Reha Bescheid falsch, was tun?
Guten Tag Zusammen,
heute wende ich mich an die Community mit einer etwas komplexeren Fragestellung.
Zur Situation:
Ich bin seit einigen Monaten krank geschrieben aufgrund einer schweren rezidivierenden depressiven Störung, kurz Depression. In Behandlung bin ich bereits schon seit ca. 2 Jahren, ohne den erwünschten Erfolg. Eine teilstationäre Behandlung in einer Klinik habe ich ebenso bereits hinter mir, wie eine Psychotherapie mit Begleitung durch einen Psychiater. Bis heute werde ich behandelt, es geht jedoch nicht weiter. Da ich seit mehreren Monaten deswegen nicht mehr arbeitsfähig bin, hat die Krankenkasse massiven Druck auf mich aufgebaut und den MDK mit einem Gutachten beauftragt. Vor ca. 2 Monaten war ich einige Tage in einer Spezialklinik für FAS, die diese Diagnose auch gestellt hat. Leider hat der Bericht mehrere Monate auf sich warten lassen.
Da der MDK mit einem Gutachten durch die Krankenkasse beauftragt wurde, hat dieser mir natürlich einen Fragebogen zugeschickt, den ich ausfüllen musste. Bereits in diesem Fragebogen habe ich auch diese neue Diagnose hingewiesen und darum gebeten, sich diese einzuholen. Die Anschrift wurde mitgeteilt. Die Diagnose bedeutet leider, dass eine vorgeburtliche Schädigung vorliegt, die leider weder heilbar, noch behandelbar ist.
Einige Wochen später erreichte mich ein Brief der Krankenkasse mit dem Ergebnis des Gutachtens: Die Arbeitsfähigkeit ist akut gefährdet. Eine Reha kann Besserung bringen. Auf Grundlage dieses Gutachtens wurde ich quasi dazu genötigt, einen Rehaantrag auszufüllen, da mir sonst alle Leistungen gestrichen werden. Natürlich habe ich der Krankenkasse mehrfach von der Diagnose erzählt und darauf hingewiesen, dass eine Reha keine Aussicht auf Erfolg hat. Leider war der Bericht bis dato noch immer nicht eingetroffen, sodass ich ihn nicht weitergeben konnte. Die Krankenkasse geht dieser Bericht aber auch nichts an, das muss der MDK machen. Mir wurde gesagt, ich soll den Antrag ausfüllen, sonst wird mir alles gestrichen. Verwundert erhielt ich kürzlich Post der Rentenkasse mit dem Bescheid zur Bewilligung einer Reha. Ich war etwas erstaunt und rief bei der Rentenkasse an. Diese bestätigte mir, dass die erwähnte und entscheidende Diagnose keine Grundlage dieses Bescheids war und von der Krankenkasse nicht weitergeben wurde. Der Bericht sagt klar, dass eine Arbeitsfähigkeit auf unbestimmte Zeit nicht gegeben ist und eine Reha keine Aussicht auf Erfolg hat, nur wurde dieser von keiner Stelle eingeholt, das hat die Klinik bestätigt. Natürlich stellt sie die Kasse jetzt quer und meint, ich soll mich mit der Rehaeinrichtung auseinandersetzen.
Was kann ich jetzt tun? Eine Reha, die keine Aussicht auf Erfolg hat, will ich natürlich nicht antreten, was bringt mir das? Im Moment schiebt es eine Stelle auf die andere und ich bin quasi der Spielball.
Was sind meine Optionen?
Über jede hilfreiche Antwort freue ich mich sehr.
4 Antworten
Wenn du die Reha bewilligt bekommen hast, dann gibt es immer noch die Möglichkeeit, sich entweder mit dem RV- Träger- oder falls schon bekannt, mit der Einrichtung in Verbindung zu setzen, die die Maßnahme durchführen soll.
An diese den Bericht senden, aus dem deine Schädigung hervorgeht mit der Bitte, zu prüfen, ob es unter diesen Umständen sinnvoll ist, die Reha zu machen.
Dann entscheidet der RV- Träger. Stimmt er zu machst du die Reha, lehnt er aufgrund dessen ab, geht dieser Bescheid an deine Krankenkasse und diese zahlt- ggf. bis zur Aussteuerung- dein Krankengeld weiter.
Hallo,
was kann man tun?
- den Bericht an die Rehaklinik schicken und nachfragen, ob man dort trotz dieser 2. Diagnose in dieser Klinik richtig ist.
- den Bericht an die Rehaklinik schicken und nachfragen, ob man mit dieser 2. Diagnose in der bewilligten Klinik richtig ist und ob trotz der 2. Diagnose die Erwerbsfähigkeit durch die Reha verbessert/wiederhergestellt werden kann.
- Der Krankenkasse ggf. Kopien der beiden Schreiben schicken.
oder
nichts tun und die Reha antreten, wenn der Beginn-Termin der Klinik eintritt.
Wenn die Klinik den Beginn der Reha mitteilt und man die Reha an diesem Tag nicht antritt, wird die Krankenkasse das Krankengeld einstellen (Ausnahme: Klinik hat den Termin inzwischen aufgehoben und/oder die Rentenversicherung hat die Bewilligung widerrufen).
Gruß
RHW
Grundsätzlich sehe ich nicht,warum du di Reha nicht versuchsweise antreten solltest,schlimmer wird es dadurch vermutlich nicht.
