Wie wird so ein IQ-Test gewertet?
Ich habe gerade einen IQ-Test gemacht (keinen aus dem Internet, einen richtigen beim Arzt) und erhalte mein Ergebnis Anfang Juli. Jetzt frage ich mich schon die ganze Zeit, wie der wohl ausfallen wird. Ich habe schon mehrere gemacht, bei Ärzten, Therapeuten und im Internet, und hatte dort immer ein Ergebnis zwischen 135 und 140.
Deswegen habe ich jetzt irgendwie Angst, dass mich die Ärztin beim Auswertungsgespräch vor meinen Eltern bloß stellt, z.B. wenn ich dann nur ein Ergebnis von 120-125 oder so habe. Ich musste nämlich so einen Fragebogen ausfüllen mit insgesamt 90 Fragen und 7 oder 8 davon konnte ich nicht in der vorgegebenen Zeit beantworten.
Mal angenommen, der Rest ist richtig, wie würde der Test dann in etwa ausfallen? Und welchen IQ hätte ein Mensch, der alle Aufgaben richtig gelöst hat?
5 Antworten
Bei einem IQ-Test wird nicht nur die bloße Anzahl richig oder falsch beantworteter Fragen bewertet sondern die Spezialisten beziehen auch das Abschneiden der Referenzgruppe mit ein. Solche Tests werden ja an tausenden von Leuten kalibriert. Das Abschneiden vieler Leute bei diesem Test wird von Experten mit einer Normalverteilung mit einem bestimmten Mittelwert (100) und einer Standardabweichung (üblich sind 15) angenommen. Die Standardabweichung ist ein Maß für die durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert. Der IQ, den du in diesem Test erzielst, setzt dich in Beziehung zu dieser Gruppe. und zeigt, wie intelligent du im Vergleich bist.
Es kann sein, dass der Test schwerer war als der letzte. Normalerweise testen die Experten erst einmal mit einer maximalen Messschärfe im Durchschnittsbereich (also 100 +/- 15). Dein Ergebnis ist mit 135 - 140 relativ weit überdurchschnittlich. Bei einem Test, der dafür gemacht wurde, dass man bei durchschnittlich intelligenten Leuten die Anzahl der Fehler dem entsprechenden IQ zuordnen kann, machen weit überdurchschnittliche Leute sozusagen zu wenig Fehler, sodass der Test in den extrembereichen zu ungenau misst. Daher nimmt man im zweiten Schritt schwierigere Tests, bei denen auch sehr intelligente Leute mehr Fehler machen, um ein entsprechend aussagekräftiges Intelligenzprofil erstellen zu können.
Mal angenommen, der Rest ist richtig, wie würde der Test dann in etwa ausfallen?
Du solltest dir mal anschauen, wie so ein IQ-Test funktioniert und ausgewertet wird. Dann wirst du merken: Intelligenz ist in der Wissenschaft immer noch nicht eindeutig definiert. Für IQ-Tests kann man außerdem lernen, obwohl sich dein IQ nicht verbessert. Das heißt: IQ-Tests sind immer noch lange nicht ausgereift. Leichte Unterschiede gibt es also alleine schon, weil du immer einen etwas anderes machst. Außerdem gibt es hier Unterschiede zwischen Mann und Frau. Männer haben z.B. bessere Fähigkeiten in der Orientierung, Frauen mehr in der Kreativität. Je nachdem, wie dein IQ-Test gestaltet ist, hat das also mal Vor- oder Nachteile.
Kein Mensch dieser Welt kann dir jetzt beantworten wie der Test ausfällt, wenn du x Fragen nicht beantworten konntest. Das Thema ist viel viel komplexer als du zu denken scheinst.
Auch der beim Arzt ist nicht "richtig". Theoretisch gibt es nur einen offiziellen Test und der ist vom "Mensa e.V.".
Bei dem Test geht es nur darum, ob Du hoch- oder unterbegabt bist. Eine offizielle Zahl wirst Du da nicht hören.
Mensa bietet nur einen der zahlreichen Intelligenztests an, die es gibt. Üblicherweise werden diese Tests in der psychologischen Diagnostik verwendet, was mit Mensa nicht viel zu tun hat. Daher gibt es auch viele qualifizierte Fachleute, die so einen Test durchführen können. Da Mensa nur Gruppentests anbietet, ist es teilweise sogar angebrachter, einen individuellen Test beim Spezialisten zu machen.
