boden die Feuchte nicht mehr an die Raumluft abgeben konnte. Dadurch rostete Eisen in der Konstruktion. Bei Holzböden kann es Schwamm und Fäulnis hervorrufen und den gesamten Boden zerstören.
Also ich sehe gemäß eurer Antworten auch das Problem bei der Wohnung selbst, hier kann wohl nur mittels baulichem bzw stärkerem Wohneingriff etwas bewirkt werden. Damit kann ich leider nicht rechnen; gut für mich dass ich in einigen Wochen ausziehe...
So gehen leider viele Wohnungen dahin wie mir scheint (gemäß der von mir empfundenen Erfahrung bei der Wohnungssuche.)
Vielen Dank für die Antworten!
Da es ein Altbau ist..kann das Restfeuchte von den Baumaterialien sein oder von einem Schaden der vor Jahren in den Wänden geblieben ist.
Das Haus ist auch eventuell nicht so gut Isoliert. Richtig lüften und am besten noch ein paar Humydry Raumentfeuchter kaufen, die funktionieren ohne Strom und arbeiten mit einem Trockenmittel..sind sogar sehr günstig und verschaffen viel Hilfe gegen Feuchtigkeit im Haus!
Dieser Artikel hilft dir vielleicht weiter http://www.humydry.de/blog/nach-wasser-kommt-schimmel/
Ein Versuch wäre es wert ;)
Altbauten sind in der Regel aus Ziegelsteinen gemauert. Der Ziegel bekommt durch den Brennprozeß seine Kapillarstruktur. Das Wasser entweicht dabei aus dem Ziegel und bildet Hohlräume (Poren und Kapillaren). Je nach Feuchtegehalt und Qualiät der Ausgangsmaterialien (Sand/Ton/Lehm) gibt es mal etwas mehr, mal etwas weniger Hohlräume im Ziegelstein. Der Anteil liegt zwischen in der Regel bei etwa 20-25% Volumenprozent. Das heißt, in jedem Kubikmeter Ziegelmauerwerk befindet sich ein Hohlraumvolumen von 200-250 Liter.
Ein Kubikmeter Ziegelmauerwerk gibt es in jedem laufenden Meter einer 40cm dicken Wand mit 2,5m Höhe. Eine komplette Füllung der Kapillarstruktur ist wegen verbleibender Lufteinschlüsse nicht möglich, aber eine Füllung zu über 50% sind in der Praxis durchaus realistisch. Das ergibt, das praktisch jeder Kubikmeter Ziegelmauerwerk weit über 100l Wasser einspeichern kann.
Das Wasser muss nun nicht mit dem Eimer gegen die Wand geschüttet werden. Die Auffeuchtung des Zeigelmauerwerks funktioniert über die Raumluft und die Wohnraumfeuchte. In den kleinen Kapillaren lagert sich aus der Luft flüssiges Wasser an und verteilt sich gleichmäßig in der Ziegelwand. Der Feuchteausgleich spielt hier eine große Rolle.
Das Mauerwerk wirkt für die Räume als Feuchtepuffer. Man kann sich das wie einen großen Schwamm vorstellen. Wird der Wohnraum nun gelüftet und bekommt dadurch eine geringere rel. Luftfeuchte, so tritt sofort wieder Feuchte aus dem Mauerwerk in die Raumluft über. Ein Kubikmeter Raumluft kann bei 20°C und Sättigung knapp 17,3g Wasser tragen, der Ziegel über 100000g Wasser (100l).
Mit der Frischluft kommt auch ein Wasseranteil in den Raum, so dass die Entwässerung des Raumes mit deutlich weniger als 17,3g/m³ vor sich geht. Wenn es in dem Raum Mal Schimmel gab,so sind die Wände stark aufgefeuchtet. Die Trocknung dieser Wände zieht sich über Monate oder sogar Jahre hin.
Für eine schnelle Trocknung ist das Feuchtegefälle zwischen der Wandoberfläche und der daran anliegenden Luftschicht von entscheidender Bedeutung. Nur hierüber funktioniert die Trocknung. Die Oberflächenfeuchte wird mit dem aw-Wert angegeben, der kleiner oder gleich 1 ist. der Wert von 1 entspricht 100% rel. Luftfeuchte der an der Oberfläche anliegenden Luft (ruhendes System). Der aw-Wert von 0,5 bedeutet 50% rel. Luftfeuchte. Liegt der aw Wert der Wandoberfläche bei 0,65, so liegt dieser unterhalb der Schimmelwuchsgrenze (erste Schimmelsporenarten keimen bei 0,69 aw aus, das Optimum für die "Schimmelzucht" liegt bei 0,80-0,95 aw).
Da die Luftfeuchte stark temperaturabhängig ist, kann mit der Temperatur die Trocknung der Wand beeinflusst werden. Dabei ist die Raumlufttemperatur selbst unbedeutend. Viel mehr ist die Oberflächentemperatur der Wandoberfläche im Verhältnis zur Raumlufttemperatur von Bedeutung.
Erwärmt sich die Rauluft an der wärmeren Wandoberfläche, so bekommt die Raumluft wandoberflächennah durch die Erwärmung eine geringere Raumluftfeuchte. Diese wandoberflächennahe Luftschicht alleine bestimmt aber über die Feuchte des Mauerwerks durch Feuchteausgleich.