Wenn ich das so lese,hast du deine Diagnose aufgrund vorgeburtlicher Schädigung.Das heißt aber auch,das du damit in der Vergangenheit schon länger gearbeitet hast.
Insofern verstehe ich die Folgerung der Krankenkasse.das die Reha einen Versuch wert ist.Natürlich geht es hier auch ums Geld.
Ist dein Psychiater oder Arzt nicht der richtige Ansprechpartner dafür?Ein Sozialdienst,der dich besser kennt?
Ich denke ,du brauchst neue Argumente.
Achso,okay
Nimm doch einfach deine neueren Unterlagen und leg Widerspruch ein.Wenn die Zeit nicht reicht,dann vorher anrufen und per Fax.
Ich weiss auch nicht,ob ich versuchen würde,den Stress zu vermeiden und einfach mal bei Jobcenter nachfragen,ob du da unterstützt wirst,wenn du da noch nichts bekommst.
Danke für deine Antwort. Ich weiß einfach selbst nicht so richtig, wer da jetzt was macht, da es einer auf den anderen abwälzt. Es geht mir auch nicht darum, generell keine Reha machen zu wollen oder so, ganz im Gegenteil, aber dann lieber auf Grundlage der wichtigsten Diagnose, damit mir da besser geholfen werden kann. Widerspruch ist ein guter Tipp, danke dafür.
Deine KK wird das Dispositionsrecht eingeschränkt haben.
Dann kannst du zwar die Reha verweigern, dann wird jedoch dein Krankengeld eingestellt.
Die RV hätte keine Reha bewilligt, wenn du nicht rehafähig bist
Du hast also nur 2 Möglichkeiten: arbeiten gehen od Reha machen
Die Rentenkasse hat diese Reha bewilligt, weil die Diagnose unterschlagen wurde. Das ist der Punkt dabei :). Wie ich bereits beschrieben habe, ist ganz klar formuliert, dass eine Reha keine Aussicht auf Erfolg hat und eine Arbeitsfähigkeit auf unbestimmte Zeit nicht gegeben ist. Die Rentenkasse hat diesen Bericht und diese Diagnose nie erhalten und haben aus diesem Grund so entschieden.
Die RV hat eigene Ärzte, die den Sachverhalt beurteilen...
Davon gehe ich aus, dazu müssten sie ihn aber eben vorliegen haben :). Wie ich ja geschrieben habe, wusste die Rentenkasse davon nichts und das haben sie mir bestätigt.
Ohne vorliegene ärztl Unterlagen wird keine Reha bewilligt. Daher ist der Bescheid auch nicht falsch...
Okay, ich versuche das nochmal genauer zu erklären. Sie hatten Unterlagen vorliegen, die bis zu diesem Zeitpunkt einer Reha nicht entgegen gesprochen haben, den Bescheid auf Grundlage dieser Unterlage ist wohl korrekt, aber wenn durch den MDK und die Krankenkasse neueste Erkenntnisse nicht weitergeben werden und sie auf Grundlage unvollständiger Unterlagen urteilen, dann ist das wohl nicht korrekt. Die Rentenkasse hat mir klar bestätigt, dass diese Unterlagen nicht weitergegeben wurden und der Bescheid deswegen so getroffen wurde.
Wäre es richtig von einer Bank zu sagen, der Herr XYZ hat gestern 100€ eingezahlt, dann nochmal 50€ und deswegen sind 150€ auf dem Konto, wenn sie aber unterschlagen, dass Herr XYZ das Geld am nächsten Tag wieder abgehoben hat? Ich denke nicht. Das ist ein Urteil aufgrund falscher Tatsachen.
Wenn du der Meinung bost, dass du keine Reha möchtest, dann musst du eben Widerspruch einlegen. Allerdings wird dir die KK dann trotzdem das Krankengeld einstellen
Das hat doch nichts mich "möchte" und "nicht möchte" zu tun. Es ist ganz eindeutig und klar festgestellt worden, dass eine Reha keine Aussicht auf Erfolg hat. Die Rentenkasse hat dieses Gutachten nicht erhalten und das ist der Knackpunkt. Was ich möchte und was nicht, spielt hier offensichtlich sowieso keine Rolle. Es geht hier einzig und allein um eine korrekte Entscheidungsfindung und wenn Informationen unterschlagen werden, ist das, egal in welcher Welt, nicht korrekt. Wenn ich eine Reha mache, dann eine, die auf die Haupterkrankung ausgerichtet ist und nicht auf Begleiterscheinungen. Niemand möchte eine Reha machen, die auf Rückenschmerzen ausgerichtet ist, wenn ein Tumor als Grundlage dahinter steckt. Das mache doch keinen Sinn.
Was willst du eigentlich? Du hast einen bindenden Bescheid über eine Reha. Wenn dir der nicht passt, dann unternimm etwas dagegen.
Aber auch deine KK wird darauf reagieren.
Ausserdem ist eine Reha nicht immer nur auf ein Problem ausgerichtet....
Leider ist das mit der Arbeit nicht so, ich war minimal beschäftigt und habe selbst das nicht leisten können, daher habe ich nicht mal die notwendigen Beitragszeiten für eine Erwerbsminderungsrente zusammen. Mein Krankengeld beträgt 200 €, da sieht man den Umfang meiner Tätigkeit, die ich nicht ausfüllen konnte. Es war in der Firma von Teilen meiner Familie, die Stunden die ich hätte leisten sollen waren nicht möglich. Ohne Familie wäre keine Tätigkeit gegeben gewesen.