So ein Quatsch^^. Warum sollte der Mensa-Test der einzige offizielle Test sein? Mensa verwendet wohl den IBF-Test (oder früher auch mal den IST). Diesen Test kann man auch bei Psychologen machen und das sind nicht mal die besten Tests. Der beste Test ist immer noch der Wechsler-Test und den kriegst du nicht bei Mensa.
Der deutsche Durchschnitt liegt bei ca. 106. Also wenn du "nur" 125 hättest wäre es ja immer noch über den Durchschnitt.
Unabhängig davon, sind die Tests letztendlich aber auch total nichts aussagend.
Dann sind die Deutschen wohl wieder dümmer geworden. Denn selbst in meiner oben verlinkten Quelle stand vor ein paar Jahren noch 106.
Darum hab ichs ja so fest im Kopf.
Der IQ ist immer auf eine spezifische Personengruppe bezogen. Bei einem deutschen IQ-Test dient dazu eben die deutsche Bevölkerung. Der Durchschnitt dieser Bevölkerungsgruppe wird per Definition immer auf 100 gesetzt und die Tests danach ausgerichtet. Wer bei einem IQ-Test genau so viel richtig hat wie 50 Prozent aller Deutschen, der hat einen IQ von 100.
Ja nee ist klar ...
Natürlich ist das so. Der IQ folgt nicht zufällig einer Normalverteilung, sondern wird daran angepasst. Der Median beträgt per Definition 100 und die Standardabweichung meistens 15.
Man könnte den Durchschnitt auch auf 200 setzen und als Standardabweichung 30 wählen. Dann hätte jemand mit einem jetzigen von 130 eben einen IQ von 260.
Als ob 🤔 ich dachte 110-120 wären der Durchschnitt.
Ne, zwischen 85 ubd 115
Gilt man bei unter 80 nicht schon als schwer lernender?
Mit einem IQ von 70 - 85 gilt man als "Lernbehindert".
Bei einem Iq-Test wird nicht in richtige und falsche Antworten unterschieden.
Natürlich wird das unterschieden. Wie solltest du sonst so einen Test auswerten^^?
Nope.
Unter anderem anhand der Qualität der Antworten. Viele Aufgaben können gar nicht falsch gelöst werden.
Das ist ein Mythos. Wenn man so etwas nämlich einbauen würde, hinge das Testergebnis in erheblichem Maße von dem testenden Psychologen ab. Ist ein Psychologe überzeugt, dass jemand intelligent ist, würde er mehr Antworten gelten lassen. Das will man vermeiden. Das Ziel ist Neutralität und Objektivität.
Im Mensa-Test sind es fast nur (oder sogar ausschließlich) multiple-choice Fragen. Davon ist eine einzige in der Regel nur richtig. Im Wechsler-Test zählt auch nur die richtige Antwort bzw. die Zeit.
Nope. Das ist leider nicht richtig
Beim HWIK ist beispielsweise eine Aufgabe "Gemeinsamkeiten finden"
Wenn du nun gefragt wirst, wo die Gemeinsamkeit zwischen einem Fisch und einem Vogel.
Beides sind Tiere
Beide können Zuhause gehalten werden" (unter Umständen
beide sind keine Säugetiere
Beide sind Wirbeltiere.
Richtig sind alle Aussagen. Trotzdem ist die Qualität eine ganz andere.
Quatsch. Du schreibst, dass VIELE Aufgaben gar nicht falsch gelöst werden können. Der Großteil der Aufgabengruppen im Wechsler-Test lässt nur eine einzige Antwort zu.
"Entsprechend den Lösungen, die in der Handanweisung aufgelistet sind, werden je nach Güte der Antwort 0, 1 oder 2 Punkte vergeben"
(https://www.biologie-seite.de/Biologie/Hamburg-Wechsler-Intelligenztest_f%C3%BCr_Erwachsene)
Also zählen nur Antworten, welche in der Handanweisung aufgelistet sind, als richtige Antworten. Andere Antworten sind falsch. Also wird selbst in dieser Aufgabengruppe in richtig und falsch unterschieden. Lediglich die vergebenen Punkte unterscheiden sich leicht.
Es geht auch bei vielen Aufgaben nicht um richtige und falsche Antworten, sondern unter anderem um andere Parameter, aber ich habe kein Interesse an einer derart unnötigen Diskussion. Wenn du meinst, dass ich falsch liege, dann muss ich wohl damit leben. Immerhin weiß ich, wie es wirklich ist.
Durchschnitt liegt bei 100.