Hat die 20°C warme Wandoberfläche nun einen aw-Wert von 0,65, die 20°C warme Raumluft eine rel. Luftfeuchte von 65% so liegt ein Feuchteausgleich vor. Die Wand wird weder getrocknet, noch befeuchtet. Wird die Wandoberfläche auf 26°C erwärmt, so sinkt die rel. Luftfeuchte oberflächennah auf ca. 45%. Nun besteht von dem aw-Wert der Wandoberfläche von 0,65 zu der daran anliegenden rel. Luftfeuchte von 45% ein Feuchtegefälle, was zur Wandtrocknung führt.
Sinkt die Wandoberflächentemperatur im Winter auf 15°C, so bildet die Raumluft (20°C/65%rF) wandoberflächennah eine rel. Luftfeuchte von ca. 88%. Das führt zur Befeuchtung der Wand, obwohl sich die Raumluftfeuchte selbst nicht verändert hat, nur die Wandoberfläche ist kühler geworden. So entsteht Schimmel an der Wand.
Die innere Wandoberflächentemperatur an der Aussenwand wird nicht nur durch die Witterung (Sommer/Winter) bestimmt, sondern auch durch die Heizanlage des Hauses. Hierbei ist besonders auf die Anteile der Wärmestrahlung im Verhältnis zur Warmluft zu achten. Vielen Heizungsbauern ist dieser Umstand nicht bewußt - Hauptsache die Wohnung wird warm. Mit den herkömmlichen Heizkörpern - unter dem Fenster - wird aber in der Regel viel zu viel Warmluft in den Raum abgegeben.
Die Folge ist, dass sich die Aussenwand über die Raumluft erwärmt, wobei die Raumluft sich unter Wärmeübertragung vor der Aussenwand abkühlt. Da sich in der abkühlenden wandoberflächennahen Luft die rel. Luftfeuchte erhöht, wird die Wand befeuchtet, was zu einem schlechten Dämmwert und unnötig erhöhten Heizkosten führt.
Gibt die Heizanlage einen hohen Anteil an Wärmestrahlung in den Raum, so wird die Wandoberfläche durch die Wärmestrahlung direkt erwärmt, da die Wärmestrahlung die Raumluft kalt lässt. Die Raumluft erwärmt sich nachfolgend an der wärmeren Wandoberfläche, wobei die rel. Luftfeuchte wandoberflächennah sinkt und die Wand getrocknet wird, was den Dämmwert der Wand verbessert, das Schimmelrisiko senkt und Heizkosten mindert.
Um die Wandfeuchte zu senken und Schimmel zu vermeiden sollte also nicht nur die rel. Raumluftfeuchte durch Lüftungsmaßnahmen gesenkt werden, es sollte auch eine - im Verhältnis zur Raumlufttemperatur - zu kalte Wandoberfläche verhindert werden. Die Kontrolle der Wandoberflächentemperatur erfolgt am Besten mit dem Infrarot-Thermometer, die es schon für unter 20,-EUR zu kaufen gibt.
In meiner ehemaligen Altbauwohung, in welcher es auch ein Schimmelproblem an einer Aussenwand gab, welches durch alleiniges Stoßlüften nicht zu beheben war, half die Entnahme von lose eingelegtem Dichtgummi an allen Fenstern in der Wohnung (12cm oben an jedem Fensterflügel). Dadurch wurde eine leichte permanente Lüftung in der Wohnung geschaffen, die übermäßige Raumluftfeuchte permanent abtransportierte und somit für eine geringere Raumluftfeuchte sorgte. Der Schimmelwuchs an der Wand stoppte, die Wand trocknete ab, der Dämmwert der Wand erhöhte sich durch die Trocknung. Eine Heizkostenerhöhung, wie es ja so oft bei "undichten" Fenstert prophezeit wird, trat nicht ein.
Auch sollten die Türen zu unterschiedlich hoch temperierten Räumen geschlosen bleiben. Ansonten wird der Warmluft die Möglichkeit gegeben, sich ihrer Feuchtefracht im kühleren Raum, an den dort noch kälteren Wänden, ihrer Feuchtefracht zu entledigen.
Bei stark warmluftlastiger Beheizung sollte auch auf eine Nachtabsenkung (bzw. Tagabsenkung) völlig verzichtet werden. Im Moment des Wiederanheizen des Raumes wird nämlich die Raumluft schnell erwärmt, jedoch die thermisch trägere Wand eilt mit ihrer Oberflächentemperatur noch eine lange Zeit der Raumlufttemperatur mit unnötig großem Abstand hinterher. Dadurch entsteht ein unnötig hohes Temperaturgefälle, was eine unnötig hohe Raumluftfeuchte direkt an der kühleren Wandoberfläche zur Folge hat. Durch die Wandfebeuchtung steigt die Schimmelgefahr und durch den sinkenden Dämmwert steigen langfristig die Heizkosten.
Generell entstehen die Wärmeverluste an der Fassade des Hauses. Dort wird auch nach dem Ausschalten der Heizung noch für 2-5 Tage (je nach Meuerwerksstärke) auf nahezu gleich bleibendem Niveau die Wärme abgestrahlt. Dadurch entsteht in der thermisch trägen Wand ein Wärmedefizit, was beim Wiedereinschalten der Heizung durch verstärktes Heizen ausgeglichen werden muss. Dadurch wird keine Energie eingespart.
Vielleicht vom Keller oder einer feuchten Bodenplatte. Isolierung gabs früher nicht.
Hallo Jogibaer!
Könntest Du mir vielleicht sagen, wie dieses Gerät (das die Schwingungen erzeugen soll) heißt? Kann nichts dazu finden!
Danke!